Jeden Sommer verlegt das Team der Tafelhalle seine Bühne ins Freie. Die historische Kulisse der Katharinenruine sorgt dann für eine einmalige Konzert-Atmosphäre. Beim St. Katharina Open Air geben sich über mehr als einen Monat hinweg hervorragende Künstlerinnen und Künstler die Klinke in die Hand. Künstler, die laue Sommerabende einzigartig machen. Seit Langem wieder als reine Konzertreihe präsentiert sich das „St. Katharina Open Air“ in der mittelalterlichen Ruine des ehemaligen Katharinenklosters in diesem Jahr. Mit Specials, einem Doppel-Konzert („From Balkan with Love“) und den Festivals-im-Festival „Slow Down“ und „Musik & Picknick in der Ruine“ geht’s aber nicht nur um die üblichen abendfüllenden „stand-alone“-Konzerte. Unter dem Motto „Alles bleibt anders“ präsentiert das Team Musik-Tanz-Theater des KunstKulturQuartiers vom 23. Juni bis 24. Juli ein pralles Musikprogramm, gefolgt vom Nachzügler, dem traditionellen Sunday Night Orchestra-Abend kurz vor dem Bardentreffen Ende Juli.
Die Gäste erwarten elf Abende mit insgesamt 18 Bands oder Konzerten, die sich teils auf Specials wie die „Fantastic Folk Night“, teils auf gemeinsame Abende mit dem „club stereo“ („Musik & Picknick“ und „Slow Down Festival“) verteilen. Ohne das Open Air musikalisch in Schubladen zu stecken, lassen sich ihm Genre-Begriffe wie Funk, Jazz, Folk, Hip-Hop, Singer-Songwriter und Indie zuordnen. Dabei verspricht der Auftakt am 23. Juni gleich außerordentlich spektakulär zu werden. Im letzten Jahr hat die Katharinenruine gekocht während und nach ihrem Konzert: Sven Hammond Soul sind wie ein Wirbelsturm. Sie lassen den Rocker, den Soul-Freak, den Funkliebhaber und den Pop- und Jazzverrückten gleichermaßen himmelhochjauchzen. Der abendliche Held ist dabei – man ahnt es – die Hammond-Orgel, jeden Song lenkt sie in ihre Richtung, unterstützt vom unglaublich präsenten Stimmakrobaten Ivan Peroti, einem Glücksfall für den europäischen Soul.
Doch nicht nur die Musik macht das Flair aus. Viele Musik- und Sommer-Verrückte lieben trotz des überbordenden Angebots an Veranstaltungen in der Region die Besonderheit der Katharinenruine als Konzertbühne: ihre Atmosphäre, ihre erstaunlich gute Akustik, das Läuten der Glocken von St. Lorenz um 21 Uhr – und das Programm. Die Ruine der 1297 geweihten und 1945 durch Luftangriffe zerstörten gotischen Pfeilerbasilika gehörte einst zum Katharinenkloster des Dominikanerordens. Seit der Restaurierung Anfang der 1970er-Jahre wird die Kirchenruine im Herzen der Stadt in den Sommermonaten für Open Air-Veranstaltungen in den Bereichen Musik, Film und Theater genutzt. Ein Umstand, den sich die Macher der schmucken Tafelhalle nicht nehmen ließen: Elf Abende werden es am Ende sein. Elf Abende mit schmucken Künstlern, einem traumhaften Ambiente, gekrönt von einer Bühne im Stil eines Amphitheaters – man darf gespannt sein, ob sich die dritte Auflage des Open Air erneut zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Wobei: Eigentlich ist das schon jetzt absehbar – schließlich ist Wettergott Petrus der einzige, der das Gesamtergebnis trüben könnte.
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Wrongkong, Foto © Debing