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Die Bühne wird zum Spiegel unserer Zeit, und das Theaterstück "(R)Evolution" von Yael Ronen und Dimitrij Schaad entführt sein Publikum auf eine verstörend reale und auch komische Reise in das Jahr 2043. Inspiriert von den Gedanken des Bestsellerautors Yuval Noah Harari zeichnet das Stück eine düstere Zukunftsvision, die inmitten einer Welt voller Maschinen, Algorithmen und digitaler Abhängigkeit spielt.
2043 - ein Jahr, in dem Maschinen das Leben bestimmen und Babys bereits vor ihrer Zeugung optimiert werden, um immun gegen Krankheiten zu sein und mit hyperintelligenten Fähigkeiten ausgestattet zu werden. Geld regiert diese Welt der genetischen Perfektionierung, während elektronische Geräte eigenständig Reparaturen anfordern und Kühlschränke vor ungesunder Ernährung warnen. Eine Welt, in der die Niederlande längst den steigenden Meeresspiegeln zum Opfer gefallen sind und Natur- sowie Klimaschützer als die neuen "Terroristen" angesehen werden.
Mittendrin agiert Alecto, einst die griechische Rachegöttin des Unerbittlichen und Bösen, nun als allgegenwärtige künstliche Intelligenz in den Haushalten präsent. Sie kontrolliert nicht nur den Alltag, sondern dringt tief in die intimsten Bereiche des Lebens vor. Alecto bestimmt nicht nur, was wir fühlen und wollen, sondern offenbart auch die Schwächen in unseren Beziehungen und Geheimnisse, die wir vor uns selbst verbergen. Sie ist nicht nur ein Familienmitglied oder Alltagsmanagerin, sondern auch ein Spion des Staates - ein Aspekt, den die meisten Menschen durch hastiges Zustimmen zu den Nutzungsbedingungen kaum beachten.
"(R)Evolution" stellt in zwölf eindringlichen Szenen die drängenden Fragen der digitalen Revolution und ihrer Auswirkungen auf das Individuum. Mit einer Mischung aus schwarzer Komik und subtiler Ironie zeigen Ronen und Schaad auf, wie sehr wir von der Technologie abhängig sind und wie wenig Platz für Selbstbestimmung und individuelle Freiheit bleibt.
Das Theaterstück wirft ein grelles Licht auf die Möglichkeiten und Gefahren der digitalen Ära. Es macht die vermeintlich ferne Zukunft zu einer bedrohlichen Gegenwart auf der Bühne, die uns zwingt, uns mit den Entwicklungen und Konsequenzen des technologischen Fortschritts auseinanderzusetzen. "(R)Evolution" ist mehr als eine bloße Inszenierung - es ist eine künstlerische Warnung vor den potenziellen Auswirkungen einer zunehmend digitalisierten Welt.
In einer Welt, in der die Utopie schnell zur Dystopie werden kann, eröffnet dieses Stück einen dringlichen Dialog über unsere Zukunft und das, was uns bevorstehen könnte, wenn wir nicht sorgfältig über die Auswirkungen der digitalen Revolution nachdenken. "(R)Evolution" - eine Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert oder ein düsterer Blick auf das, was uns erwarten könnte? Die Antwort mag in der Interpretation des Publikums liegen, aber die Fragen, die das Stück aufwirft, sind unbestreitbar real.
Mit seiner eindringlichen Darstellung und seiner verstörenden Nähe zur Gegenwart mahnt "(R)Evolution" dazu, dass wir nicht nur Zeugen, sondern auch aktive Gestalter der digitalen Transformation sein müssen, um nicht in einer Zukunft zu enden, die uns selbst entfremdet.
Informationen und Karten gibt es hier: www.theater-schweinfurt.de