In Europa ist sie einer der weiblichen Superstars der soulig angehauchten Pop- und Rockschiene: Anastacia. Die aus Chicago stammende Sängerin gastiert am 13. Juni in der Nürnberger Meistersingerhalle. Die Rückkehr einer begnadeten Sängerin mit einer bewegenden Geschichte. Auch was die Norisstadt anbelangt.
Bereits zweimal musste der geplante Gig verschoben werden: Erst corona-, dann krankheitsbedingt. Jetzt ist es soweit. Zum zweiten Mal nach 2005, damals feierte sie ihren Tourauftakt auf dem Zeppelinfeld und trotzte am Ende auch dem strömenden Regen, ist die Amerikanerin in Nürnberg zu Gast. Unter dem augenzwinkernden Motto: „I'm outta lockdown“, eine Hommage auf ihren einstigen Durchbruch-Hit „I'm outta love“, kommt die 55-jährige mit der begnadeten Stimme nach Mittelfranken.
Das einzige Manko, so man es als solches sehen will, dass die einst als Tänzerin groß gewordene Tochter einer Broadway-Schauspielerin und eines Sängers mit sich herumschleppt: In ihrem Geburtsland blieb ihr der Durchbruch – aus welchen Gründen auch immer – versagt. Egal, wie erfolgreich sie vor allem in Australien und Europa gerade war: Der Amerikaner an sich verwehrte ihr die großen Erfolge. Was vor allem verwundert, da sie viele Geschichten im Gepäck herumträgt, die gerade in ihrer Heimat die sind, die die Menschen mögen. Angefangen von einer chronischen Morbus-Crohn-Erkrankung bis hin zu einer beidseitigen Masektomie nach doppelt überstandener Brustkrebserkrankung: Anastacia Lyn Newkirk, wie sie eigentlich heißt, ist in vielen Belangen nicht zu beneiden. Das gilt nicht für ihre vokalen Ausnahmefähigkeiten. Die auf der Bühne stets gut gelaunte und gerne und viel plaudernde Sängerin ist in der Szene eine, die allerhöchsten Respekt genießt. Bei ihren Anhängern sowieso. Auch aufgrund ihrer Historie. Am Rande bemerkt: Anastacia ist ein Wort aus der altgriechischen Sprache. Es bedeutet nicht mehr oder weniger als „die Auferstandene“. Bei ihr scheint das längst so etwas wie ein Lebensmotto zu sein. Eines, auf das sie wahrscheinlich gerne verzichtet hätte.
Seit ihrem kommerziellen Durchbruch liefert sie in schöner Regelmäßigkeit Gassenhauer für die Ewigkeit. Obwohl sie seit inzwischen sieben Jahren kein neues Album mehr veröffentlicht hat, ist Anastacia nach wie vor ein gerne gesehener Gast auf den Konzertbühnen. Alleine die Superhits aus den ersten drei Alben sind bereits abendfüllend, neues Songmaterial ergänzte die jüngsten Shows zu Beginn der Tour. Die bisherigen Auftritte der Sängerin: Vielumjubelt und mit großartigen Kritiken versehen.