„Der Zigeunerbaron“ erstmals auf der Waldbühne
Ein erstes Mal bei der Coburger Sommeroperette
veröffentlicht am 27.07.2015 | Lesezeit: ca. 3 Min.
„Nach Wien!“, lautet, im Finale des zweiten Aktes einer nicht ganz unbekannten Operette, die unmissverständliche Aufforderung. „Nach Heldritt!“, ließe sich dieser Appell aktualisieren und von der Mitte des 18. Jahrhunderts – „Der Zigeunerbaron“ spielt anno 1741 im Banat und eben auch in der Donaumetropole – in das frühe 21. Jahrhundert überführen. Denn dort, auf der im Bad Rodacher Ortsteil gelegenen Waldbühne, wird in diesem August innerhalb der Coburger Sommeroperette zum ersten Male die überaus beliebte Operette von Johann Strauss (Sohn) gegeben. Premiere ist am Mittwoch, den 12. August, von 19.30 Uhr an.
Teil des Sommeroperetten-Angebotes ist darüber hinaus auch eine Matinée mit dem Musikverein Beiersdorf aus Coburg und mit Joe Wulf & the Gentlemen of Swing am 23. August um 11 Uhr. Die Beiersdorfer sind zuständig für Blasmusikklassiker wie den Militärmarsch „Alte Kameraden“, den Carl Teike um 1889 in Ulm zu Papier brachte, und auch für den „Fliegermarsch“ aus Hermann Dostals in ziemliche Vergessenheit geratene Operette „Der fliegende Rittmeister“ von 1912.
Der aus dem eifelnah gelegenen Mayen stammende Joe Wulf hat an der Musikhochschule Köln bei dem einigermaßen legendären Jiggs Whigham studiert. Wulf ist daran gelegen, die Grenzen zwischen (traditionellem) Jazz und Blasmusik verschwinden zu lassen und arbeitet daher immer wieder mit (Blas-)Musikvereinen zusammen, von denen es in Deutschland nach dem Stand von 2014 rund 80 000 gibt. Insgesamt sind es nach einer Studie des Deutschen Musikinformationszentrums mindestens 14 Millionen Laien, die in ihrer Freizeit auf einem Instrument musizieren oder in einem Chor singen.
Seit anderthalb Dekaden ist Joe Wulf mit seinem Septett The Gentlemen of Swing unterwegs und zelebriert New Orleans Jazz sowie, das versteht sich bei diesem Namen, Melodien aus der wahrlich guten alten Zeit des Swing: „Perfidia“ und „How High the Moon“ kommen einem da in den Sinn, ebenso wie „In the Mood“ und „Tiger Rag“ oder „When the Saints“. Zum Programmreigen der Coburger Sommeroperette gehört nicht zuletzt auch die Altstadt-Serenade in Bad Rodach. Am 18. August verspricht auf dem Platz vor dem Jagdschloss das Royal Salon Ensemble unter der Leitung von Gyula Mezei, das Publikum auf nichts weniger als eine musikalische Weltreise mitzunehmen. Bon voyage! God tur!! Hyvää matkaa!!!
Copyright Fotos:
Die Zirkusprinzessin, Foto © Coburger Sommeroperette