Der Aschaffenburger Kunstpreis wurde am vergangenen Freitag erstmalig verliehen, und die Künstlerin Gertrud Richter ging als glückliche Gewinnerin hervor. Die Auszeichnung ist dank privater Förderer mit einem Preisgeld von 5.000 Euro dotiert und würdigt herausragende künstlerische Leistungen, die einen biografischen und/oder inhaltlichen Bezug zur Stadt oder Region haben.
Die Entscheidung der Jury fiel auf Gertrud Richter für ihre Installation „Botschaft in den Himmel“ aus dem Jahr 2022. Ihr Werk aus Stahl, Acryl und fragmentierten Gemälden ist ein vielschichtiges, dreidimensionales Objekt, das nicht nur durch seine Mehrperspektivität, sondern auch durch seine tiefere Aussage alle Voraussetzungen für den Kunstpreis erfüllt. Die Installation verarbeitet einen gravierenden persönlichen Schicksalsschlag, der in der pandemiebedingten Isolation mit erneuter Schwere auf der Künstlerin lastete. „Botschaft in den Himmel“ lädt dazu ein, das Werk nicht nur zu umschreiten, sondern es aktiv zu durchschreiten und sich sowohl emotional als auch physisch von der Idee und der Künstlerin berühren zu lassen.
Neben dem Hauptpreis werden auch noch zwei weitere Auszeichnungen vergeben: Der „Publikumspreis des Förderkreises der Kunsthalle Jesuitenkirche“ und der „Main-Echo Leserpreis“ werden im Rahmen der Finissage am 2. Juli überreicht. Der Publikumspreis wird durch die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung ermittelt, die für ihr persönliches Lieblingswerk abstimmen. Das Exponat mit den meisten Stimmen wird mit einem Preisgeld von 2.000 € prämiert, das durch den Förderkreis der Kunsthalle Jesuitenkirche zur Verfügung gestellt wird.