Metropolitan

Die Stadt(ver)führungen 2015

18. bis 20. September im Stadtgebiet Nürnberg und Fürth

veröffentlicht am 27.07.2015 | Lesezeit: ca. 6 Min.

Seit 2000, heuer also zum 16. Mal, ermöglichen die Stadt(ver)führungen den Nürnberger und Fürther BürgerInnen in Deutschlands größtem Führungsmarathon ihre Stadt einmal anders kennenzulernen. Prominente, Künstler, Institutionen, gemeinnützige Organisationen, professionelle Stadtführer oder Menschen mit besonderen Interessen geben mit etwa 400 Führungsthemen Einblicke in unbekannte oder normalerweise verschlossene Orte, ermöglichen Kontakt zu Prominenten oder untersuchen historische, aktuelle, spannungsreiche und unterhaltsame Themen.

Das Jahresmotto „Wurzeln“ widmet sich der Frage, wie Nürnberg zu dem wurde, was es heute ist. Wo liegen die Ursprünge seines Erscheinungsbildes, seiner bekannten Bauten und Sehenswürdigkeiten sowie die Hintergründe seiner geographischen Ausbreitung? Welche Herkunft und Vergangenheit haben die Bürgerinnen und Bürger der Stadt und wie haben sie Nürnberg mit ihrem Handeln wirtschaftlich, politisch, kulturell, sozial und gesellschaftlich geprägt?

393 Führungen werden in dem 112 Seiten umfassenden Programmheft aufgeführt, da verschafft man sich besser vorher einen Überblick darüber, welche Themen interessant erscheinen und welche man (vielleicht) auf das nächste Jahr verschieben kann. Um es dem Besucher noch ein wenig leichter zu machen, haben die Veranstalter auf ihrer Internetseite einen Filter eingerichtet (www.stadtverfuehrungen.nuernberg.de/Führungen), mit dem man nicht nur nach Datum, sondern gleichzeitg nach Interessensgebiet und zusätzlichen Kriterien wie etwa „Fremdsprachen“ sortieren kann. Das macht es deutlich einfacher, sich durch den Dschungel an interessanten Führungen zu bewegen.

Selektiert man zum Beispiel nach Führungen mit den Kriterien – Freitag – Abend – Altstadt – für Rollstuhlfahrer geeignet – dann bleiben gerade mal 14 Vorschläge übrig, die man schnell und einfach überblicken kann. Bei dem umfassenden Programm ist jedem zu empfehlen diese Filterfunktion zu nutzen, damit er nicht letztlich vor der Qual der Wahl steht. Um es Ihnen auch an dieser Stelle etwas zu vereinfachen, finden Sie nachstehend einige der Highlights, die man nicht unbedingt verpassen sollte:

Wer sich für das Thema „ALTSTADT“ interessiert, dem sei beispielsweise die Führung 22 „Die Geschichte des Grand Hotel“ empfohlen. Bei der am Sonntag nachmittag alle 10 Minuten stattfindenden Exkursion kann man einen Einblick in das heutige Grand Hotel gewinnen, sich gleichzeitig aber auch von Geschichten aus der alten Zeit begeistern lassen.

Wer im Kino nicht nur vor der Leinwand sitzen, sondern auch einmal einen Blick hinter die Kulissen werfen möchte, für den ist die Führung 77 „Von 35 mm bis Digital 3 D – hinter den Kulissen von Cinecittà und Cinemagnum ein absolutes Muß. Wann darf man sonst schon mal backstage und sich anschauen, was man sonst nur vermutet. Bei den Stadt(ver)führungen geht das, aber nur am Freitag um 19 Uhr.

In die gleiche Richtung, wenn auch unter dem Überbegriff Architektur, geht die Führung 86 „Der Bauch der Meistersingerhalle“. Am Sonntag um 10.30 Uhr erfahren die Teilnehmer der Besichtigung, welche Technik sich hinter dem Gebäudekomplex Meistersingerhalle verbirgt und wie es in deren Innerem aussieht. Der Leiter der Meistersingerhalle, Robert Vogel, führt Sie persönlich durch das Gebäude.

Der Tradition verbunden ist seit jeher die Kunst des (Buch)Druckens. Noch weit bis ins 20. Jahrhundert hinein waren Drucker und Schriftsetzer so angesehen wie Ärzte und Apotheker. Nürnberg war im Mittelalter mit 21 Druckereien die Medienstadt schlechthin. Davon zeugt nicht zuletzt die Buchhandlung Korn und Berg, die im Jahre 1531 gegründet wurde und damit die älteste noch bestehende Buchhandlung Deutschlands ist. Mit der Führung 116 „Die Traditionsbuchhandlung Korn und Berg“ erhält man am Freitag und am Samstag einen Einblick der besonderen Art.

Zu den Wurzeln der Stadt kommt man an allen drei Tagen mit der Exkursion 166. Bei den Bauarbeiten am IHK-Gebäude wurden Bauspuren aus dem 14. Jahrhundert entdeckt, seitdem gibt es eine archäologische Begleitung. Die ältesten dort freigelegten Funde stammen aus der Zeit zwischen 850 und 900 n. Chr..

In Zeiten in denen Bart und Homer Simpson fast zu Alltagsbegleitern unserer Kinder mutiert sind, liegt es natürlich nahe zu zeigen, dass hinter Comics wesentlich mehr steckt als nur ein paar Striche auf Papier zu bringen. Grafikkünstler und Pädagoge Karl Graef zeigt am Samstag mit seinem „Workshop Comiczeichnen“ (184) die Basics und lässt eine interkulturelle Comicsequenz entstehen. Und wer sehen will, wie man Comics vermarktet, für den ist die Führung 226 „25 Jahre Ultra Comix“ genau das Richtige. 1990 gründeten Ulrich und Stefan Trautner einen kleinen Comicladen in Nürnberg. Nach 25 Jahren hat sich das Ultra Comix zu einem der europaweit größten Läden des Genres gemausert. Zu erfahren am Freitag und am Samstag.

Sicherlich gäbe es noch viele viele Tipps mehr, die man an dieser Stelle bringen könnte und der ein oder andere wird „seinen Tipp“ hier nicht finden. Am besten schauen Sie rechtzeitig ins Programmheft und/oder auf die Internetseite und stellen sich Ihren eigenen Führungsplan zusammen. Dann verpassen Sie nichts was Ihnen wichtig ist.

Weitere Informationen unter www.stadtverfuehrungen.nuernberg.de

Copyright Fotos:

Im Nuernberger Stadtgarten, Foto © Uwe Niklas

Die Kaiserburg, Foto © Uwe Niklas

Hinter den Kulissen des Staatstheaters, Foto © Uwe Nikla

Historische Gemaeuer in der Nuernberger Altstadt, Foto © Uwe Niklas

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