
Schauspiel/Sprechtheater
Das ETA-Hoffmann-Theater Bamberg schreibt sich für die kommende Saison den Fortschritt auf die Fahnen. So kurz und prägnant lautet jedenfalls das Spielzeitmotto, und schon beim ersten Blick auf das neue Programm fällt einem das Stück mit dem Titel „Fort schreiten“ ins Auge, geschrieben von Konstantin Küspert, einem der bevorzugten Autoren des Theaters. Er wird in seinem vierten Stückauftrag darüber phantasieren, wohin uns der Glaube an den Fortschritt tragen wird und welche ethischen Konflikte durch technische Entwicklungen neu zu reflektieren sind. Als Klassiker werden gleich zum Saisonauftakt Goethes „Faust“ in einer Version „1in2“ und im Mai Anton Tschechows „Der Kirschgarten“ präsentiert. Ein Repertoire-Klassiker ist natürlich auch Molières Komödie „Die Schule der Frauen“, die bei den Calderón-Festspielen dem sehr gelungenen „Brandner Kasper“ folgen wird. Im großen Haus sind außerdem zu sehen Oscar Wildes bekannteste Komödie „Bunbury – ernst sein ist alles“ und die Erstaufführung der Klimatrilogie „Paradies“ von Thomas Köck. Für die Studiobühne sind neben Ödön von Horvaths „Jugend ohne Gott“ und E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“ zwei Uraufführungen vorgesehen: Björn SC Deigners „Der Reichskanzler von Atlantis“ – eine böse Farce über das Reichsbürgerunwesen – und das Stück „Das Ende der Menschheit“ von Bonn Park, in dem frohgemut mit einer Welt ohne den zerstörerischen Homo sapiens kokettiert wird.
Beim Landestheater Coburg lautet das Saisonmotto „Brüche, Umbrüche, Aufbrüche“. Der Schauspielbereich bringt als erste Produktion im Grossen Haus das Volksstück „Schweig, Bub“ von Fitzgerald Kusz. Im neuen Jahr wird mit Shakespeares „Othello“ der einzige Klassiker präsentiert, gefolgt von „Das Fest“ (nach dem Film von Thomas Vinterberg) und der Komödie „Bezahlt wird nicht“ von Dario Fo. Saisonauftakt ist am 4. Oktober in der Reithalle mit der Revue für einen Theaterregisseur „Die Sternstunde des Josef Bieder“ von Eberhard Streul. Am selben Ort sind auch die Komödie „Extrawurst“ von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob, die gleichzeitig in Bamberg auf die Bühne gebrachte Spielfassung von Ödön von Horváths Roman „Jugend ohne Gott“ sowie George Taboris Farce „Mein Kampf“ zu sehen.
Das Markgrafentheater Erlangen muss nach dem Jubiläumsjahr erst einmal durchschnaufen und wird sein Programm zu einem späteren Zeitpunkt vorlegen. Wir werden in der nächsten Ausgabe darüber berichten.
Beim Stadttheater Fürth werden in der kommenden Saison unter dem Motto „Wir sind so frei“ nicht weniger als neun Stücke als Eigenproduktionen vorgestellt. Hier die Premieren: „Die Zertrennlichen“ von Fabrice Melquiot (29. September), „König Ubu“ von Alfred Jarry (11. Oktober), „Hinterm Haus der Wassermann“ nach dem Buch von Gudrun Pausewang (2. November), „Die Bremer Stadtmusikanten“ von Annalena Küspert (1. Dezember), „Die Blechtrommel“ von Oliver Reese nach dem Roman von Günter Grass (18. Januar), „Rückkehr in die Wüste“ von Bernard-Marie Koltès (7. März), „Play Hard Work“ von Pandora Pop (25. April), „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ von Margarethe von Trotta nach Heinrich Böll (8. Mai) und „Fürther Freiheit 2020“ als Performance zum Spielzeitmotto (10. Juli).
Das Theater Hof hat sich für die kommende Saison dem Motto „Vagabunden – Reisende – Heimatlose“ verschrieben, was natürlich ebenso viele historische wie aktuelle Assoziationen zulässt. Die Schauspielsparte wartet mit elf Neuinszenierungen auf, darunter zwei Tragödienklassiker, nämlich „Die Perser“ des Aischylos und Shakespeares „Othello“. Zunächst geht es aber mit einer Komödie in die Spielzeit, nämlich mit „Besucher“ von Botho Strauß (Premiere am 5. Oktober). Dann folgen „Nach Mitternacht“ nach dem Roman von Irmgard Keun (ab 10. November), „Arizona“ von Juan Carlos Rubio (ab 15. November), „Laurel & Hardy“ von Tom McGrath (ab 15. Dezember), ein Schlagerabend zu Silvester unter dem Motto „Hossa!“, Roland Sprangers Stück „Der Rest“ (ab 16. Februar), die Komödie „Toulouse“ von David Schalko (ab 15. März), „Die Vergewaltigung“ von Saadallah Wannus (ab 4. April) und als letzte Premiere die Tragikomödie „Die Ratten“ von Gerhart Hauptmann (ab 16. Mai).
Dem Theater Schloss Maßbach wurde kürzlich attestiert, dass es zwar „erfolgreich, aber zu günstig“ sei. Eigentlich ist das ein doppeltes Kompliment, aber die Unterfränkische Landesbühne wird wegen eventuell angepasster Preise sicherlich nichts von ihrer Attraktivität einbüßen. Nach der sommerlichen Komödie „Das perfekte (Desaster) Dinner“ von Marc Camoletti geht es im Herbst munter weiter, z.B. mit der Komödie „Frühschicht bei Tiffany“, mit Edward Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“, mit einer „Schimmelreiter“-Bearbeitung, einem „Cyrano“ in Chicago“ und – gleich zu Saisonbeginn – mit dem Theaterstück „Die Maschine steht still“. Näheres in der Oktoberausgabe.
Das Staatstheater Nürnberg stellt eine ganze Palette von Neuproduktionen vor, darunter natürlich auch Klassiker wie Henrik Ibsens „Nora“ (ab 2. November), Heinrich von Kleists „Amphitryon“ (ab 21. März), Arthur Schnitzlers „Reigen“ (ab 17. Mai) und das sommerliche „Was ihr wollt“ William Shakespeares (ab 3. Juli). Das Spielzeitmotto der Schauspielsparte stammt ebenfalls aus „Was ihr wollt“: „Ich bin nicht, was ich bin“, sagt Viola, was auf die Auseinandersetzung mit Identitäten hindeutet. Es gibt am Staatstheater auch viel Neues, gleich zu Beginn allerdings auf einem Klassiker beruhend: „Die Besessenen“ nach den Bacchen des Euripides in einer Bearbeitung von Roland Schimmelpfennig und in Szene gesetzt von Schauspielchef Jan Philipp Gloger. Premiere ist am 28. September. Es folgen im Großen Haus „Kaspar“ von Peter Handke (ab 30. November), „The Legend of Georgia McBride“ von Matthew Lopez (ab 25. Januar) und das Projekt “1999/2000. Erste Staffel” von Boris Nikitin. Auf die weiteren interessanten Produktionen, die in den Kammerspielen oder andernorts gezeigt werden, weisen wir in den einzelnen Ausgaben von art5drei gesondert hin.
Beim Theater der Stadt Schweinfurt ist die Zahl und Vielfalt der Schauspielaufführungen so groß, dass wir uns mit einer Aufzählung begnügen müssen und Genaueres in den Monatsübersichten mitteilen werden: „Aus dem Nichts“ von Fatih Akin, „Funny Money“ von Ray Cooney, „Heisenberg“ von Simon Stephens, „A Midsummer Nights Dream“ von William Shakespeare, „Le Bourgeois gentilhomme“ von Molière, „Nathalie küsst“ von Anna Bechstein, „Ein Mann mit Charakter“ von Wilfried Wroost, „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt, „Romeo und Julia“ von Shakespeare, „Drei Männer im Schnee“ nach Erich Kästner, „Der Schimmelreiter“ nach Theodor Storm, „Das Ende des Regens“ von Andrew Bovell, „Die Tanzstunde“ von Mark St. Germain, „Oskar und die Dame in Rosa von Eric-Emmanuel Schmitt, „Der Trafikant“von Robert Seethaler, „Schtonk“ nach Helmut Dietl und „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist.
Am Mainfrankentheater Würzburg gehört die Saisoneröffnung einem Klassiker des „Sturm und Drang“: Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“ hat am 28. September in der Regie Marcel Kellers Premiere. Es folgen im Großen Haus „Die Comedian Harmonists“ als Schauspiel mit Musik (ab 19. Oktober), Joseph Roths „Hiob“ (ab 15. Februar) und schließlich das Lustspiel „Pension Schöller“ von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs. Unter den Kammerpremieren ist August Strindbergs „Fräulein Julie“ das bekannteste Stück, doch der Monolog „Schwalbenkönig“ von Stefan Hornbach und Gur Korens Komödie „5 Kilo Zucker“ versprechen besonders interessant zu werden.
Musiktheater I: Oper
Das Landestheater Coburg beginnt im Herbst seinen mit Spannung erwarteten Zyklus mit Richard Wagners vierteiligem „Ring des Nibelungen“, und wird, wie es sich gehört, mit dem „Rheingold“ anfangen. Alexander Müller-Elmau obliegt die Inszenierung, GMD Roland Kluttig dirigiert. Nach 55 Jahren kommt die Tetralogie also wieder nach Coburg! Premiere ist am 29. September. Am 1. Februar folgen in der Reithalle eine „Monooper in vier Szenen“ über das Tagebuch der Anne Frank von Grigori Frid und ab 20. Februar im Großen Haus als Uraufführung eine Kinderoper mit dem Titel „Die Prinzessin auf dem Kürbis“. Von besonderem Interesse – weil das Werk weniger bekannt ist – dürfte die Inszenierung der vieraktigen Oper „Die griechische Passion“ von Bohuslav Martinu sein, die ab 11. April auf dem Spielplan steht. Am 9. Mai ist die Premiere von Georg F. Händels „Alcina“, inszeniert von Rahel Thiel. Zum Saisonschluss gibt es noch mit Gaetano Donizettis „Lucia di Lammermoor“ einen Klassiker des Opernrepertoires. Joan Anton Rechi wird inszenieren, Premiere ist am 14. Juni. Erwähnen wir noch, dass die schöne Inszenierung von Georges Bizets „Carmen“ ab 18. Oktober wieder aufgenommen wird.
Im Stadttheater Fürth werden in der kommenden Saison vier Opernaufführungen zu sehen sein. Hier nur die Titel und Termine: „Fidelio“ von Ludwig van Beethoven (22. Oktober), „Die Welt auf dem Mond“ von Joseph Haydn (28. Januar), „Rigoletto“ von Giuseppe Verdi (22. April) und „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss (16. Juni).
Am Theater Hof wird es vier neue Operninszenierungen geben, angefangen mit dem Repertoire-Klassiker „Orpheus und Eurydike“ von Christoph Willibald Gluck gleich zu Spielzeitbeginn (ab 20. September). Tags drauf folgt im Studio die Premiere der Oper „In der Strafkolonie“ von Philipp Glass (nach Franz Kafka). Gemäßigt zeitgenössich wird sich auch Gerd Kührs Werk „Stallerhof“ anhören, dessen Stoff auf Franz Xaver Kroetz’ gleichnamigem Stück beruht (ab 14. März). Zum Saisonende kommt mit Gaetano Donizettis „Lucia di Lammermoor“ Bekanntes auf die Bühne (ab 6. Juni).
Das Staatstheater Nürnberg startet am 29. September mit Giuseppe Verdis „Don Carlos“ in die Opernsaison und bezieht sich mit dem Saisonmotto „Erfundene Wahrheit“ auch auf Aussagen des Komponisten. Intendant Jens-Daniel Herzog inszeniert selber, die Nürnberger Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz dirigiert. Die beiden nächsten Inszenierungen betreffen zwar Repertoireperlen, aber seltener gespielte: Francesco Cavallis „La Calisto“ (ab 23. November) und Jules Massenets „Manon“ (ab 18. Januar). Als Trouvaille dürfte sich die fantastische Oper „Der Dämon“ von Anton Rubinstein erweisen, die ab 4. April gezeigt wird. Die darauf folgende Oper, „Peter Grimes“ von Benjamin Britten, zählt schon zu den Klassikern. Sie wird am 16. Mai Premiere haben, es inszeniert Tilman Knabe. Zeitgenössisch wird es am 21. Juni zugehen, wenn Hèctor Parras musikdramatische Bearbeitung von Jonathan Litells Roman „Die Wohlgesinnten“ auf die Bühne kommt und prominent von Calixto Bieito inszeniert wird. Aus der vergangenen Spielzeit werden fünf Produktionen wieder aufgenommen.
Auch bei den Opernaufführungen am Theater der Stadt Schweinfurt begnügen wir uns mit einer Aufzählung und berichten genauer in den Monatsvorschauen: „Orpheus und Eurydike“ von Christoph Willibald Gluck wird am 28. Oktober gegeben, „Die Sache Makropulos“ von Leos Janacek am 29./30. April, „Fidelio“ von Ludwig van Beethoven am 20. Mai und die Komische Oper „Der Wildschütz“ von Albert Lortzing am 21./22. Juni. Eine festliche Opern-Gala des Anhaltinischen Theaters Dessau wird am 19. Juni angeboten. Ob wir auch die chinesische Oper „Monkey King“ hier einordnen können, wird sich erst bei den Aufführungen vom 22. bis 25. Oktober erweisen.
Am Mainfrankentheater Würzburg gilt die erste Premierentat dem „Rigoletto“ Giuseppe Verdis. Markus Trabusch obliegt die Regie, die Premiere ist am 12. Oktober. Zuvor, nämlich am 29. September, wird bereits Engelbert Humperdincks Klassiker „Hänsel und Gretel“ wieder aufgenommen. Zeitgenössisch wird es ab 25. Januar zugehen, wenn „Der goldene Drache“ von Peter Eötvös präsentiert wird. Mit Richard Wagners „Rheingold“ setzt das Mainfranken Theater ab 14. März sein „Ring“-Projekt fort, die Regie führt diesmal Dirk Schmeding. Nach der Krimi-Oper „Das Medium“ von Gian Carlo Menotti (Premiere am 15. März) kommt der Romeo-und-Julia-Stoff einmal ganz anders – nämlich nicht nach Shakespeare – auf die Würzburger Bühne: Vincenzo Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“ wird ab 24. Mai in der Regie von Mario Pavle del Monaco geboten und von GMD Enrico Calesso dirigiert.
Musiktheater II: Operette und Musical
Das Landestheater Coburg setzt im Operettenbereich auf einen Klassiker, nämlich die „Fledermaus“ von Johann Strauß, die am 19. November in der Inszenierung Holger Potockis Premiere haben wird. Dass die köstliche Coburger Version von Eduard Künnekes „Der Vetter aus Dingsda“ wieder aufgenommen wird (ab 6. Oktober), ist höchst erfreulich. Auch das Musical kommt in der neuen Saison zu seinem Recht: Peter Shams „Otello darf nicht platzen“ wird von Felix Seiler inszeniert und von Ballettmeisterin Tara Yipp choreographiert. Premiere ist am 18. Januar.
Am Stadttheater Fürth gibt sich wieder einmal „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár ein Stelldichein (8. bis 11. Januar), außerdem gleich drei Musicals: „Ein Amerikaner in Paris“ von George Gershwin (27. bis 31.Dezember), das Italo-Pop Musical „Azurro“ von Stefan Tilch und mit den „Dolci Signori“ (3./4. Januar) sowie „Doktor Schiwago“ von Lucy Simon (Musik) und Michael Weller (Buch) nach dem Roman von Boris Pasternak (30. Juni bis 3. Juli).
Das Stadttheater Hof bietet in der kommenden Saison zwei Operetten und drei Musicals auf. Die Operetten sind „Die Zirkusprinzessin“ von Emmerich Kálmán (ab 21. Dezember) und „Häuptling Abendwind“ von Jacques Offenbach (ab 1. März). Die Musicals starten mit „Monty Python’s Spamalot“ von John Du Prez und Eric Idle (ab 25. Oktober). Es folgen „Alles Liebe, Linda – Das Leben der Mrs. Cole Porter“ (ab 25. April) und „Chicago“ von John Kander, Fred Ebb und Bob Fosse (ab 2. Mai).
Im Staatstheater Nürnberg feiert die Musicalsparte bald nach dem Saisonbeginn ihren Einstand, und das auch noch mit einem Blockbuster ohnesgleichen, nämlich Leonard Bernsteins „West Side Story“. Melissa King inszeniert, Lutz de Veer dirigiert, Premiere ist am 26. Oktober. In welche Kategorie sich Arthur Sullivans Werk „Die Piraten von Penzance“ einordnen lässt, ist fraglich, doch der Untertitel „A New and Original Melo-Dramatic Opera“ lässt auf Witz und Komödie schließen, weshalb wir das Stück gerne unter der Operettenabteilung rubrizieren. Es hat unter der musikalischen Leitung von Guido Johannes Rumstadt am 7. März Premiere, die Regie führt Christian Brey.
Nicht weniger als zehn Mal kommt am Stadttheater Schweinfurt die leichtere Muse im musikdramatischen Fach zu ihrem Recht – das war schon immer eine Stärke der Schweinfurter. Im Operettengenre werden geboten: „Das Dreimäderlhaus“ von Heinrich Berté (mit der Musik von Franz Schubert) am 21. Oktober, „Die Fledermaus“ von Johann Strauß am 7./8. Januar, „Schwarzwaldmädel“ von Leon Jessel am 15./16. Januar und „Die Zirkusprinzessin“ von Emmerich Kálmán am 18. Februar. Der Musicalbereich ist noch stärker besetzt mit: „Der kleine Lord“ von Günter Edin (Musik) nach dem Roman von Frances Hodgson Burnett (17. Dezember), „Ein Amerikaner in Paris“ von George Gershwin (18. bis 22. Dezember), „Lazarus“ von David Bowie und Enda Walsh (8. März), „Sexbomb – das Tom Jones Musical“ (16. März) und das Familienmusical „Pinocchio“ nach Carlo Collodi.
Keinesfalls verpassen sollte man eine Hommage an die legendäre Sängerin Lotte Lenya (22. bis 25. April).
Das Mainfrankentheater Würzburg enthält sich der Gattung Operette, bringt aber mit Andrew Lloyd Webbers und Tim Rices „Evita“ einen Evergreen des Musicalgenres auf die Bühne. Am 20. November ist Premiere, die Regie führt Matthew Ferraro.
Ballett und Tanztheater
Am Coburger Landestheater werden die Choreographien von „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ (ab 26. September) und „Der Nussknacker“ (ab 1. Dezember) wieder aufgenommen. Eine Rock-Revue von Ballettdirektor Mark McClain unter dem Titel „Ballett Rocks!“ hat am 26. Oktober Premiere. Die zweite größere Choreographie ist dem Stoff von Victor Hugos „der Glöckner von Notre Dame“ gewidmet und wird ab 14. März gezeigt. Das Format „Introspektive“ wird am 30. April Premiere haben und dabei die Internationalität der Compagnie in den Vordergrund stellen. Ab Ende Juni 2020 sind in der Ballettwoche wieder unterschiedliche Ensembles aus ganz Europa zu Gast in Coburg.
Das Stadttheater Fürth zeigt in der kommenden Saison zehn Tanztheater- und Ballettkreationen, beginnenden mit „#JeSuis“, einer Choreographie von Aakash Odedra (5. bis 9. November). Es folgen die „Deutsche Tanzkompanie“ mit „Faust“ nach Johann Wolfgang von Goethe (13./14. und 20./21. November), „Free Vivaldi – 4 Seasons meet Streetdance“ von Maryam Anita Khosravi (13. Dezember), “Der goldene Schuh” als Abschlussgala des 11. Ballett-Nachwuchswettbewerbs (12. Januar), „Ballett BC Vancouver“ mit drei Choreographien (15. bis 19. Januar), „Don’t Stop the Music von Maricel Godoy (2. Februar), „Asylum“ von Rami Be’er mit der Kibbutz Contemporary Dance Company (25. bis 29. März), „Matthäus-Passion-2727“ als Gastspiel der „Kamea Dance Company“ aus Israel (4. April), das „Nederlands Dans Theater 2“ aus Den Haag mit zwei Choreographien ( 12. bis 16. Mai) und schließlich die „Zauberflöte Reloaded“, eine Choreographie von Raha Nejad und Alexeji Uvarov sowie mit den Berliner Symphonikern (17. bis 19. Juli).
Das Theater Hof bietet zunächst das Rockballett „Dracula“ von Daniela Meneses nach dem Roman von Bram Stoker an (ab 24. Januar). Neue Choreographien des Ballettensembles werden ab 15. Mai unter dem Titel „Ballett im Studio“ angekündigt.
Am Staatstheater Nürnberg ist die erste Neuproduktion von Ballettchef Goyo Montero ab 21. Dezember zu sehen. Sie trägt den entwaffnend einfachen Titel „Strawinsky“ und vereint zwei Choreographien zu „Petruschka“ (von Douglas Lee) und zum „Sacre du printemps“ (von Goyo Montero). Ein in der Ballettsparte so häufiges Triple ist im Frühling zu sehen. Der Titel „Naharin/Clug/Montero“ bezieht sich auf die Urheber der drei Choreographien, doch deren Überschriften lauten „Secus“ (Ohad Naharin), „Handman“ (Edward Clug) und „Submerge“ (Goyo Montero). Die Newcomer-Generation präsentiert sich am 20. Juni unter dem Motto „Made for us III“ im Schauspielhaus. Choreographien von Joseph Hernandez und Bryan Arias werden uraufgeführt. Wieder aufgenommen aus der zurückliegenden Spielzeit werden „Kylian/Goecke/Montero“ und „A Midsummernight’s Dream“. Auf die „Internationale Ballettgala“ am 13. und 14. März wird man sich besonders freuen dürfen, denn zahlreiche Größen des globalen Tanzparketts sind angekündigt.
Das Stadttheater Schweinfurt ist auch in dieser Sparte besonders stark, deshalb beschränken wir uns hier ebenfalls auf eine Aufzählung und berichten später detaillierter: „Ballett Augsburg“ vom 2. bis 5. Oktober, „Aakash Odedra Company“ am 19./20. Oktober, „Danish Dance Theatre Kopenhagen“ am 9./10. November, das Ballett „#zauberflöte“ (vom 16. bis 19. November), die Tanzshow „DDC goes CRZY“ (27. bis 29. November), „Spellbound Contemporary Ballet“ am 14./15. Dezember, „Die Schöne und das Biest“ am 28./29. Dezember, „Havana Nights“ am 23./24. Januar, „Nederlands Dans Theater 2“ am 1./2. Februar, „NW Dance Project“ am 15./16. Februar, „Schwanensee“ (20. bis 23. Februar), „Kibbutz Contemporary Dance Company“ am 19./20. März und die „Compagnie Hervé Koubi“ (27. bis 30. Mai). Auch die akrobatische Zirkusshow „Filament“ am 11. Oktober gehört tendenziell in diese Sparte.
Am Mainfrankentheater Würzburg beginnt die Tanzsparte ihre Saison am 3. November mit „Es war einmal…“ von Gastkünstler Kevin O’Day. Die beiden nächsten neuen Choreographien sind von der Ballettdirektorin Dominique Dumais: „Naked“ (Premiere am 31. Januar) und „Mythos“ (25. April). Als Wiederaufnahmen sind geplant: „Patricks Trick“, „Magnolienhochzeit“, „The Black Rider“ und das „Tanzexperiment“.
Blick nach Thüringen
Über die Spielpläne der drei thüringischen Häuser – Theater Erfurt, Staatstheater Meiningen und Deutsches Nationaltheater Weimar – werden wir in der nächsten Ausgabe von art5drei berichten.