Suede
Antidepressants (BMG)
veröffentlicht am 06.11.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Oliver Will
Das zehnte Studio-Album der Brit-Pop-Rocker mit der Glamour-Attitüde klingt wie ihr erstes, zweites, drittes usw. Stilechter kann man sich selbst kaum treu sein. Oder auch: Never change a winning team. „Antidepressants“ in vielerlei Hinsicht. Gitarrengeladene energetische Songs mit viel lautstarker Melodie für das kleine bisschen Glück im dunklen Hirn. So kennen wir die Band um Brett Anderson seit vielen Jahren. Seine Stimme unverändert. Plakativ und mondän, irgendwie. Auch dieses Album macht unglaublich Spaß und Laune und kommt wieder einmal nah an den Elan eines Live-Konzerts. Weniger denken, mehr spielen.
Suede zelebrieren den Brit-Pop seit eh und je auf ihre Weise und haben sich damit, neben Blur, Oasis und Pulp, längst unter die Top 4 des beliebten, lautstarken Genres gespielt. Parallelen ziehen Musikkenner allerdings eher zu Joy Division oder Siouxsie and the Banshees. Frontmann Anderson spricht bei „Antidepressants“ von Post-Punk. Sowie von kreativer Weiterentwicklung. Die ist bei weitem nicht zu hören. Und das ist auch gut so. Aber ja, ein paar neue Hörer könnten die neuen Songs dann schon doch generieren. Vor allem aber wohl die alten bei der Stange halten. Mit Antidepressants setzen Suede ihrer eigenen Karriere eine Krone auf. Glaubt man ihrer Musik, bleiben sie ewig jung. Schließlich dürfte es vielmehr ein Aufbäumen am Ende ihrer Midlife-Crisis sein, die sie offenbar unbeschadet überstanden haben. Letztlich bleiben epische Gitarrenriffs, schwarz-weiß-gemalte Lyrics und ein altbekannter Gesamtsound, der noch immer ist, was er stets war: Großartige Musik, ausgezeichnete Klangwelten und mitreißendes Entertainment zum Feiern, Feiern und Feiern.