Sagen und Zeigen in der Villa Dessauer
Schrift in der Kunst
veröffentlicht am 08.10.2015 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Große Namen sind angekündigt für die Ausstellung „Sagen und Zeigen – Schrift in der Kunst“, die der Kunstverein Bamberg vom 26. September an bis zum 8. November in der Stadtgalerie Villa Dessauer zeigt. Unter dem Titel „Sagen und Zeigen“ widmet sie sich der Rolle der Schrift in der zeitgenössischen Kunst. Text und Bild gehen ineinander etwa in der Konkreten Poesie, zu deren bedeutendsten Vertretern der Schweizer Objektkünstler, Grafiker und Dichter Diether Roth zählt, der bisweilen auch als Diter Rot zeichnete. In Basel 1998 verstorben, wurde Roth in Hannover geboren, ganz wie Kurt Schwitters, der auf Roths Buchobjekte starken Einfluss ausübte. Schwitters‘ vielleicht bekanntestes Gedicht gilt „Anna Blume“, und so glaubt man, es sei offensichtlich, woher das Pseudonym des weiblichen Parts des Kölner Künstler(ehe)paares Anna und Bernhard Blume rührt, bis man einigermaßen erstaunt feststellt, dass es sich dabei keinesfalls um ein Alias handelt.
Ein weiteres in der Ausstellung vertretenes Künstler(ehe)paar sind Gilbert & George, bekannt für ihre Fotomontagen und, vor allem, ihre die Kunst und den Alltag einende Aktionskunst („Living Sculptures“): Der aus den Dolomiten stammende Gilbert und der aus Devonshire gebürtige George begreifen sich als lebende Skulpturen. Auch Cy Twombly wird gezeigt, auch die Konzeptkünstlerin Jenny Holzer, die mit Plakaten arbeitet, mit Platten, Sarkophagen und Bänken, die sie, auf die Macht des Wortes vertrauend, beschriftet. Auf die Schrift vertraut, spätestens seit den frühen Fünfzigern, auch Eugen Gomringer, der Vater der Konkreten Poesie, der, so schließt sich der Kreis, früh schon mit Diether Roth zusammengearbeitet hat, später dann mit dem Heroldsberger Buchkünstler Dietmar Pfister.
Quodlibet Quidlobet © Knut Pflaumer