Wie gut ein Projekt funktionieren kann, wenn sich entscheidende Kompetenzen, Motivation und Durchhaltevermögen zusammentun und zielgerichtet eingesetzt werden, das konnten die Vertreter der Presse kurz vor dem Start der zweiten Ausgabe des Bamberger Literaturfestivals BamLit noch einmal persönlich erleben. Das vielköpfige Organisationsteam hatte zu einem letzten (Vor-)Gespräch in die Räume des Stadtmarketingvereins Bamberg geladen, um über den aktuellen Stand der Planungen, Verkaufszahlen etc. zu sprechen. Nachdem Kurator Dr. Thomas Kraft noch einmal die Bedeutung dieses Events für die Bamberger Kulturlandschaft hervorgehoben hatte und dabei betonte, dass es, obwohl die Verantwortlichen mit der Erstausgabe im vergangenen Jahr die Hürde sehr hoch gelegt hatten, erneut einen Qualitätssprung geben würde (schließlich hat man unter anderen mit Rita Falk, Martin Suter und Rüdiger Safransky einige der namhaftesten, deutschsprachigen Autoren ins Boot holen können), machte er darauf aufmerksam, dass man so breit aufgestellt sei, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Egal ob man den Worten einer Literaturnobelpreisträgerin (Swetlana Alexijewitsch), eines Liedermachers und DDR-Regimekritikers (Wolf Biermann) oder aber auch den Ausführungen des bekannten Münchner Stadtpfarrers Rainer Maria Schießler zuhören möchte, mit ein wenig Neugier und Flexibilität ist es beim BamLit möglich, auch neue Autoren für sich zu entdecken.
Und dass das Bamberger Literaturfestival nicht eines von vielen ist, sondern auch für sich einen neuen, einzigartigen Ansatz gesucht hat, zeigt nicht zuletzt die Kombination von Erwachsenen- und Kinderprogramm. Bereits bei der Erstausgabe konnte man mit dem St. Michaelsbund Bamberg einen Partner gewinnen, der im vergangenen Jahr 22 Lesungen in den Büchereien im Landkreis Bamberg auf die Beine stellen konnte. Damit gab sich aber das Team um Melanie Dirauf nicht zufrieden. Für 2017 stehen insgesamt 37 Lesungen auf dem Plan, darunter auch solche bekannte Namen wie Paul Maar (der Vater des Sams), Erhard Dietl (der Erfinder der Olchis) oder auch Nevfel Cumart, der darüber hinaus, neben Tanja Kinkel, auch die Schirmherrschaft für das Literaturfestival übernommen hat. Das besondere Highlight dürfte aber zweifelsohne das neu inszinierte „Sams-Musical“ sein, das der Unterstufenchor, die Bigband und die Schauspielgruppe des Bamberger Kaiser-Heinrich-Gymnasiums einstudiert haben und zwei mal zur Aufführung bringen werden, am 3. Februar in der Konzert- und Kongresshalle Bamberg und zwei Tage später, ab 5. Februar im Kulturboden in Hallstadt. Man darf gespannt sein, wie diese neue Idee bei den jungen Zuhörern ankommen wird. Aber bereits heute lässt sich voraussagen, nicht zuletzt wegen der bereits bekannten Vorverkaufszahlen für die Veranstaltungen, dass auch die zweite Ausgabe des Bamberger Literaturfestivals ein voller Erfolg werden wird. Hoffentlich für alle Beteiligten, damit wir uns jetzt schon auf die dritte Ausgabe im kommenden Jahr freuen können. Die Eröffnungsveranstaltung findet übrigens im Hallstadter Kulturboden am 1. Februar um 20 Uhr statt. Es wird ein musikalisch untermaltes „Feuerwerk“ mit Auszügen aus den verschiedenen Programmen sowie eine Kostprobe aus dem bereits oben erwähnten „Sams-Musical“ geben. Und wer sich bis jetzt noch nicht für eine der vielen Lesungen entscheiden konnte, dem möchten wir nachstehend noch einige „Entscheidungshilfen“ geben.
Tipps:
Eva Mattes, am 4. Februar um 20 Uhr im Kulturboden Hallstadt.
Eva Mattes liest aus „Die Geschichte eines neuen Namens“, dem zweiten Band der Trilogie aus der Feder von Elena Ferrante, um deren Pseudonym es im letzten Jahr erheblichen Wirbel gegeben hatte.
Martin Suter, am 8. Februar um 20 Uhr in der Konzerthalle Bamberg.
Suter reist mit seinem neuesten Werk „Elefant“ an und wird in Bamberg in diesem Jahr die einzige Lesung in Bayern halten.
Rita Falk, am 13. Februar um 20 Uhr in der Konzerthalle Bamberg.
Rita Falk gehört zu den derzeit bekanntesten Kriminalautorinnen und ihre Romanfigur, der Dorfpolizist Franz Eberhofer, hat längst Kultustatus erreicht.
Fotocredits:
Das Organisationsteam des Bamberger Literaturfestivals, Foto © Helmut Oelschlegl
Eva Mattes, Foto © Hanna Mattes
Martin Suter, Foto © Franco P Tettamanti
Rita Falk, Foto © Susanne Schleyer