Klassiker

Die 21. Bamberger Gitarrentage

Mandolinen, Flamenco und mehr

veröffentlicht am 07.10.2015 | Lesezeit: ca. 3 Min.

Mit recht großen Namen und einem spannenden Programm können einmal mehr die Bamberger Gitarrentage aufwarten, deren 21. Auflage im November in der Johanniskapelle auf dem Oberen Stephansberg über die Bühne gehen wird. Den Auftakt machen am 7. November der Gitarrist Gernot Hammrich – so etwas wie ein Gitarrentage-Urgestein – und die Harfenistin Susanne Schumm. Mithin werden mehr als ein halbes Hundert Saiten erklingen (mindestens deren sechs hat die Konzertgitarre, die Harfe 47). Die gebürtige Hamburgerin, die seit 2001 an der Städtischen Musikschule Bamberg lehrt, und der aus Forchheim stammende Gitarrist haben gemeinsam ein kammermusikalisches Repertoire erarbeitet, das von den alten Meistern („Glückselige Musik / von Amseln und alten Meistern“ heißt es einmal bei Ulla Hahn) wie Gabrieli und Francesco da Milano bis zu den nahezu unvermeidlichen Werken von Granados, Ravel und Joaquín Rodrigo reicht.

Das Duo Black Patti widmet sich mit Leidenschaft dem schwarzen Blues. Peter Crow C. wird seit Jahren als virtuoser Gitarrist, als Sänger und als Mundharmonikaspieler gefeiert. Ihm zur Seite steht Mr. Jelly Roll (nein, nicht Morton), der den Blues auch auf der Mandoline spielt. Black Patti ist am 13. November zu Gast. In die Wiege des Flamenco, also in das andalusische Sevilla, wird am 21. November das Andrade Duo entführen. Der Onkel des in eine Familie von „aficionados“ hineingeborenen Antonio Andrade ist der legendäre Flamenco-Sänger José Menese. Andrade hat bereits mit André Heller musiziert und ist in der Alten Oper Frankfurt ebenso aufgetreten wie in der Deutschen Oper Berlin.

Zum Ausklang der 21. Bamberger Gitarrentage wird am 28. November (sämtliche Konzerte beginnen im Übrigen um 20 Uhr) Musik für zwei Mandolinen zu hören sein. An seinem birnenförmigen, aus bis zu knapp zwei Dutzend Holzspanen zusammengesetzten Korpus ist das der Laute ähnliche Zupfinstrument leicht zu erkennen. Zur Zeit des Barock war die Mandoline beliebt. So hat beispielweise Antonio Vivaldi zwei Mandolinenkonzerte geschrieben. Später hat Beethoven, nämlich während seiner Pragvisite 1796, einige schlichte Werke für die sogenannte neapolitanische Mandoline komponiert. Im Sinfonieorchester kommt sie bei Schönberg, bei Webern, bei Stravinsky und bei Mahler vor. In der Johanniskapelle werden Caterina Lichtenberg und Mike Marshall Kompositionen von Johann Sebastian Bach interpretieren. Wir sind gespannt!

Schummrich, Foto © privat

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