Garance Arcadias stammt aus Südfrankreich und absolvierte ein Doppelstudium an den Kunsthochschulen in Nizza (Villa Arson) und München (AdBK München). Von zahlreichen Institutionen subventioniert und mit mehreren Stipendien ausgezeichnet, schloss sie 2018 mit Unterstützung der Alexander Tutsek Stiftung ihr Studium als Meisterschülerin von Prof. Gregor Schneider ab. Sie lebt seit zehn Jahren in Deutschland, wo sie in München ihre Forschungen zum Thema Passage und Liminalität fortsetzt. Vor kurzem wurde sie für die Teilnahme am Projekt "Yes we camp" von Buropolis in Marseille ausgewählt, wo sie vor Ort mit dem Glas neuer Fenster experimentiert. Garance Arcadias wurde mit dem Villa Concordia-Stipendium ausgezeichnet und arbeitet bis März 2023 von Bamberg aus. In Bamberg plant sie, Skulpturen aus zerbrochenem Glas herzustellen, um eine Praxis zu entwickeln, die sich stärker auf das Konzept des "infra-mince" konzentriert.
„Hauptsächlich arbeite ich direkt mit Fenstern von Orten, die Kunst beherbergen. Ich nehme das Glas aus dem Rahmen, sodass die Außenwelt in das nun durchlässig gewordene Innere dringen kann. Anschließend findet es eine neue Verwendung in meinen Skulpturen, die mit den Fenstern des Ausstellungsraums in Resonanz treten. Die Skulptur für den Ausstellungsraum der Villa Concordia ist die Fortführung einer bedruckten Arbeit aus Glas, mit der ich in Marseille begonnen habe. In die großen Fensterstücke sind – mal mehr, mal weniger transparent – Fotografien unterschiedlicher „Räume“ („espaces“) eingearbeitet, was ein Werk im Werk („mise en abyme“) erzeugt. Letztlich geht es darum, die Falle des einseitigen Sehens zu vermeiden…“
Die Ausstellung „Barocker Inframince“ ist noch bis zum 23. Oktober 2022 im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia, Concordiastraße 28, 96049 Bamberg zu sehen. Die Ausstellungsräume sind von Montag bis Donnerstag von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 13 Uhr bis 15 Uhr, sowie Samstags, Sonn- und Feiertags von 11 Uhr bis 16 Uhr. Freitags von 8 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.