Lese- & Hörstoff

Anna Depenbusch - Das Alphabet der Anna Depenbusch

(Columbia/Sony)

veröffentlicht am 30.03.2017 | Lesezeit: ca. 2 Min.

Kreatives Wortspiel, ein Alphabet von Leichtigkeit, Texte wie Wunderkerzen. Anna Depenbusch macht weiter wo Katharina Franck, Nena und Diane Weigmann aufgehört haben. Und das noch frischer, schöner und mit noch mehr Stil. Und mit ein klein wenig Rest von Piaf. Ihre Kompositionen vertragen verschiedenste Kleider. Entsprechend facettenreich kommt das Album daher und überzeugt meist auch im einzelnen Lied. Sie kann solo am Klavier, mit Musikgruppe, mit dick produzierten Beats und auch mit Big Band. Leise wie laute Töne. Und klingt meist ganz wie sie selbst. Ziert die Aufnahmen mit zahlreichen Gästen und steckt ihre Lieder auf dem Album in sortierte Schubladen entlang der Popgeschichte von den 20ern bis heute. Abwechslungsreich ist das natürlich, kurzweilig und für jedermann Geschmack ist etwas dabei. Viel zu kritisieren gibt es da nicht. Wieso, weshalb, warum und wozu? Glasklare Popmusik mit raffiniertem Wort und Ton und Chansonattitüde. Hier und da ein wenig zu glattgebügelt, produktionstechnisch zu groß gedacht und nicht immer stimmig. Das hätte sie besser wissen müssen. Manchmal ist weniger mehr. Und manchmal eben mehr auch weniger. Und ist dennoch mehr als viele andere auf diesem Gebiet zu bieten hätten. Und ohnehin nur eine Momentaufnahme, die sie wieder gutmacht. Beim nächsten Konzert (05.04., Nürnberg, Lux), bei dem sie ihren Kompositionen mehr Originalität verleiht, wenn sie ihnen den Ballast geschmacklosen Mainstream-Produzierens abnimmt. A Rin-Tin-Tin-Tin. A Rin-Tin-Tin.

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