Ausstellungen

Die „Urzelle“ des Bauhauses – Karl Peter Röhl und sein Freundeskreis

Wie ein Freundeskreis mit Avantgarde und Tradition das Bauhaus in Weimar prägte

veröffentlicht am 12.12.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Ludwig Märthesheimer

Internationaler Kongress der Konstruktivisten und Dadaisten, 25./26. September 1922

Internationaler Kongress der Konstruktivisten und Dadaisten, 25./26. September 1922, Foto © Karl Peter Röhl Stiftung

Die Museen der Klassik Stiftung Weimar widmen sich mit der Sonderausstellung „Die ‚Urzelle‘ des Bauhauses – Karl Peter Röhl und sein Freundeskreis“ einem kaum bekannten Kapitel der Bauhaus-Geschichte. Die Ausstellung beleuchtet die Anfänge des Bauhauses im Spannungsfeld von Avantgarde und Tradition. Sie zeigt auf, inwiefern Schülerinnen und Schüler der Großherzoglich Sächsischen Hochschule in Weimar sich das Bauhaus zu ihrem Projekt machten.

Bereits vor 1919 machten Studierende der ehemaligen Hochschule für bildende Kunst, zu denen der Meisterschüler Karl Peter Röhl gehörte, ihre Unzufriedenheit mit der akademischen Ausbildung lautstark deutlich. Röhl selbst bezeichnete sich und seinen Freundeskreis als die „Urzelle des Bauhauses“. Walter Feininger beschrieb diese Gruppe als „ganz radikale ungeberdige Elemente“, die entscheidend den Funken für das Bauhaus entzündeten.

Über 40 Objekte verschiedener Gattungen zeigen die vielfältigen Netzwerke und künstlerischen Potenziale der „vorbauhäuslerischen“ Kunstszene Weimars. Neben Röhl gehören Johannes Molzahn, Johannes Auerbach und Johannes Karl Herrmann dazu, aber auch Gäste wie der DADAist Johannes Baader, Anarchist Hugo Hertwig und Dichter Johannes Schlaf. Diese Freundeskreise verknüpften künstlerische Innovation mit sozialutopischem Denken und machten Weimar zum lebendigen Zentrum avantgardistischer Kunst.

Die Ausstellung zeigt zudem die produktiven Konflikte und Enttäuschungen, die mit solchen Neugründungen einhergingen. Gemeinschaftlich mit der Bauhaus-Universität Weimar und unterstützt von der Karl Peter Röhl Stiftung wird das umfangreiche Erbe dieser Künstler erlebbar gemacht.

Die Ausstellung „Die ‚Urzelle‘ des Bauhauses – Karl Peter Röhl und sein Freundeskreis“ ist noch bis 23. Februar 2026 im Bauhaus-Museum in Weimar zu sehen. Mehr Informationen findet man unter www.klassik-stiftung.de.

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