Von Bedroom-Pop bis Indie-Rock

Die Blätter fallen von den Bäumen und in der Luft liegen die ersten Anflüge von beißender Kälte. Wahre Konzertfans wissen: Es beginnt die Saison für Live-Auftritte sämtlicher Lieblingskünstler:innen. Mit dieser kleinen Rundschau können sich alle schonmal die Kalender vollpacken.

Konzerte in Nürnberg

Los geht die Reise in Nürnberg. Der wohl offensichtlichste Tipp ist hier das Nürnberg Pop Festival, welches dieses Jahr zwischen 9. und 11. Oktober stattfindet. Das Line-up bietet quer durch die Bank Konzerte für jeden Geschmack an. Indie und Rap-Fans dürfen sich unter anderem auf Auftritte von bangerfabrique, 6euroneunzig und ok.danke.tschüss freuen. Aber wie immer lohnt es sich besonders, auch unbekannteren Namen eine Chance zu geben. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass hier neue Lieblingsmusiker:innen entdeckt werden.

In atemloser Geschwindigkeit geht die Feierei weiter. Die Musikzentrale Nürnberg verwandelt in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsbereich Kultur der Stadt leerstehende Kongresshallen erneut in Konzertsäle für die lokale Musikszene. Vom 15. bis 18. Oktober gibt es Musik für alle – diesmal an der Südostseite der Kongresshalle, in Segment #16. Vier Konzerte werden organisiert, gemeinsam mit dem Punkrock-Kollektiv KNRD e.V., dem Kultur- und Veranstaltungskollektiv Laissez-faire e.V., den Nürnberger Symphonikern und dem Staatstheater Nürnberg.

Am 30. Oktober tritt die Sängerin und Songwriterin Fiora im Club Stereo auf. Fioras Musik geht ohne Umwege ins Herz, mit Texten, die unkompliziert wie vulnerabel sind. Zwischen den sanften Bedroom-Pop Klängen verstecken sich immer wieder zutiefst persönliche Elemente: Sprachnachrichten, Kinderlachen und Reime, die sich anfühlen wie eine Umarmung.

Für das anstehende Konzert von kerosin95 am 5. November lohnt sich ein Trip in den Z-Bau. Die Texte sind kreativ, die Sounds stimmen und er repräsentiert unerschrocken die Trans* Community in einer Szene, die nicht gerade für ihre toleranten Ansichten bekannt ist.

Die Band Erregung öffentlicher Erregung sorgt mit ihrer „Würmer“ Tour Teil II am 11. November ebenfalls im Z-Bau für ein weiteres Konzert Highlight. Klangtechnisch beweget sich die Gruppe zwischen Post-Punk, Kraut und NDW. Die Texte sind gesellschaftskritisch, unverblümt und manchmal auch einfach erfrischend absurd.

Konzerte in Bamberg

In Bamberg wartet ein Geheimtipp auf Indie-Fans. Die New Yorker Band Skorts stattet dem Städtchen am 24. November einen Besuch ab und steht auf der Bühne des Live-Clubs. Skorts treibende, dunklen Bass-Klänge katapultieren in eine winzige verrauchte Bar in der Großstadt, in eine durchtanzte Nacht, in tiefe Augenringe und die Frage: Warum kannte ich diese Band noch nicht früher?

Konzerte in Fürth

Milow tritt unterdessen am 11. November im Stadttheater Fürth auf. Der Sänger ist bekannt für seine Akustik-Pop-Hits; sein neues Album „Boy Made Out Of Stars“ ist keine Ausnahme. Geboren aus klassischen Americana-Einflüssen, wie Bruce Springsteen oder R.E.M, verarbeiten die 15 neuen Songs die persönlichen Erfahrungen des Musikers. Das Ergebnis ist mehr als hörenswert und macht Lust auf die Live-Versionen.

Konzerte in Erlangen

Für Erlangen sollte sich das Konzert von Joya Marleen am 30. Oktober im E-Werk vorgemerkt werden. Mit gerade einmal 21 Jahren kann sie sie in ihrem Heimatland Schweiz einige Hits, eine ausverkaufte Clubtour und vier Swiss Music Awards vorweisen. In Deutschland stand sie bereits beim Reeperbahnfestival, SWR3 New Pop und bei dem Superbloom Festival in München auf der Bühne. Ihr neues Album ist geprägt von Pop-Klängen mit gefühlvollen Songtexten – Joya Marleen lädt zum Tanzen und Weinen ein.

Charlie Cunningham tritt am 6. November im Redoutensaal auf. Sein neues Album „In Light“ begibt sich auf die Suche nach Wahrheiten: seiner eigenen und denen der Welt. Dabei erlaubt er seinen Liedern ohne Schnickschnack zu existieren. Simple Gitarrentöne, organische Produktionen und seine markante Stimme prägen das musikalische Bild, welches Charlie Cunningham sorgfältig kreiert.

Konzerte in Würzburg

Auch in Würzburg werden Musikbegeisterte schnell fündig. Hier findet am 17. Oktober das Konzert der Band Von Wegen Lisbeth in der Posthalle statt. Eigentlich ist Von Wegen Lisbeth schon lange kein Geheimtipp mehr. Songs wie „Wenn du Tanzt“ oder „Elon“ (Ja, es geht um Elon Musk) erreichen millionenfache Aufrufe auf Streamingplattformen. Die Band ist genau das, was man sich von gutem Indie wünscht: warme, tanzbare Gitarrenklänge und Texte, die sich trotz aller Gefühle nicht zu ernst nehmen.

Konzerte in Erfurt

Der letzte Stopp unserer Rundreise ist Erfurt. Hier tritt der Musiker frytz am 5. November im Kalif Storch auf. frytz verschmilzt Indie-Rap und Pop mit Club-Sounds und erschafft damit eine einzigartige Klangwelt. Seine Lieder sind tanzbar wie nahbar und der Song „Augen schwer“ hatte dieses Jahr einen festen Platz in vielen Sommer-Playlisten.

Die Band FREUDE lebt zwischen den Welten: nostalgisch, aber futuristisch; warm, aber rau. Mit der „Zwischen Welten“ Tour nehmen sie diese Eigenschaft nun mit auf ihre Reise. Am 20. November spielen sie im Rahmen dieser Tour im Kulturzentrum Engelsburg ein Konzert. Songs wie „Knutschen“ oder „Kleopatra“ sind erprobte Ohrwurm-Garanten, die auch live Spaß machen werden.