20 Jahre
Kunstmuseum Bayreuth
Das Kunstmuseum Bayreuth wurde im Dezember 1999 eröffnet – es wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Seinen Scherpunkt und sein Profil fand das Museum in der Moderne, die hier vor allem mit Werken auf Papier gesammelt wird. Denn in diesem Medium werden Ideen vorbereitet und ausgeführt. Viele Künstlerinnen und Künstler waren und sind fasziniert von dem Material, weil es Auflagenobjekte ermöglicht, die die eigenen Ideen einer größeren Öffentlichkeit kostengünstig zugänglich machen kann. Das Kunstmuseum Bayreuth begann mit der Dr. Helmut und Constanze Meyer Kunststiftung, der Caspar Walter Rauh Sammlung der Oberfrankenstiftung und der Georg Tappert Schenkung. Hinzu kamen in diesen 20 Jahren die Prof. Dr. Klaus Dettmann Kunststiftung, die Voith von Voithenberg Stiftung und die Georg Jakob Best Kunststiftung Viola Schweinfurter. Mehr als 30 Künstler- und Sammlerschenkungen ergänzten diese wie auch das „Kleine Plakatmuseum“ mit ca. 20.000 Plakaten.
Die Sammlung mit Werken von allem konnte bislang nur teilweise und nur in Einzelausstellungen gewürdigt werden. Zum Museumsgeburtstag werden nun erstmals drei thematische Querschnittsausstellungen durch alle Kunstsammlungen gezeigt: Vom 10. März bis zum 19. Mai die Ausstellung „Abstraktion / Konkretion / Konzeption – „Platons Erben“, vom 2. Juni. bis zum 13. Oktober die Ausstellung „Mnemosyne und die Moderne“ und vom 27. Oktober 2019 bis Februar 2020 Ausstellungen aus den Sammlungen: Teil 3 Bilder / Schrift / Zeichen / Geste.
Die erste Ausstellung „Platons Erben“, die noch bis zum 19. Mai läuft, zeigt Werke von Künstlerinnen und Künstlern der Moderne, die ihr Werk der Abstraktion, Konkretion und Konzeption widmeten. In der Dr. Helmut und Constanze Meyer Kunststiftung und in der Prof. Dr. Klaus Dettmann Kunststiftung finden sich Werke der Bauhäusler Josef Albers, Lyonel Feininger, Johannes Itten, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Eugen Batz, Max Bill, Werner Gilles, Ida Kerkovius und Fritz Winter. Zur Ausstellung erscheint eine wissenschaftliche Publikation mit Texten von Heidi Bierwisch, Uwe Haupenthal und Marlene Lauter. Ein Fachsymposium zum Thema „Konkrete Kunst heute“ ergänzt ein umfangreiches Vermittlungsprogramm.
Richard Wagner Museum Bayreuth zeigt 2019 drei Ausstellungen
2019 bieten drei Ausstellungen neue Einblicke und abwechslungsreiche Einsichten in das Leben und Wirken Richard Wagners und seiner Nachkommen.
Die erste Ausstellung, „Siegfried Wagner, Eine Spurensuche“ zeigt das Museum vom 4. April bis zum 26. Mai 2019. Sie stellt das Wirken des Sohnes Richard Wagners in den Mittelpunkt, der vor allem von seiner Mutter Cosima als Thronfolger und Bewahrer des Erbes seines Vaters gesehen wurde.
Mit der Übernahme der Festspielleitung 1906 beginnt er mit den ersten zaghaften modernen Veränderungen der Inszenierungen. Vor allem das Licht wird unter Siegfried Wagner zum Gestaltungsmittel. 1924 gelingt ihm die Wiedereröffnung der Festspiele, die mit Beginn des Ersten Weltkrieges unterbrochen waren. Spätestens mit seiner Neuinszenierung des „Tannhäuser“ 1930 zeigt Siegfried Wagner, dass er sich als Festspielleiter einem zeitgenössischen Inszenierungsstil nicht ganz verschließt. Vom Erfolg seiner Inszenierung erfährt er im Krankenhaus, nachdem er bereits vor der Festspieleröffnung einen Herzinfarkt erlitten hatte. Am 4. August 1930 stirbt Siegfried Wagner.
Mit „Der Prinzipal. Wolfgang Wagner und die „Werkstatt Bayreuth“ zum 100. Geburtstag geht es vom 19. Juli bis zum 3. November weiter. Wolfgang, der jüngste Enkel Richard Wagners, wäre am 30. August 2019 100 Jahre alt geworden. Er leitete die Bayreuther Festspiele über nahezu 60 Jahre und prägte sie während dieser schier unvorstellbar langen Ära wie kein anderer. Seine Persönlichkeit und seine überragende Lebensleistung als Intendant, Bühnenbildner und Regisseur will das Richard Wagner Museum aus Anlass seines 100. Geburtstages in einer großen Jubiläumsausstellung darstellen und würdigen.
Zum Jahresabschluss dann noch ein besonderer (Austellungs-)Leckerbissen. Mit „Richard Wagner in der Populärkultur“, die vom 4. Dezember bis zum März 2020 laufen wird, tauchen die Kuratoren und mit ihnen hoffentlich die Besucher in die Welt von Star Wars, Far Cry 3, Manowar und Söhnlein ein. So unterschiedlich sie sind, so haben sie doch ein verbindendes Element: Richard Wagners Musik- und Bildsprache. In zahllosen Filmen reiten Walküren zu Verfolgungsjagden mit den unterschiedlichsten Verkehrsmitteln, und in „Game of Thrones“ sind es nicht nur die inzestuösen Beziehungen der Protagonisten, in denen Wagners „Ring“ anklingt. Dazu gesellen sich Bierdeckel, Zinnfiguren, Spielkarten, Comics, eine (leider ausverkaufte) Richard Wagner-Actionfigur und vieles mehr.
Richard Wagner Museum Bayreuth, Richard-Wagner-Straße 48, 95444 Bayreuth. Weitere Informationen gibt es im Netz unter www.wagnermuseum.de.
Copyright Fotos:
Diethelm Koch Zylinderstück XXVII 1996, Holz (Buche) Grauguss, zweiteilig 63 × 95 × 63 cm Diethelm Koch Schenkung, © Kunstmuseum Bayreuth
Brian O‘Doherty, ISOLDE SAILS, Rauminstallation im Kunstmuseum, 2013, Foto © Kunstmuseum Bayreuth
Siegfried Wagner als Dirigent, Karikatur von Oskar Garvens, um 1900, Foto © Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung, Bayreuth
Siegfried Wagner im Garten, 1927, Foto © Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung, Bayreuth