Ende Oktober ist es wieder so weit: Zum 41. Mal schon verwandelt sich Ingolstadt dieses Jahr in die bayerische Metropole des Jazz. Über zwei Wochen lang geben nationale und internationale Künstler:innen, etablierte Jazzgrößen wie Newcomer:innen auf den Jazztagen Ingolstadt ihre Musik zum Besten. Und das nicht etwa auf ein oder zwei großen Bühnen, sondern in der gesamten Stadt verteilt. Ob ganz klassisch im Konzertsaal, in Kneipen, Kirchen, Schulen der sogar im Hotel, an jeder Ecke gibt’s in der oberbayerischen Stadt während der Ingolstädter Jazztage was Feines auf die Ohren.
Das Festival, bei dem schon legendäre Jazzgrößen wie Herbie Hancock und Miles Davis zu Gast waren, verspricht auch dieses Jahr wieder einiges. Auch, weil man auf der Suche nach hochinteressanten Persönlichkeiten nicht nur im Programmheft fündig wird. Bereits ein Blick auf die Organisator:innen unterstreicht den enorm hohen Anspruch, mit dem das Kulturamt diese Veranstaltungsreihe angeht. Vergleiche mit international berühmten Jazzfestivals, wie z.B. jenem im schweizerischen Montreux, sind hier keineswegs aus der Luft gegriffen. Neuer künstlerischer Leiter beispielsweise ist der weltweit bekannte Schlagzeuger Wolfgang Haffner, welcher als Special Guest beim Grand Opening im Hotel Maritim dabei sein wird. Der in Ingolstadt mit den Jazztagen aufgewachsene Malik Diao, gerade einmal 25 Jahre alt, kuratiert mit dem Avantgarde-Abend Jazz:lab in der Städtischen Galerie einen Raum, der sich öffnet für musikalische Innovation und durch die begleitende Lichtkunst eine Schnittstelle zwischen zwei verschiedenen künstlerischen Elementen, Licht und Musik, schafft. Mit dem norwegischen Trompeter Nils Petter Molvaer ist zudem ein Pionier des avantgardistischen Jazz Teil des offiziellen Line-ups. Offene und experimentierfreudige Zuschauer- und Hörer:innen kommen hier also voll auf ihre Kosten.
Eine spannende Atmosphäre bieten auch die dreizehn Kneipen und Bars, in denen unter dem Motto „Jazz in den Kneipen“ 14 Konzerte stattfinden. Auch hier stehen Diversität und Offenheit wieder im Vordergrund, von feinstem Live-Techno aus Berlin, über grenzenlosen Instrumental Art Pop der Bassistin Ursula Wienken bis hin zu der Vertonung traditionell alevitischer Dichter durch die anatolische Band Aylin’s Soundgarden ist so ziemlich alles (Un)Vorstellbares dabei.
Doch es wird nicht nur aufmerksam hingehört während den Ingolstädter Jazztagen, sondern auch mitgemacht. Die Jüngsten unter den Jazzfans können sich mit Jazz for Kids am 10.11. auf eine musikalische Reise am Nachmittag unter dem Motto „Drachenjazz und Schlangenzahn“ einlassen. Damit setzt das Kulturamt Ingolstadt ganz am Anfang möglicher künstlerischer Biografien an und unterstreicht die Wichtigkeit der Nachwuchsarbeit im Jazz, von dessen Erfolg man sich persönlich durch Auftritte aktueller und ehemaliger Träger*innen des Jazzförderpreises selbst überzeugen kann – wenn nicht sogar muss.
Die 41. Ingolstädter Jazztage finden vom 31.10.2024 bis 16.11.2024 in Ingolstadt statt. Weitere Infos und Tickets online unter www.kulturamt-ingolstadt.de/event/jazztage.