Vergangenheit, Gegenwart & Zukunft im Bild
Die Ausstellung von Steffi Mayer im Kloster Wechterswinkel macht die Zeit selbst zum Thema
veröffentlicht am 31.07.2025 | Lesezeit: ca. 3 Min.
Noch bis zum 12. Oktober 2025 ist die Ausstellung „Auf der Suche nach der zukünftigen Zeit“ mit Werken der Würzburger Künstlerin Steffi Mayer im Kloster Wechterswinkel in Bastheim zu sehen. Zentraler Ausgangspunkt für die Ausstellung ist das zweiteilige, großformatige Werk „Auferstehung“. Ein Werk, das nach Aussage der Künstlerin, erst jetzt, ein Jahrzehnt nach seiner Entstehung, seine eigentliche Aussage und Bedeutung gewinnt:
„Meine Kunst war immer Bestandteil meines Lebens und umgekehrt wurde mein Leben Bestandteil meiner Kunst. Es geht hierbei nicht darum, mein Leben darzustellen, sondern Bilder zu schaffen, die im Leben verwurzelt sind, aber darüber hinaus verweisen. Die Zeit spielt in diesem Prozess eine entscheidende Rolle.“
Damit kommt ein wesentlicher Aspekt ihrer Malerei zur Sprache: die implizierte Vergänglichkeit in ihren Gemälden. Ein anderer Aspekt ist die überbordende Fülle in ihren Werken als Sinnbild von Lebenslust. Beide sind zentrale Merkmale ihrer Kunst.
Schon immer hat sich Steffi Mayer mit zentralen Themen der Kunstgeschichte, darunter gerade auch jenen der christlichen Ikonografie, auseinandergesetzt. Als Kirchenmalerin und Restauratorin begegnet sie diesen Themen immer wieder. Dabei bildet sie in ihren eigenen Werken nicht einfach das Gesehene ab, sondern schafft eine eigene Interpretation.
Erste Impulse erhielt Steffi Mayer während des Privatunterrichts bei Dieter Stein in Würzburg noch zu Schulzeiten. Auch rückblickend bleibt er ein wichtiger Lehrer für ihre künstlerische Entwicklung.
Sicher bedingt auch die berufliche Ausbildung zur Kirchenmalerin, dass sie sich mit älterer Kunst auseinandersetzt. Sie zeichnet, kopiert und interpretiert die alten Meister. Besonders die altdeutsche Malerei, allen voran Matthias Grünewald und Lucas Cranach, beeinflussen ihre Kompositionsdichte und Farbdramaturgie.
In ihren kompositorisch übervollen Bildräumen schimmert der Einfluss Max Beckmanns: wie Beckmann nutzt sie enge Formate und expressive Raumverdichtung, um innere Konflikte sinnlich erfahrbar zu machen. Von Ernst Ludwig Kirchner übernimmt sie die Lust am farblichen Wagnis – ungewöhnliche Akkorde und Dissonanzen, expressiv, teils grell verfremdend. Ihre Malerei ist nie gefällig, sondern fordert zur Auseinandersetzung auf.
Begleitprogramm zur Ausstellung
Die Ausstellung wird von einem breiten Rahmenprogramm begleitet. Am 24. August, 21. September und 12. Oktober jeweils um 14.30 Uhr finden öffentliche Führungen statt; am 03. Oktober um 16 Uhr. Am 24. August um 19.30 Uhr wird zu „Speak Your Truth“ mit dem Jazz-Quartett geladen. Bei der offenen Bühne können Talente aus der Region am 14. September (17 Uhr) ihr Können unter Beweis stellen, bevor es am 20. September (19.30 Uhr) mit einem Konzert der BLECHMAFIA weitergeht. Auch das junge Publikum kommt nicht zu kurz: Am 27. September lädt die Künstlerin zu einem Zeichen-Workshop für Kinder ab 6 Jahren ein. Um Anmeldung unter kulturagentur@rhoen-grabfeld.de wird gebeten. Abschluss machen am 10. Oktober um 18.30 Uhr eine After-Work-Führung mit Künstleringespräch sowie am 11. Oktober um 19.30 Uhr ein Konzert unter dem Titel „Schätze der Kammermusik“ mit dem Fuxová-Quartett. In Kooperation mit dem Bayerischen Kammerorchester Bad Brückenau.
Mehr Informationen zur Ausstellung finden Interessierte unter www.kultur.rhoen-grabfeld.de.