Album Nummer 16 der holländischen Balkan-Klezmer-Instanz ist da und schreibt die knapp 25jährige Bandgeschichte geradlinig fort. Musikalisch zwischen Odessa und Amsterdam wandelt die Melange aus Klezmer, Ska, Balkan, Gypsy, Jazz und mehr. Vorwiegend Eigenkompositionen, meist instrumental, bisweilen mit stilechtem Gesang, sind auf den Silberling gepackt. Und zielen vor allem auf eines ab: Tanz, Tanz, Tanz. Die langjährig entwickelte jiddische Strassenmusik der Weltmusik-Truppe trägt ihren eigenen Ductus, der vor allem die Beine anspricht, aber auch die Ohren. Denn die Musiker bringen nicht nur ein zauberhaftes, akustisch geprägtes Set an Instrumenten zusammen, auch erstklassige Solo-Qualitäten, insbesondere des Klarinettisten Janfie Van Strien, kosten sie gewinnbringend aus. Spielfreude ist ihr Markenzeichen und eben diese ist auf Fortuna durchgängig hörbar und macht das Album aus. Dabei haben die vielschichtigen musikalischen Charaktere einmal mehr den bandeigenen Stil zeitgenössischer Klezmermusik geformt, in dem das Ensemble als stimmige Einheit und die Bläserfraktion als eingespieltes Team wirken. Allerdings sind nicht alle Einflüsse gleichermaßen gut umgesetzt, bieten so manche der Lieder bezüglich Arrangement und auch Gesang noch Luft nach oben. Die Stärken liegen im Balkan-Klezmer und bei den Uptempo-Stücken sowie in der wunderbaren Klarinette als Protagonisten. Dabei tun die wenigen balladesken Tanzpausen auf dem 18-Track starken Album durchaus gut.