
Musikgeschichte geht immer einher mit Veränderungen, neuen Konzepten und kreativen Wandlungen. Die dritte Gothaer Ausgabe des „Güldenen Herbstes - Festival Alter Musik Thüringen“, vom 27. bis 29. September 2024, steht daher unter dem Motto „Musik. Innovation“. Das Programm, unter der künstlerischen Leitung von Gerd Amelung, bietet ein reichhaltiges Musikangebot, das atemberaubende Umbrüche zu spiegeln versucht, etwa in Art der ersten Opernaufführungen um 1600 oder auch der Einführung der Zwölftonmusik Anfang des 20. Jahrhunderts.
Eröffnet wird das Festival mit einem vorgelagerten Festivalprolog am 22. September in der Weimarer Herderkirche. Der Abend erinnert an den 300. Todestag des Heinrich-Schütz-Schülers Johann Theile, Komponist und Kapellmeister aus Naumburg. Daneben enthält das Programm auch Werke von Dietrich Buxtehude, einem Schüler Theiles.
Das eigentliche Festival beginnt am Freitag, 27. September mit dem Eröffnungskonzert in der Margarethenkirche in Gotha. Das renommierte Ensemble Polyharmonique interpretiert, unter der Leitung von Alexander Schneider, die „Bußpsalmen“ von Wolfgang Carl Briegel (1626 bis 1712). Die „concertant“ gefassten Psalmvertonungen, leben von Briegels Kunst der Textverdeutlichung durch Musik. Lange waren die Werke vergessen, erleben an diesem Abend eine Welt-Wiedererstaufführung.
Am Samstag folgt eine „Exkursion zu historischen Orgeln im Umland von Gotha“. Es singt die Mezzosopranistin Alice Lackner, an der Orgel spielt Jens Goldhardt. Start ist an der Augustinerkirche Gotha. Dort findet ab 16 Uhr auch ein Konzert mit Studierenden des Instituts für Alte Musik der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Das „Junge Podium“ stellt historische und neue Barockmusik gegenüber. Am Abend spielt, unter der Leitung von Michael Hofstetter, das Barockorchester der Thüringer Philharmonie Gotha-Eisenach, im Ekhof-Theater Gotha Werke von Georg Anton Benda.
Um 22.30 Uhr folgt ein Nachtkonzert im Festsaal Schloss Friedenstein. Die „Sechs Sonaten für das Clavier und eine Violine“ von Johann Ernst Bach stehen auf dem Programm. Am Silbermann-Hammerflügel spielt Gerd Amelung, die Barockvioline seine Kollegin Claudia Mende.
Der letzte Festivaltag beginnt mit einem Festgottesdienst in der Margarethenkirche. Es folgt um 11.30 Uhr eine Matinee in der Schlosskirche Gotha, mit Werken für Tangentenflügel. Das Abschlusskonzert findet im Ekhof-Theater mit Monteverdis „Orfeo“ statt, erinnert an den 450. Geburtstag von Francesco Rasi, dem Tenor der ersten Aufführung.
Informationen zum Festival unter https://gueldener-herbst.de/.