Ausstellungen

100 Jahre Bernhard Heisig

Das Angermuseum Erfurt präsentiert Werke des Leipziger Malers

veröffentlicht am 19.12.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Ludwig Märthesheimer

Fliegen lernen im Hinterhof, 1995, Öl auf Leinwand, 205 x 220 cm, Privatbesitz

Fliegen lernen im Hinterhof, 1995, Öl auf Leinwand, 205 x 220 cm, Privatbesitz, Foto © Stadtverwaltung Erfurt / D. Urban

Bernhard Heisig gehört zu den prägenden Figuren der deutschen Nachkriegskunst. Anlässlich seines 100. Geburtstags würdigt das Angermuseum Erfurt den bedeutenden Maler mit einer großen Retrospektive: „Bernhard Heisig. Malerei als Ereignis“. Die Ausstellung zeigt 75 Gemälde, darunter Schlüsselwerke und selten gezeigte Bilder aus Privatsammlungen.

Heisig, Mitbegründer der sogenannten Leipziger Schule, prägte als Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst Generationen von Künstlerinnen und Künstlern. Sein Werk ist ein intensiver Dialog mit der deutschen Geschichte. Kriegstraumata, kollektives Gedächtnis und politische Auseinandersetzungen verschmelzen in seinen expressiven, figurenreichen Kompositionen. Mit seinem gestischen Pinselstrich steht er in einer Linie mit Lovis Corinth und Oskar Kokoschka.

Ein Höhepunkt der Ausstellung ist die 4,40 Meter breite Predella zum Polyptychon „Zeit und Leben“ – eine künstlerische Summe seines Schaffens. Acht Selbstporträts dokumentieren die stilistische Wandlung und die unermüdliche Selbstbefragung des Künstlers. Ergänzt wird die Schau durch Werke aus dem Spätwerk, das mit radikalem Malgestus überrascht.

Begleitet wird die Ausstellung von Gesprächen, Führungen und künstlerischen Interventionen. Ein Ereignis, das Kunst, Geschichte und Zeitgeschehen auf eindrucksvolle Weise verbindet.

Die Ausstellung „Bernhard Heisig. Malerei als Ereignis. Eine Ausstellung zum 100. Geburtstag“ ist noch bis zum 2. März 2026 im Angermuseum in Erfurt zu sehen. Weitere Informationen findet man unter www.kunstmuseen.erfurt.de.

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