Von Indie bis Rap, von Club bis Arena

In der dunkelsten Zeit des Jahres benötigt der Mensch zahlreiche äußere und innere Herzwärmer. Konzerte kompensieren dieses chronische Defizit auf vielerlei Weise: das Mitgrölen zu fantastischen Liedern erhitzt von innen, während das Tanzen die Arbeit von außen erledigt. Damit niemand lange suchen muss, haben wir eine Auswahl an Konzerthighlights in der Region zusammengestellt.

Konzerthighlights in Nürnberg

Carla Ahad ist eine typische Indie-Künstlerin der neuen Generation: tanzbare Banger und nahbare Texte über Erlebnisse und Gedanken, die eine ganze Generation teilt. 2025 geht sie mit ihrer Band auf Tour, inklusive eines Stopps im Nürnberger Club Stereo am 5. Dezember. Ihr Konzert verspricht einen spaßigen Abend für alle, die sich an astreinem, aktuellem Indie erfreuen. Hier wird gesungen, gesprungen und gestrudelt.

Alle Rap-Fans können sich schonmal das Konzert von BADCHIEFF am 9. Dezember im Z-Bau eintragen. Egal ob Ski Aggu, das Rap-Kollektiv BHZ oder Tokio Hotel: Alle wollen BADCHIEFF in ihrem Studio, und zwar pronto. Sein Auftreten ist smart und charismatisch, seine Musik zeigt ein Desinteresse daran, sich in klassischen Genrelinien zu bewegen. Die Devise lautet: Hauptsache es macht Spaß und hat diesen gewissen rauen BADCHIEFF Charme.

Am 13. Dezember wartet dann ein Highlight in der Kia Metropol Arena: das Trio 01099. Die drei Dresdner veröffentlichen mit amüsierender Pünktlichkeit jeden Sommer mindestens einen Festival-Hit, der allen Pop-Indie- und Rapbegeisterten wochenlang im Ohr hängen bleibt. Ihr neues Album „Orange“ bringt nun den Sommer in die kalten Tage. Hier wartet ein energiegeladener Abend auf uns, der Stillstand ausschließt.

In der Musikzentrale Nürnberg fällt das Konzert von Spiral Drive am 29. Januar ins Auge. Spiral Drive ist das Herzensprojekt des deutsch-österreichischen Multi-Instrumentalisten, Produzenten und Sängers Raphaël Neikes. Die Musik verbindet Psychedelic Rock, Alternative, Psych‑Pop, Grunge und Indie zu einem schillernden Gesamtwerk. Wie immer beweist die Musikzentrale besonderes Gespür für Künstler:innen, die im Gedächtnis bleiben.

Konzerthighlights in Erlangen

In Erlangen treten am 8. Januar Maël & Jonas im E-Werk auf. Die zwei langjährigen Freunde gehen mit ihrem aktuellen Album „Two Spoons Sugar“ auf Tour. Soundtechnisch gehen die Songwriter auf diesem Album in eine neue, etwas andere musikalische Richtung: mehr Indie, weniger rockig und mit Schwerpunkt auf tiefgründigen Texten.

Konzerthighlights in Fürth

Der Konzert-Kalender der Kofferfabrik in Fürth quillt geradezu über mit Highlights – ein Hoch auf Eventstätten, die einen Raum für kleinere Kunstschaffende bieten! Am 5. Dezember tritt das Duo Blind Butcher auf. Mit im Gepäck: „Hekate“, ihr fünftes Studioalbum. Blind Butcher sind ein energetischer Ausnahmezustand. Auf ihren Konzerten treffen schrille Outfits auf eine Atmosphäre, die zwischen Punk-Konzert, Science-Fiction und absurder Theatralik oszilliert. „Hekate“ ist dabei ein neuer Höhepunkt: Super-Disco-Trash-Kraut – wild, verspielt, düster, ekstatisch. Es könnte eine Art Party am Abgrund werden.

Die Band Falschgeld bringt dann am 16. Januar allerfeinsten Indie-Rock in die Kofferfabrik. Die selbst bezeichneten „Pop-Lümmel“ haben 2024 den Heimatsound-Wettbewerb von Bayern2 gewonnen und erhitzen seitdem fleißig Hallen quer durch Deutschland. Die Ankündigung verspricht: „Allergediegensten Halbstarken-Krawallo! Hoher Spaßfaktor! Keine Rücksicht auf Verluste!“. Das Reinhören in ihr aktuelles Projekt „Menschen wie wir“ lässt vermuten, dass diese Beschreibung keine Prahlerei ist. Na, dann mal ab zu den Pop-Lümmeln nach Fürth!

Konzerthighlights in Erfurt

Auch in Erfurt fiel es schwer, sich festzulegen. Das Konzert von Gwen Dolyn am 6. Dezember im Kulturzentrum Engelsburg ist jedoch mit Sicherheit ein heißer Tipp. In ihrem aktuellen Album „X-Rated Feelings“ macht Gwen Dolyn nur genau das, was sie will – und das macht Lust auf mehr. Stilistisch strahlt das Album in einem Mix aus Club-Bangern, NDW und Indie-Pop. Lyrisch nimmt die Musikerin ihre Hörerschaft mit auf eine Reise in ihre Gefühlswelt. Schonungslos erzählt sie von schwierigen Beziehungen, Emanzipation und persönlichen Wahrheiten.

Am 28. Januar treten dann Nick & June im Museumskeller Erfurt auf. Über das Duo schreibt unter anderem der SWR: „das ist allerbester Dream-Pop“. Diese Mikro-Rezension trifft den stilistischen Kern perfekt: Die Stimmen von Nick & June gleiten durch einen schimmernden Dunst aus hallgetränkten Gitarren, vibrierenden Synthesizern und sanft pulsierenden Beats.

Konzerthighlights in Bamberg

Zurück in Bayern endet die musikalische Rundreise in Bamberg. Die französische Band Luje spielt am 31. Januar ein Konzert im Live-Club. Hier vermischen sich rockige Gitarrenriffs mit Pop-artigen Hooks und kreieren so ein Klangbild, welches an Indie-Rock aus einer anderen Zeit erinnert.

Wie immer geht es querbeet durch verschiedenste Genres, doch diese Künstler:innen verdienen alle unsere Aufmerksamkeit und enthusiastischste Unterstützung. Und hoffentlich hat diese Rundschau auch den Weg zu ein bisschen Herzenswärme verkürzt.