„Der Tag ging regenschwer und sturmbewegt“
Liederabend verbindet vier deutsche Musikermuseen
veröffentlicht am 12.10.2015 | Lesezeit: ca. 5 Min.
Deutschland besitzt einen unglaublich großen kulturellen Schatz. Gerade an der Musiktradition dieses Landes wird das immer wieder deutlich. Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Richard Wagner, um nur einige zu nennen, prägten nachhaltig das musikalische Verständnis ganzer Generationen und stehen heute für eine gesamteuropäische Wertekultur.
Über 40 Musikermuseen befinden sich in Deutschland, die in historischen Wohn- und Wirkungsstätten der Komponisten deren Leben und Schaffen in den Kontext der jeweiligen Zeit stellen. Den eigenen Musikreihen der Häuser kommt dabei eine tragende Rolle bei der lebendigen Vermittlung dieser Tradition zu.
Die Arbeitsgemeinschaft Musikermuseen in Deutschland setzt sich seit ihrer Gründung im Jahre 2005 bewusst für eine enge Zusammenarbeit und Vernetzung der einzelnen Häuser ein, um mit gemeinsamen Projekten ein stärkeres Bewusstsein für unsere flächendeckende Kulturgeschichte und musikalische Tradition zu fördern.
Und genau das haben die vier Konzerte im Oktober 2015, initiiert von der AG Musikermuseen in Deutschland, in den Richard-Wagner-Stätten Graupa, im Mendelssohn-Haus Leipzig, im Richard Wagner Museum Bayreuth und im Beethoven-Haus Bonn zum Ziel: dem Zuhörer die erlesenen Kunstwerke der einzelnen Komponisten dort zu präsentieren, wo sie einst konzipiert wurden und ihm gleichzeitig die unglaublich große Vielfalt an Kulturstätten näher zu bringen, für die sich jederzeit ein Besuch lohnt. Am Samstag, 17. Oktober, steht von 19.30 Uhr an das Konzert im Saal von Haus Wahnfried an.
Das klassische und romantische deutsche Kunstlied steht bei diesen Konzerten Pate. Der Titel „Der Tag ging regenschwer und sturmbewegt“ versinnbildlicht dabei die Stürme der Jahreszeiten, im übertragenen Sinne die des menschlichen Lebens. Träume, Sehnsüchte, Schmerzen, Wehmut, glückliche und unglückliche Liebe gehören zum Leben eines jeden Menschen dazu. In den Werken eines Beethovens, Mendelssohn Bartholdys oder Wagners werden diese Empfindungen beglückend in Töne gesetzt. Eine fachkundige wie charmante Moderation rundet das emotionale Programm mit einer Gesamtlänge von 75 min ohne Pause ab.
Die Mezzosopranistin Aline Kostrewa studiert an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig in der Klasse von Frau Prof. Regina Werner-Dietrich. Während ihres Studiums führte sie im Jahr 2011 ein Auslandssemester an die Königliche Musikhochschule Kopenhagen. Des Weiteren vervollkommnete sie ihre Ausbildung durch die Zusammenarbeit mit so namhaften Künstlern wie Dame Gwyneth Jones, Helmut Deutsch, Jean-Paul Fouchécourt, Liliana Nikiteanu und Nabil Shehata. Neben reger Konzerttätigkeit in Deutschland, Schweden und der Schweiz, debütierte sie 2014 als Solistin im Großen Saal des Leipziger Gewandhauses. Seit der Spielzeit 2012/13 ist sie als „3. Knabe“ in Mozarts „Zauberflöte“ und als „3. adelige Waise“ in Richard Strauss’ „Rosenkavalier“ an der Oper Leipzig zu erleben. Darüber hinaus war sie im Sommer 2014 als Solistin in einer Produktion der Kammeroper München zu sehen. In der Spielzeit 2014/15 ist Frau Kostrewa Mitglied des Opernstudios Lyon.
Masako Ono wurde in Yokohama (Japan) geboren. 1988 erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht und studierte bei Makito Hara an der Universität Tamagawa (Tokio). Nachdem sie 2003/04 an der Goldsmiths University of London studierte, setzte sie später ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater (HMT) „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig fort, wo sie im Sommer 2013 ihr Masterstudium bei Prof. Phillip Moll abschloss. Als Korrepetitorin ist sie u.a. bei der „Internationalen Sängerakademie Torgau“ tätig. Im Sommer 2009 erhielt sie gemeinsam mit einem Bassisten den Nordfriesischen Liedpreis und trat mit Sängern in Japan, Deutschland, Frankreich und Schweden auf. Derzeit studiert sie in der Meisterklasse bei Prof. Alexander Schmalcz im Hauptfach Liedgestaltung an der HMT in Leipzig. Meisterkurse bei Charles Spencer, Karl-Peter Kammerlander, François Le Roux, Jeff Cohen und Menahem Pressler prägten ihre musikalische Arbeit.
Cornelia Thierbach studierte Musik-, Theater- sowie Kommunikations- und Medienwissenschaft an den Universitäten Leipzig und Wien. Von 1998 bis 2005 wirkte sie bei der Herausgabe sämtlicher Briefe Felix Mendelssohn Bartholdys mit, einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt der Universität Leipzig. 2005 wurde sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mendelssohn-Haus Leipzig engagiert, dessen Museum sie seit Herbst 2012 leitet.
Gregor Nowak studierte Violoncello an den Musikhochschulen in Leipzig und Dresden. Im Jahre 2000 gründete er das Mendelssohn Kammerorchester Leipzig, dessen Geschäftsführer und Cellist er bis heute ist. Zudem wurde er 2012 Geschäftsführer des Schumann-Vereins Leipzig und ist in dieser Funktion für den Betrieb und die Weiterentwicklung des im Schumann-Haus befindlichen Museums und sämtlicher Konzertveranstaltungen des Schumann-Hauses verantwortlich.
Aline Kostrewa, Foto © Richard-Wagner-Museum Bayreuth