Klassiker

Prominenter geht es nicht

Die Hörtnagel Meisterkonzerte in Nürnberg setzen kompromisslos auf die Klassikstars von Weltniveau

veröffentlicht am 07.10.2025 | Lesezeit: ca. 5 Min. | von Martin Köhl

Die Pianistin Martha Argerich gibt ein Meisterkonzert

Die Pianistin Martha Argerich gibt ein Meisterkonzert, Foto © Adriano Heitman

Neun Konzerte hat Hörtnagel Konzerte Nürnberg für ihre Saison 2025/26 angekündigt, und schon beim ersten Blick auf die Künstler:innenliste muss man konstatieren: alles Weltstars! Der Konzertreihe vorgeblendet ist noch eine Sonderveranstaltung, die besonders aufhorchen lässt: ein Klavierabend mit dem Tastenakrobaten Lang Lang. Er wird am 25. Oktober u.a. Robert Schumanns „Kreisleriana“ sowie eine Pavane von Gabriel Fauré spielen und sich nach der Pause um Frédéric Chopin kümmern.

Die Nummer eins der Hörtnagel Meisterkonzerte startet am 20. November mit der begnadeten Violoncellistin Raphaela Gromes und dem Armenian State Symphony Orchestra unter der Leitung von Sergey Smbatyan. Sie kündigen „Großes Gefühlskino“ an, mit Werken von Edward Mirzoyan, Edward Elgar und Peter Tschaikowsky.

Die Nummer zwei nur zehn Tage später stellt einmal mehr die famose Geigerin Isabelle Faust in den Mittelpunkt. Sie interpretiert nicht nur Felix Mendelssohn-Bartholdys berühmtes Violinkonzert e-moll, sondern stellt auch Robert Schumanns unbekanntere Violinfantasie C-Dur op. 131 vor. Begleitet wird sie vom WDR Sinfonieorchester unter Andrew Manzes Leitung, der zudem die „Unvollendete“ von Franz Schubert und eine Schumann-Ouvertüre dirigieren wird.

Das dritte Meisterkonzert in Nürnbergs Meistersingerhalle ermöglicht am 21. Dezember die hochinteressante Begegnung mit der Hornistin Sarah Willis und ihrer „Sarahbanda“. Dieses musikalische Weltkind hat ein Programm zusammengestellt, das ebenso weihnachtlich wie kubanisch anmutet. Kein Wunder also, dass mit Carlos Calunga ein Sänger aus dem legendären Buena Vista Social Club dabei ist, der in Havanna magnetisch alle Aficionados und Aficionadas der kubanischen Musik anzieht.

Im Neuen Jahr gastiert die nimmermüde, ewig brillierende Altmeisterin des Klaviers, Martha Argerich bei Hörtnagel Konzerte in Nürnberg. Die Primadonna assoluta des Pianos hat sich diesmal für ein Doppel entschieden und sieht Dario Ntaca an ihrer Seite. Dieser Pianist und Dirigent ist auch musikalischer Leiter der „Sinfonietta Argerich“. Die beiden haben sich für ein Programm ausschließlich mit Werken von Claude Debussy und Sergej Rachmaninow entschieden. Termin: 7. Januar 2026.

Viel jünger, aber seit Jahren ebenso präsent auf allen prestigeträchtigen Bühnen der Welt ist Igor Levit, der am 23. Februar das fünfte Meisterkonzert gestalten wird. Dieser Pianist spielt nicht nur virtuos auf den berühmten 88 Tasten des Instruments, er ist überdies ein glänzender Vermittler, der ebenso kurzweilig wie profund über Musik zu reden vermag. Er bietet seine Interpretationen von Schumanns Nachtstücken op. 23 an und spielt außerdem Schuberts Klaviersonate Nr. 21 B-Dur sowie Chopins Sonate Nr. 3 h-moll.

In der Doppelfunktion als Geiger und Dirigent stellt sich Julian Rachlin am 3. März vor. Er führt das Orchestra della Svizzera italiana durch Mendelssohns Symphonie Nr. 3 a-moll, die „Schottische“, und spielt eingangs Mozarts Violinkonzert Nr. 3 G-Dur. Überdies auf dem Programm: Fritz Kreislers „Liebesfreud & Liebesleid“. Man wird sich auf einen „Tanz auf den Saiten“ freuen dürfen!

Hoch prominent geht es am 16. April weiter, wenn mit Grigory Sokolov ein Pianist mit Kultstatus in der Meistersingerhalle auftritt. Es gibt kaum einen Künstler, der es mit seiner Interpretation so genau nimmt wie der gebürtige Petersburger. Entsprechend konzentriert er sich in jeder Saison auf wenige Werke, die er weltweit um so durchdachter und Maßstäbe setzend aufführt. Viel weiß man nicht im Voraus, aber dass Ludwig van Beethovens Bagatellen op. 126 und die vierte Klaviersonate auf dem Programm stehen werden, ist bereits sicher.

Wären die anderen Konzerte nicht ausnahmslos hoch prominent, so müsste man das achte Meisterkonzert am 10. Mai wohl als Höhepunkt der Saison werten. Dann kommt nämlich das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks nach Nürnberg und bringt natürlich auch seinen Chefdirigenten mit, also Sir Simon Rattle. Das famose Gespann wird Schumanns zweite Symphonie C-Dur op. 61 aufführen und sich nach der Pause intensiv mit dem „Feuervogel“ Igor Strawinskys befassen. Klangzauber pur ist angesagt! Achtung: Konzertbeginn ist diesmal um 19.00 Uhr.

Das neunte und letzte Konzert findet am 30. Mai statt und bringt ein Wiedersehen mit Joana Mallwitz, der ehemaligen Generalmusikdirektorin der Staatsoper Nürnberg. Sie steht dann an der Spitze ihres „neuen“ Orchesters, also dem Ensemble des Berliner Konzerthauses. Das wird mit Gustav Mahlers fünfter Symphonie ein Schwergewicht des Repertoires stemmen müssen. Um so leichtfüßiger geht es in Beethovens drittem Klavierkonzert zu, das von Alice Sara Ott pianistisch bewältigt werden wird. Insgesamt sind viele Gründe, sich diese Highlights per Abonnement bei Hörtnagel zu sichern.

Weitere Informationen zu den Konzerten und zum Ticketkauf gibt es unter www.konzerte-hoertnagel.de.

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