Die „Tupperware“ von Bruegel, Aertsen & Co
Sonderausstellung im Töpfermuseum Thurnau
veröffentlicht am 31.10.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Ludwig Märthesheimer
Zwischen Bruegel, Aertsen und dampfendem Eintopf: In der Sonderausstellung „Die ‚Tupperware‘ von Bruegel, Aertsen & Co“, welche vom 12. Oktober 2025 bis 6. Januar 2026 im Töpfermuseum Thurnau zu sehen ist, wird ein Alltagsgegenstand zum kunsthistorischen Protagonisten. Gemeint ist rheinisches Steinzeug – jene salzglasierten Vorrats- und Trinkgefäße, die sich auf unzähligen Gemälden der niederländischen Renaissance und des Barock wiederfinden.
Ob bei Jan Steens trinkfreudigen Gesellschaften oder in den marktsatten Stillleben von Pieter Aertsen – die „Keulse Pötte“ standen zuverlässig im Bild. Nicht als Dekoration, sondern als Zeichen bürgerlicher Lebenswelt. Das Steinzeug war teuer, aber unverwüstlich, geschmacksneutral, säurefest – und so etwas wie der Vorläufer der Tupperdose: funktional, vertraut, alltäglich.
Die Ausstellung zeigt hochwertige Reproduktionen flämischer und niederländischer Genrebilder in Originalgröße – im Dialog mit originalem Steinzeug aus Siegburg, Köln, Frechen, Raeren und dem Westerwald. Ein kunsthistorisches Wechselspiel, das nicht nur die Geschichte der Keramik beleuchtet, sondern auch die des Blicks: Wie wir leben – und was wir zeigen.
Konzipiert vom belgischen Töpfereimuseum Raeren, ist diese Wanderausstellung eine Hommage an das Unspektakuläre – und an jene Gefäße, die Geschichte(n) in sich trugen.
Die Ausstellung „Die ‚Tupperware‘ von Bruegel, Aertsen & Co“ ist vom 12. Oktober 2025 bis 6. Januar 2026 im Töpfermuseum Thurnau zu sehen. Weitere Informationen findet man unter www.toepfermuseum-thurnau.byseum.de.
 
             
               
               
       
       
      