Schauspiel / Sprechtheater
Am Theater Ansbach läuft im Juni noch die beliebte Komödie Theresia Walsers „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“, außerdem andere bereits eingeführte Stücke. Am 24. Juni findet im Theater hinterm Eisernen die Premiere von „Der Ansbacher Jedermann“ statt. Auch in dieser lokalen Version der altbekannten Geschichte handelt ein reicher Mensch aus Ansbach, der noch reicher werden will, vom Tod eine Frist aus. Das Stadtensemble Ansbach agiert unter der Regie von Jan Holtappels. Ebenfalls lokale Bezüge hat das BaRockmusical „C.C. Mätressen“, das am 30. Juni Premiere feiert. Axel Krauße und Peter Sindlinger haben sich einen dokumentarischen Beitrag zum 801. Stadtjubiläum Ansbachs ausgedacht, in dem alle Texte des Abends Originale sind. Motto des von Ulrike Koch und Klaus Hügel musikalisch in Szene gesetzten Stückes: „Man stößt in Franken auf recht hübsche Gesichter, aber die Kleidertracht verdirbt alles wieder“.
Das ETA-Hoffmann-Theater Bamberg ist Anfang Juni noch von den für die Bayerischen Theatertage vorgesehenen Stücke geprägt, also der Bearbeitung von ETA Hoffmanns „Sandmann“ (im Studio) und dem Auftragswerk „Kängurus am Pool“, das extra zur Eröffnung der Theatertage bei Theresia Walser in Auftrag gegeben wurde. Am 21. Juni gibt es noch eine Premiere im Studio: Frank Wedekinds „Frühlingserwachen“ kommt nach Jahrzehnten wieder auf die Bamberger Bühne, inszeniert von Sophie Rintelmann. Nur wenige Tage später starten die Calderón-Festspiele in der Alten Hofhaltung. Matthias Köhler wird Shakespeares Klassiker „Romeo und Julia“ inszenieren. Das Drama um die berühmtesten Liebenden der Weltliteratur wird vom 25. Juni bis zum 23. Juli geboten.
Beim Bamberger Theater im Gärtnerviertel (TiG) steht im Juni/Juli das Stück „Thelma & Louise“ auf dem Spielplan, das Heidi Lehnert inszeniert hat. Zwei rebellische Frauen sind gemeinsam auf der Flucht, doch als sie aus ihrem Kleinstadtleben ausbrechen, verschwört sich das Schicksal gegen sie.
Die Studiobühne Bayreuth präsentiert ab 17. Juni (Premiere) in der Eremitage den Evergreen „Der Graf von Monte Christo“ nach dem Roman von Alexandre Dumas. Achim Bielers Fassung wird das von Rache geprägte Geschehen spannungsvoll auf die Bühne bringen.
Im Landestheater Coburg ist die Uraufführung eines Kapitels der Coburger Stadtgeschichte im Juni noch zweimal zu sehen: „Der Tag, an dem Coburg die Welt gerettet hat“ lautet ihr Titel. Tom Lanoyes „Mamma Medea“ wird am 12. Juni letztmals aufgeführt.
Am Landestheater Dinkelsbühl haben die Sommerfestspiele am 14. Mai begonnen. Die Komödie „Monsieur Claude und seine Töchter“ nach dem gleichnamigen Film hat am 31. Mai Premiere auf der überdachten Freilichtbühne am Wehrgang. Ein Papa und drei Töchter, das ist keine leichte Aufgabe… Weitere Termine im Juni, Juli und August. Außerdem läuft noch Dirk Böhlings Familien-Sitcom „Ich will Spaß oder wo bitte ist die Fernbedienung?“ Übrigens schauen auch Urban Priol und Django Asül in Dinkelsbühl vorbei.
Das Markgrafentheater Erlangen widmet sich im Juni verstärkt dem Kindertheater, bietet aber ab dem 25. des Monats eine „Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert“ an, eine tragikomische, von Yuval Noah Harari inspirierte Zukunftsvision. Mit „Maskenball“ gibt es am 1. Juli noch eine Premiere, und das meint eine „undistanzierte Annäherung“ in Form eines Audiowalks.
Beim Stadttheater Fürth dominiert das Community-Projekt „Tenebra – Brechungen“ den Spielplan. Im Juli stehen noch die Tragikomödie „Harold and Maude“ von Colin Higgins und Shakespeares „Sommernachtstraum auf dem Programm.
Im Theater Hof findet am 17. Juni die Abschlusspräsentation des Musicalclubs des Jungen Theaters Hof statt. Titel: „Scenes of Solitude“. Ort: Kulturkantine. Am selben Ort werden am 10. Juli auch die letzten Premieren der Saison gegeben: „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ sowie „The Bitch oder ein tödliches Vergnügen“. Es handelt sich um die Abschlusspräsentationen der K.I.T.Z. Auch „Nathan 2.0“, „Die Nacht des Leguan“ und „Drei Schwestern auf Urlaub“ werden noch mehrfach geboten.
Das Theater Schloss Maßbach ist im Sommerfreilicht angelangt, und da sind bekanntlich „Die Schmetterlinge frei“. Ab 26. Juni trifft man „Cyrano in Chicago“ an, eine Komödie von Rolf Heiermann. Im Juli ist Kindertheater angesagt, zunächst mit „Rico, Oskar und die Tieferschatten“.
Am Staatstheater Nürnberg ist nach der Premiere von „Wer ist wir?“, einem „Installativen Rundgang“ auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände, am 9. Juni ein weiterer Termin vorgesehen.
Das Theater der Stadt Schweinfurt macht renovierungsbedingt vorläufig Pause.
Beim Rosenthal Theater Selb heißt es am 2. Juni „Weltenbrand“, wenn es um zeitgeschichtliche Texte von und über Komponisten wie Beethoven, Pfitzner und Ravel geht. Kleists „Prinz Friedrich von Homburg“ steht am 21. Juni auf dem Spielplan.
Am Mainfrankentheater Würzburg werden Yasmina Rezas und Sibylle Bergs Erfolgsstücke „Kunst“ und „Und jetzt: die Welt!“ letztmals am 12. und 15. Juli geboten werden.
Musiktheater I: Oper
Das Landestheater Coburg hat seine ambitionierte „Ring“-Tetralogie mit Wagners „Walküre“ am 27. März begonnen. Die gefeierte Inszenierung wird im Juni noch angeboten, ebenso Igor Strawinskys „The Rake’s Progress“, diese neoklassizistische Oper mit dem faustischen Stoff in der Inszenierung vom Coburger Intendanten Bernhard F. Loges. Stolz ist man in Coburg auf das „Fidelio“-Gastspiel der Kiewer Oper am 9. Juni. Ein „Finale glorioso“ – denn bald wird zugemacht! – feiern die Coburger am 25. Juni.
Im Stadttheater Fürth schaut Verdis „Falstaff“ am 2. Juni vorbei, auf die Bühne gebracht vom Theater Pforzheim.
Am Theater Hof kommt nach dem katastrophalen Wasserschaden die Oper endlich wieder. Am 10. Juni hat Gaetano Donizettis „Lucia di Lammermoor“ als konzertante Aufführung in italienischer Sprache Premiere.
Beim Staatstheater Nürnberg steht Gaetano Donizettis Oper „Der Liebestrank“ noch bis 17. Juli auf dem Spielplan, ebenso der längst eingeführte „Peter Grimes“ von Benjamin Britten, dessen Termine tags zuvor enden.
Im Mainfrankentheater Würzburg wartet die Neuinszenierung von Peter Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“ am 4. Juni auf ihre Enthüllung. Die Würzburger schließen sich dem Bann alles Russischen nicht an, gottlob. Agnessa Nefjodov führt Regie, Enrico Calesso dirigiert.
Musiktheater II: Operette und Musical
Das Landestheater Coburg macht vorerst Pause auf dem Gebiet der leichten Muse.
Im Stadttheater Fürth wartet die „Frau in weiß“ mit der Musik Andrew Lloyd Webbers ab 18. Juni auf die Musical-Fans.
Am Stadttheater Hof verabschiedet sich der Musicalclub des Jungen Theaters Hof mit „Scenes of Solitude“. Termine bis 16. Juli. Die Operette „Die schöne Galathée“ von Franz von Suppé wird noch mehrfach geboten.
Das Staatstheater Nürnberg bietet im Juni/Juli noch einige Termine für Marc Shaimans Kultmusical „Hairspray“ an, ein fulminantes Plädoyer gegen jede Form von Diskriminierung.
Beim Mainfranken Theater Würzburg ist für diese Sparte bereits Saisonschluss.
Ballett und Tanztheater
Am Coburger Landestheater präsentiert die Ballettcompagnie am 1. Juni das Ballett „Der Glöckner von Notre-Dame“ nach Victor Hugo und mit Musik von Rachmaninow, Bizet, Mussorgskys u.a. Die Premiere der Ballettrevue „Noches Cubanas“ von Mark McClain findet am 17. Juni im Hofgarten statt.
Das Stadttheater Fürth bietet am 12. Juni wieder den „Goldenen Schuh“ an, die Abschlussgala für den Ballettnachwuchs. „Community Dance“ gibt es noch bis zum 18. Juli. Anschließend ist bis Monatsende die USC Glorya Kaufman School of Dance angesagt.
Beim Theater Hof darf man sich am 19. Juni auf eine Tanztheaterpremiere zum Stück „Frühlingserwachen“ von Frank Wedekind freuen. Ali San Uzer besorgt die Choreographie.
Am Staatstheater Nürnberg steht noch der dreiteilige Ballettabend mit Choreographien von Ohad Naharin, Edward Clug und Goyo Montero bis 11. Juli auf dem Spielplan. Saisonschluss ist am 17. Juli mit der Uraufführung von „Made for us III“, Choreographien von Joseph Hernandez und Bryan Arias.
Das Mainfrankentheater Würzburg bietet noch Aufführungen von „Lottes Ballhaus“ an (letztmals am 5. Juni), während das Tanzexperiment „Homegrown“ bis zum 11. Juni auf seine Präsentation warten muss.
Blick nach Thüringen
Das Theater Erfurt bringt als nächste Operninszenierung Giuseppe Verdis „Luisa Miller“ auf die Bühne. Premiere am 4. Juni, die Inszenierung ist vom Hausherrn Guy Montavon. Peter Handkes „Publikumsbeschimpfung“ wartet am 9. Juli auf leidensfähige Zuschauer. Am 15. Juli erfolgt der Startschuss für die berühmten Domstufen-Festspiele. Giuseppe Verdis Kultoper „Nabucco“ ist angesagt.
Am Staatstheater Meiningen hat Nikolaj Gogols „Revisor“ am 4. Juni Premiere, wenig später gibt es noch eine kapitale Opernpremiere mit Mozarts „Zauberflöte“. Achim Freyer lüftet am 17. Juni der Schleier über seine Inszenierungsideen. Zwei Ballettabende laden am 23. Juni und am 2. Juli das Publikum ein in die Kammerspiele und ins Große Haus.
Das Landestheater Eisenach pflegt noch bis Saisonende eingeführte Werke wie die Komödie „Mein Freund Harvey“ von Mary Chase oder Theodor Storms „Schimmelreiter. Große Oper gibt es am 6. Juni mit Wagners „Fliegendem Holländer“.
Das Deutsche Nationaltheater Weimar hebt am 4. Juni „Aurora“ aus der Taufe, ein Singspiel zur Huldigung der Herzogin Anna Amalia von Anton Schweitzer und Christoph Martin Wieland aus dem Jahre 1773. Da werden sich auch die Göttinnen Diana und Aurora streiten. Mit der Premiere von Schillers „Räubern“ am 17. Juni ist man in Weimar schon im Sommertheater angelangt.