Klassiker

Himmlische Sirenen

Die Musik komponierender Nonnen des 17. Jahrhunderts

veröffentlicht am 23.09.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Ludwig Märthesheimer

Ensemble canto chiaro

Ensemble canto chiaro, Foto © Katharina Gebauer

„Lebendige Konzerte göttlicher Stimmen, mit einer Mischung von Tönen, so dass sie wie Engelschöre wirken, die die Ohren der Zuhörer versüßen” - so begeistert sprachen Zeitgenossen über die Musik von italienischen Nonnen im 17. Jahrhundert. Einige von ihnen wurden echte Stars und füllten die Kirchen bei der sonntäglichen Messe bis obenhin. Dabei unterstanden Frauenklöster in dieser Zeit der strikten Klausur. Fast abgeschnitten vom Kontakt mit der Außenwelt lebten die Nonnen auf das Nötigste beschränkt. Wer sie singen hören wollte, musste die Messe besuchen, wo sie räumlich abgegrenzt und teilweise ungesehen musizierten.

Dieses faszinierende Kapitel Musikgeschichte bringt das Ensemble canto chiaro aus Würzburg mit ihrem Programm Himmlische Sirenen wieder zum Klingen. Im September 2025 war das Ensemble damit u.a. zu Gast beim renommierten Festival Oude Muziek in Utrecht in den Niederlanden. Clara Maria Kastenholz (Sopran) und Kea Niedoba (Alt) öffnen gemeinsam mit Oleg Czuchlieb (Theorbe), Katharina Lampersperger (Gambe) und Philipp Steigerwald (Orgel) die Tore zu einer Musik, die seit Jahrhunderten kaum gespielt wird. Von Chiara Margarita Cozzolani bis Rosa Giacinta Badalla präsentieren sie ein breites Spektrum exzeptioneller Werke italienischer Komponistinnen des 17. Jahrhunderts – eine verborgene Welt an ausdrucksvoller und zutiefst bewegender Musik, die in unserer Zeit beinahe nie aufgeführt wird.

Konzerte finden statt am 24.10.2025 um 19:30 Uhr in der Spitalkirche Schwabach, am 25.10.2025 um 19 Uhr in St. Michael in Lohr am Main und am 26.10.2025 in der Kirche Mariä Verkündigung in Tegernheim bei Regensburg.

Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten.

Die Veranstaltungsreihe wird ermöglicht durch den Tonkünstlerverband Bayern aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Projekts TONKÜNSTLER LIVE SPECIAL.

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