Mixtur

Offene Ateliertage und TRIO 4

Die Aktivitäten des Berufsverbandes Bildender Künstler

veröffentlicht am 27.07.2015 | Lesezeit: ca. 3 Min.

Nachdem der Kunstraum Kesselhaus am 18. Juli mit einem fröhlichen Fest und viel durchaus auch spontaner Kunst sowie solcher der musikalischen Art (darunter der vorletzte Tango aus der Folge „100 Tänze um das Kesselhaus“ von Christian Reinhard) wieder belebt werden konnte, steht dort ersten Ausstellungen nichts mehr im Wege. Mitte August wird der Berufsverbandes Bildender Künstler seine Gruppenausstellungsreihe TRIO mit der vierten Folge fortsetzen. Dazu werden Jaime Gajardo, Franz Ulrich Janetzko und Christine Wehe-Bamberger am linken Regnitzarm erwartet.

Gajardos unter dem Stichwort „Landschaft“ versammelten Ölgemälde hatte man bereits bis in diesen späten Juli hinein im Foyer des E.T.A.-Hoffmann-Theaters bewundern können. Auch die Kesselhauswände wird Gajardo mit großformatigen Landschaften – es sind die seiner chilenischen Heimat, menschenleer und frei von jedweder Staffage – auszufüllen wissen. Gajardo, der in Valparaiso Kunst studiert hat, ist unter anderem mit einem Stipendium des Bayerischen Staatsministeriums bedacht worden und hat weiterführende Studien an der Münchner Akademie abgeschlossen. Zusammen mit seiner aus Bamberg stammenden Frau, einer artista, will er sich bald in der Domstadt niederlassen und die lokale Kunst- und Kulturlandschaft befruchten.

Der studierte Sozialpädagoge Franz Ulrich Janetzko, vor bald sechseinhalb Dekaden in Erfurt geboren und lange schon in Fürth zuhause, ist abseits von Moden, Trends und akademischen Lehrsätzen (die sich zuweilen phonetisch gleichklingend auch ganz anders lesen lassen) seiner eigenen Wege gegangen. Er kommt mit Arbeiten aus Betonguss, ironisch und voller Humor, ins Kesselhaus.

Christine Wehe-Bamberger hat in Mainz Kunst und deren Geschichte studiert und lebt seit Jahrzehnten in Bad Königshofen. Sie zeigte in diesem Frühjahr in der Werkstattgalerie des Künstlerhauses Würzburg Zeichnungen unter dem Rubrum „Weltenraum“. Ihre Arbeiten reflektieren häufig gesellschaftliche Belange. So ist Wehe-Bambergers Installation „Europas Frauen 2015 – Freilich lieb“ allen Frauen dediziert, die sich für Kind oder Beruf oder aber für beides zu entscheiden haben. 206 schwarze Nylonstrumpfhosen, im Schritt mit Perlen bestickt, sind mit einer Fußspitze am Trichterrand und an den Betonpfeilern befestigt, mit der anderen an einem Kinderwagen. Die Position des Wagens wird von der Zugkraft der Strumpfhosen und von deren Befestigungspunkten im Raum bestimmt. Am 26. und am 27. September dann haben Kunstfreunde beim bekannten Format ARTUR aufs neue die Möglichkeit, offene Ateliers zu besuchen und sich mit den Kunstschaffenden auszutauschen.

Copyright Fotos:

„freilichlieb“, Christine Wehe-Bamberger, © Christine Wehe-Bamberger

„trio4“, Janetzko © Franz Ulrich Janetzko

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