Jamaikanische Stimmen, die sich der Ska-Tradition verschreiben, gibt es nicht mehr viele. Die Originale sind allesamt in die Jahre gekommen, viele bereits verstorben. Und von Nachwuchs innerhalb des Genres kann kaum die Rede sein. Alpheus ist da eine seltene, frische Ausnahme und gehört dabei selbst längst zu den alten Hasen der Offbeat-Schublade. Seit sich das großartige spanische Liquidator Records um ihn kümmert und der versierte Roberto Sánchez die Produktion leitet, ist Alpheus auch deutlich über good old U.K. hinaus bekannt und beliebt. „Unify“ schließt nahtlos an die beiden Vorgängeralben „Good Prevails“ und „The Victory“ an und bedient abwechslungsreich alle gültigen Klischees der traditionellen Offbeat-Musik: Hooks zum Mitsingen, ein szenegerechtes Vokabular (Real Rudy, Rude Girl, Stand Our Ground), warme Bläserwellen und ein wenig Raum für ausschweifendes Solieren. Rhythmisch versatil, melodisch einladend und vor allem tanzbar sind die zwölf Kompositionen auf „Unify“. Und mit der Alpheus eigenen Reggae-Note, die ihn vor allem auszeichnet (Evil Man, Equality). Und darin ist wohl die Qualität des Albums zu finden, in der authentischen Machart ohne Experimente und Schnörkel. Einschließlich des obligatorischen Stompers „Kitty Kitty“, der bereits als Single-Auskopplung auf Vinyl veröffentlicht war. Die Szene darf sich freuen. Neue Impulse allerdings wird sie auf dem Album nicht finden.