Nicht immer ist E-Werk drin, wo es draufsteht. So veranstalten die Macher des Erlanger Kulturzentrums seit jeher auch außerhalb heimischer Gemäuer. Nicht selten stehen absolute Highlights auf der Agenda. So auch dieses Mal. Am 9. Mai gastiert im Neuen Museum in Nürnberg die franko-kanadische Pianistin Alexandra Stréliski. Die 1985 geborene Quebecerin hat sich auf Anhieb einen Platz in der Elite der neuen klassischen Künstler gesichert. Sie, die sich auch als Komponistin einen formidablen Namen gemacht hat und ihr Debütalbum an der Seite ihrer Mutter 2010 noch aus dem eigenen Wohnzimmer heraus vertrieb, wird landauf, landab seitens der Kritiker gefeiert. Mit ihrem minimalistisch, emotionalem Spiel trifft sie den Nerv der Community. Spätestens mit ihrem zweiten Machwerk „Inscape“ vor fünf Jahren ging sie durch die Decke. Unzählige renommierte Preise später jetzt ihr neuester Geniestreich mit dem Album „Neoromance“ – das sie jetzt auf Welttournee begleitet. Viermal spielt sie in Deutschland. Neben der Elbphilharmonie (!) in Hamburg auch in der Norisstadt. In intimen Rahmen. Und damit perfekt harmonierend mit ihrem Stil.
Und noch einmal gibt es einen ausgemachten Leckerbissen auf die Ohren: Am 11. Mai rocken Tocotronic den Z-Bau. Die Hamburger Indie-Rocker verzücken seit mittlerweile fast 30 Jahren die Freunde gepflegter musikalischer Klänge, garniert mit feinfühligen, klugen Texten. Eines ist bei der Band um Frontmann Dirk von Lowtzow garantiert: Ein unvergesslicher Konzertabend.
Doch auch in den heiligen Hallen des E-Werks selber, das komplette Programm ist auf www.e-werk.de nachzulesen, steht einiges an spannendem auf der Agenda. Am 11. April gastiert Jonathan Jeremiah in Erlangen. Der Londoner mit Hang zu orchestraler Begleitung seiner Stücke überzeugt mit genreübergreifender Genialität: Soul, Folk, Pop – einordnen lässt sich der charismatische Bariton an der Gitarre nur schwer. Hören umso leichter.
Drei Tage später haben Musikfans die Qual der Wahl. Während auf der Clubbühne mit „Acht Eimer Hühnerherzen" eine Nerd-Popband mit unüberhörbarem Punkeinfluss eine Kombo die Bühne betritt, die nicht nur aufgrund ihres durchaus außergewöhnlichen Namens Potenzial genießt, feiern die Lokalmatadoren von Fiddler's Green ihr 30-jähriges Jubiläum mit Verspätung nach.
Wer es härter liebt, der kommt am 21. April auf seine Kosten. Mit „Neander“ gastiert eine instrumentale Post-Metal-Band, die sich von anderen nicht nur durch den fehlenden Sänger abhebt. Auch ein Bassist fehlt dem Berliner Quartett: Dessen Part übernimmt einer der drei Gitarristen. So selten die Kombi auch sein mag, so donnernd fügen sich die Riffs zu einem kleinen Soundgewitter mit Songs in Überlänge.