Ausstellungen

Dialog zwischen Vergangenheit & Gegenwart

Das Neue Museum Nürnberg zeigt eine Ausstellung über Kunst als Überleben, Protest und Befreiung

veröffentlicht am 26.12.2025 | Lesezeit: ca. 2 Min. | von Ludwig Märthesheimer

Ausstellungsansicht „Testimony. Boris Lurie & jüdische Künstlerinnen aus New York“ im NMN

Ausstellungsansicht „Testimony. Boris Lurie & jüdische Künstlerinnen aus New York“ im NMN, Foto © NMN, Anette Kradisch

Mit der Ausstellung „Testimony. Boris Lurie & jüdische Künstlerinnen aus New York“ präsentiert das Neue Museum Nürnberg einen intensiven Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Im Mittelpunkt steht das Werk von Boris Lurie (1924–2008), Überlebender des Holocaust, Mitbegründer der NO!art-Bewegung und kompromissloser Kritiker einer entpolitisierten Kunst. Seine Collagen und Malereien sind geprägt von Kriegstraumata, Konsumkritik und einer schonungslosen Auseinandersetzung mit Sexualität und Gewalt. Besonders die Serien „Dismembered Women und Pinups“ zeigen die Spannung zwischen Eros und Schrecken, Erinnerung und Entsetzen.

Luries Werk wird drei zeitgenössischen Positionen gegenübergestellt: Zoë Buckman, Fancy Feast und Marsha Pels – drei jüdische Künstlerinnen aus New York, die in Skulpturen, Textil- und Videoarbeiten ihre Perspektiven auf Weiblichkeit, Trauma, Sexualität und jüdische Identität formulieren. Ihre Arbeiten brechen die männlich geprägten Deutungsrahmen auf und eröffnen feministische Gegenräume zu Luries Blick.

Kuratiert von Sara Softness entfaltet die Ausstellung ihre Erzählung in drei Kapiteln: Zerstückelung und die jüdische Psyche, Trauer und Den Blick umkehren. So entsteht ein vielschichtiges Gespräch über Erinnerung, Macht, Körper und künstlerische Selbstermächtigung.

Die Ausstellung „Testimony. Boris Lurie & jüdische Künstlerinnen aus New York“ ist noch bis 1. Februar 2026 im Neuen Museum Nürnberg zu sehen. Weitere Informationen findet man unter www.nmn.de.

Schlagworte:

Ähnliche Artikel: