Ein junger Typ mit Klampfe, der mit seiner Clique am Lech abhängt. Ein eigensinniger Poet, der in Kneipen und auf Plätzen als Sänger und Erzähler auftritt. Ein Rebell, der Spießertum und Kriegsverherrlichung verachtet. Einer, der leicht mit Frauen anbändelt. Der spielt und schreibt und feiert und schreibt und liebt und schreibt und experimentiert... – und das ziemlich exzessiv. In seiner Heimatstadt Augsburg fand der junge Brecht alles, um sich als Baal in die Welt zu träumen. Hier kochte die Ursuppe seiner Verfahrensweisen und Theorien, mit denen er später die Theaterwelt revolutionieren wird. Brecht ist ohne das Milieu, ohne dieses Experimentierfeld nicht denkbar. Seine Vorliebe für prozesshaftes, kollektives, genreübergreifendes Arbeiten, die Vorboten des Epischen Theaters: Hier sind sie schon zu finden.
Weg vom Was, hin zum Wie
Diese Perspektive
greifen Festivalleiter Julian Warner und sein Team auf. Unter der
Überschrift „Die Große Methode“ nehmen sie Brechts Arbeitsweise in den
Fokus, machen sie sich zu eigen und Augsburg erneut zu einem Labor. Im
Jahr 2023 wird nicht nur Brechts 125. Geburtstag gefeiert, sondern
auch danach gefragt, was es bedeutet, heute sein Erbe anzutreten.
Blickt man dabei insbesondere auf Brechts Verfahrensweisen, so lassen
sich Verbindungen in die Gegenwart ziehen, zu „Brecht’s People“ –
Zeitgenoss*innen, die heute eine Brecht’sche künstlerische Praxis
pflegen. Auf diesem Weg setzt sich das Brechtfestival mehr denn je mit
der Stadt und den Menschen, die hier leben, auseinander. Besonderes
Augenmerk liegt 2023 auf dem Stadtteil Lechhausen, dem Mittelpunkt des
diesjährigen Brechtfestivals. „Wir verabschieden uns von der gut
eingeübten Frage nach der Aktualität des Brecht’schen Werkes und
widmen uns stattdessen der Erforschung Brecht’scher Welten. Wir finden
sie in den Nischen unserer Städte. Dort, wo die Kämpfe der Gegenwart
stattfinden und die Grenzen von Ästhetik und Politik verschwimmen:
Dort treffen wir auf Brecht’s People.“ (Julian Warner, Künstlerischer
Leiter Brechtfestival 2023-2025)
Festivalauftakt an Brechts 125. Geburtstag
Das
Festival startet am 10. Februar 2023, Brechts 125. Geburtstag, mit
einer Parade, die vom Goldenen Saal im Augsburger Rathaus nach
Lechhausen führt. Beim abendlichen Festbankett mit Damian Rebgetz
halten die Autor*innen Elisa Aseva, Fatma Aydemir und Aras Ören
Geburtstagsreden an den Jubilar. Als Gäste werden u. a.
Oberbürgermeisterin Eva Weber, MdL Markus Blume und
Kulturstaatsministerin Claudia Roth erwartet. Das Staatstheater
Augsburg ist Kooperationspartner des Brechtfestivals und für seine
innovative Digitalsparte bekannt, die in der diesjährigen
Zusammenarbeit von besonderer Bedeutung sein wird. Mit Kybernetik und
Künstlicher Intelligenz wird Brecht in die Zukunft katapultiert – und
per Gespräch, Diskussion, Schreibwerkstatt und szenischer Lesung ins
Festival gebeamt. Zum weiteren Programm gehören u. a. Gastspiele des
Theaters Bremen und des Berliner Ensembles, eine Ausstellung zu
verdrängten (Stadt)Geschichten, ungewöhnliche musikalische Fusionen
und eine Wrestling-Show, bei der Augsburger Konflikte im Ring
ausgetragen werden. Das Festival endet am 19.02.2023, dem dritten
Jahrestag der rassistischen Morde in Hanau, mit „Say Their Names“,
einem kollektiven Erinnern an Ferhat Unvar, Hamza Kurtovic, Said Nesar
Hashemi, Vili-Viorel Paun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih
Saraçoglu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin.
„Die Entdeckung der Stadt über Brecht als Methode macht das Erbe
des großen Literaten und Theatermachers greifbar, erfahrbar und
verwebt sich mit unseren unterschiedlichsten Alltagswelten. Über
diese neuen Zugänge verankert der Festivalleiter Julian Warner den
großen Künstler Brecht über die Brecht’sche Methode in der DNA der
Stadt. Er wird Teil der Stadt.“
(Jürgen K. Enninger,
Referent für Kultur, Welterbe und Sport der Stadt Augsburg)
Aus scheinbar unmöglichen Begegnungen Neues
schaffen
Julian Warner möchte Brechts Werk neuen
Bevölkerungsgruppen gegenüber öffnen, das kulturelle Erbe neu
legitimieren. Mit dem Festival entsteht idealerweise ein eigener Raum,
ein Klima, ein Space, in dem Werk und Arbeitsweise, Forschung und
Methodik, Kunst und Politik, Hochkultur, Stadtteilalltag und
Experiment mit der Kulturpraxis unterschiedlicher Communities in
Kontakt kommen können. Wo gibt es Schnittstellen? Was entsteht Neues
daraus? Das gilt auch für das Musikprogramm des Festivals. Unter dem
Stichwort „Impossible Music“ betreten die beiden Kuratoren Markus
Acher und Girisha Fernando das Spielfeld von Brechts Methode und
öffnen es für einen internationalen, stilübergreifenden musikalischen
Austausch mit Künstler*innen aus Uganda, Japan, der
Türkei,Großbritannien, der Ukraine und Deutschland.
Stadtteil Lechhausen ist Festivalzentrum
Das
Brechtfestival bespielt weiterhin beliebte Spielorte wie die Bühnen
des Staatstheaters, das Staatliche Textil- und Industriemuseum,
Brechthaus und Provino Club. Und es erschließt zusätzlich neue Räume.
Die Festivalzentrale befindet sich im Saalbau Krone, dem Sitz des
Oberbayrischen Volkstrachtenvereins Augsburg-Lechhausen e.V. Hier
treffen sich seit Oktober monatlich „Brecht’s People“ – Personen und
Gruppen, die am Festival beteiligt sind oder sich dafür interessieren.
Der Saalbau Krone im Herzen von Lechhausen ist der Dreh- und
Angelpunkt für alle Festivalbesucher*innen und für Brecht’s People.
Hier trifft man sich vor, nach und zwischen den Veranstaltungen auf
ein Getränk, tauscht sich über Gesehenes aus und bekommt Tipps zu
weiteren spontanen Festivalaktionen im Stadtviertel. Die
Gastgeber*innen vom Trachtenverein sind mit „Ankommen, Weitertanzen.
Ein Lechhauser Hoigarten“ im Festival vertreten, ebenso wie die
Alevitische Gemeinde („Brecht aus der Türkei“). In deren Saal in der
Bozener Straße finden gleich mehrere Veranstaltungen statt. Eine
leerstehende Sparkassenfiliale wird zur Bühne ebenso wie auch die
urige Saunawelt mitten im Lechhauser Wohngebiet. Das Augsburger
Ensemble Bluespots Productions zeigt dort „Saunah – ein Drama in drei
Aufgüssen“. Mit „Der Geist der Taverne“ präsentiert die Regisseurin
Dorothea Schroeder ein Audiofeature rund um Lechhauser Kneipen in der Stadteilbücherei.
Konflikte zu Kunst: Das Brechtfestival als
Verhandlungsspielraum
Das Brechtfestival praktiziert,
produziert und lädt alle dazu ein, sich am Gesamtkunstwerk-in-progress
zu beteiligen. Mehr Prozess, mehr Versuch, mehr Machen als Sein. Weg
vom Genius, hin zum Experiment. Weg von Brecht, hin zu Brecht’sch. Das
Programm ist eine Einladung zum Hinsehen, Hingehen, Neusehen,
Entdecken, Mitmachen, Erfahren, Erfinden. Ein zutiefst optimistischer
Ansatz, dass gesellschaftliche Veränderung zum Besseren hin möglich
ist. Durch Dialog und Kunst. Das Verhandeln drängender Fragen, Kunst,
Politik – alles gehört zusammen, ganz im Geiste Brechts. „Das
Brechtfestival muss ein Ort sein, wo zusammen um Ideen und Haltungen
gerungen werden darf – auch kontrovers. Das müssen wir alle
aushalten.“, so Julian Warner.
Brecht, Augsburg, Musik: drei Zugänge zum Brechtfestival
2023
Knapp und sachlich: „Brecht“, „Augsburg“, „Musik“
lauten die drei Fährten durch das Festivalprogramm. Hier einige
Auszüge. Mehr im Programmheft und online.
Brecht: Veranstaltungen mit direktem Bezug auf Brecht und sein
Werk
Unter dem Titel „Brechtmaschine“ arbeitet das
Festival in Kooperation mit dem Staatstheater Augsburg mit
Möglichkeiten und Herausforderungen der digitalen Welt. Könnte eine
Künstliche Intelligenz Texte generieren, die sich für echte Texte von
Bertolt Brecht halten lassen? Und würde man eine Künstliche
Intelligenz, an sämtlichen zugänglichen Daten des Internets geschult,
anweisen, als Bertolt Brecht zu antworten: Was hätte ein derart
revitalisierter Brecht zu den Dilemmata der Gegenwart zu sagen? In
einem großen, kollaborativen Mensch-Maschine-Schreibprozess arbeiten
eine Künstliche Intelligenz und Interessierte an einem Theaterstück,
das wenig später uraufgeführt wird. „Futurioso“, die
technofuturistische Late-Night-Show des Staatstheater Augsburg, die
monatlich auf twitch.tv ausgestrahlt wird, präsentiert eine
Sondersendung zum Augsburger Brechtfestival mit einem
Sonder-Spezial-Gast: dem Geist Bertolt Brechts. Das Theater Bremen
zeigt „Leer/Stand – Der Brotladen oder: Wem gehört der Stadtraum?“ von
Antigone Akgün frei nach Bertolt Brecht. Ausgehend von Brechts
Fragment verwandelt Antigone Akgün mit ihren Spieler*innen einen
Leerstand in der
Blücherstraße in einen Erzählraum mit Schauspiel, Videos und Installationen. 2021 und 2022 waren Suse Wächters „Helden des 20. Jahrhunderts“ absolute Publikumslieblinge und sorgten für „Glück im Stream“ (SZ). Beim Brechtfestival 2023
kehren einige alte Held*innen mit neuen Dämonen zurück – live im martini-Park, der großen Bühne des Staatstheater Augsburg: In „Brecht’s Gespenster“ wird Bertolt Brecht von den zahllosen Geistern heimgesucht, die er in seinem Exil und bei seiner Wiederkehr nach Berlin getroffen hat. Zusammen mit zwei Musikern und einem Puppenspieler zelebriert das Ensemble um Suse Wächter eine abendliche Séance, in der die kleinen Puppen mit der großen Aura ihr Spiel spielen. Bertolt Brechts Stücke werden spätestens seit den 1960er Jahren auch immer wieder in der Türkei gespielt. Die Alevitische Gemeinde Augsburg e.V. präsentiert mit „Brecht aus der Türkei“ einen Abend mit Gespräch, Lesung und Musik. „Sieben Rosen hat der Strauch“ ist ein musikalisches Geburtstagsgeschenk mit feministischer Note: Die kenntnisreichen Interpretinnen Karla Andrä, Stefanie Schlesinger, Alexandrina Simeon, Anna Holzhauser, Isabell Münsch, Ute Legner und Eva Gold bringen Brechts Lyrik auf die Bühne. Kurt Idrizovic führt im literarischen Vorstadt-Spaziergang „O die unerhörten Möglichkeiten - Brecht in Lechhausen“ das Publikum an die Originalschauplätze, an denen der junge Bertolt Brecht schwamm, dichtete und liebte. Augsburg: mit Brecht’schen Methoden aus dem lokalen Kontext Neues schaffen Wie funktioniert eigentlich Gesellschaft, wie Politik? Das mehrjährige Multispezies-Stadtprojekt „Organismenrepublik Augsburg“ mit der Berliner Künstler*innengruppe Club Real macht es erfahrbar. Vergessene Geschichten, verdrängte Themen: God’s Entertainment geben mit „Unter dem Teppich“ eine Möglichkeit, ihnen eine neue (sichtbare) Form zu geben. Beim gemeinsamen Weben läuft die Auseinandersetzung mit dem großen Sohn der Stadt wie am Schnürchen. Widersprüche, Konflikte, Diskussionen: Brechtfestival goes Wrestling – und den Plot dazu liefert die Stadt. Bei „Kampf um Augsburg – eine Wrestlingshow“ wird um heikle Themen buchstäblich gerungen. Politisches Theater im besten Sinne. Mit besonderem Unterhaltungsfaktor. Murat Güngör, Ex-Rapper und Mitbegründer des antirassistischen Netzwerks „Kanak Attak“, und Hannes Loh, ehemaliger Rapper bei der Gruppe „Anarchist Academy“, lassen in ihrer Lecture „Remix Almanya“ die Anfänge des deutschen Hip-Hops aus der postmigrantischen Szene Revue passieren. Lechhausen, einst klassisches Arbeiterviertel, ist heute Wohnort vieler prekär Beschäftigter mit und ohne Migrationsgeschichte. Wie hat sich das Viertel in den letzten 30 Jahren verändert? Was treibt die Leute um, was hat sie damals umgetrieben? Die Regisseurin Dorothea Schroeder hat sich in der hiesigen Kneipen-Szene umgehört und die Essenz in das Audiofeature „Der Geist der Taverne“ gegossen. Der Oberbayrische Volkstrachtenverein Lechhausen e.V. reflektiert in „Ankommen, Weitertanzen. Ein Lechhauser Hoigarten“ die eigene Geschichte – als Nachfahren von Zugereisten aus dem bayerischen Oberland, um in den Industriewerken Augsburgs zu arbeiten. Lechhauser Heimatfusion mit Kapelle, Platteln und Drah’n und eine Einladung zum Mittanzen! Der rassistische Anschlag von Hanau am 19. Februar 2020 jährt sich am letzten Tag des Brechtfestival zum dritten Mal. Das Memorial soll Versammlung und gemeinsames Gedenken ermöglichen: „Say Their Names – Ein kollektives Erinnern“. Lesung, Film und Gespräch für Ferhat Unvar, Hamza Kurtovic, Said Nesar Hashemi, Vili-Viorel Paun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoglu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin. Mit: Asal Dardan, Senthuran Varatharajah, Cana Bilir-Meier, Forensic Architecture, Düzgün Polat.
Musik: Ein Programm zwischen politischem Realismus und
utopischer Kraft
Die Brechtnacht mit dem Titel
„Impossible Music“ wird 2023 kuratiert von Markus Acher und Girisha
Fernando. Impossible Music sucht den Exzess, das Überraschende und
Unwahrscheinliche in der Musik. Der junge rebellische Brecht steht für
diesen Abend Pate. Er inspiriert Musiker*innen, die Grenzen ausloten,
drängende gesellschaftliche Fragen aufgreifen und gegen die Krisen der
Welt antanzen. Gaye Su Akyol aus Istanbul eröffnet den Abend im
Staatlichen Textil- und Industriemuseum mit einem Mix aus türkischer
Psychedelica, Post-Punk, Grunge und Surf Rock. Nakibembe Xylophone
Troupe aus Uganda und The Notwist laden das Publikum ein, an ihrer
transkontinentalen Session mit Embaire, Gitarren und Electronics
teilzunehmen. Im Provino heizen Zayendo mit experimenteller
japanischer Brassmusik und Malphino aus London mit
tropisch-psychedelischen Rhythmen ein. 2021 begeisterten die Dakh
Daughters aus Kiew beim digitalen Brechtfestival mit zwei neuen, von
Brecht inspirierten Songs die internationale Festivalgemeinde: Sechs
Frauen haben sich einem bizarren, ästhetischen und poetischen Mix
verschrieben, einem „Freak Cabaret“ aus ukrainischer Folklore, Punk,
Kabarett, Prog-Rock, Klassik und mehrsprachigen Texten von u. a. Taras
Schevchenko, Joseph Brodsky und William Shakespeare. Gesungen wird in
fünf Sprachen, gespielt auf 15 Instrumenten, von Cello bis Oboe. Die
Dakh Daughters sind eines der relevantesten Musikprojekte der Ukraine
und aktuell im Exil auf Tour durch Europa mit der Produktion „Ukraine
Fire“ – ein Zeichen gegen den Krieg. Live beim Brechtfestival 2023.
Franz Dobler & Das Hobos präsentieren: „Wer macht den Dreck und
wer macht die Wäsche?“ Die Augsburger Band Das Hobos macht Musik, die
nach Geräteschuppen genauso wie nach weiter Welt klingt, ein
„Contemporary Railway Soundtrack“, aber zu entspannt für deutsche
Zugfahrpläne. Im Zusammenspiel mit der Live-Performance des
Schriftstellers Franz Dobler entsteht ein Klang- und Denkraum, in dem
sich Rhythmen in Reflexionen fortsetzen und handgemachter Groove auf
leisen Witz trifft. Impossible Orkestra (Augsburg / München) feat.
Alabaster DePlume (UK): In Komplizenschaft mit dem britischen
Saxophonisten, Komponisten und Poeten Alabaster DePlume und zwölf
Musiker*innen aus Augsburg und München wagt das Brechtfestival ein
musikalisches Experiment. Das „Sound Lab for Fluid Ways of Knowing“
bringt mit Sound und Sprache arbeitende Künstler*innen, die in Ghana
und Deutschland leben, in einen Prozess künstlerischer Forschung zu
Methoden der Fluidität, Oralität, Non-Dualität, des Prozesses und der
Improvisation. Das Sound Lab läuft die gesamte Woche des
Brechtfestivals. Dabei werden die Künstler*innen über Workshops und
andere Interventionen immer wieder öffentliche Einblicke in ihre
Prozesse und Arbeiten geben.
Brechtfestival Warm Up und Festwoche des
Staatstheaters
„Brecht’s People“ ist eine Einladung an
alle, sich selbst in die Brecht‘sche Tradition zu stellen. Bertolt
Brecht war ein echter Praktiker und ein großer Verfechter der
Nützlichkeit. Deshalb sind 2023 alle, die sich dazu berufen fühlen,
eingeladen, mit ihren Fähigkeiten Teil des Festivals zu werden. Ob als
Weber*in in der Performance „Unter dem Teppich“ (28.01.– 05.02.2023),
als Vertreter*in einer Spezies in der „Organismenrepublik“
(12.01.2023) oder als Wrestler*in in Ausbildung (04./05.02.2023). Vom
12. Januar bis 5. Februar bietet das Warm-Up Programm des
Brechtfestivals verschiedene Möglichkeiten an, sich einzuklinken und
einzustimmen. Das Staatstheater Augsburg präsentiert dazu unter dem
Motto „Bier mit Bert“ eine Festwoche mit Lesungen, Musik und
Experimentellem im Alten Rock Café, dem Saalbau Krone und der
ehemaligen Geschäftsstelle der Stadtsparkasse Augsburg in der
Blücherstraße. Alle Open-Calls und Warm-Up-Workshops unter
brechtfestival.de. Infos zu „Bier mit Bert“ unter staatstheater-augsburg.de.
Anfahrt und Shuttles
Das Brechtfestival öffnet
Orte, die nicht als klassische Spielstätten ausgerichtet sind. Das
Angebot an Parkplätzen ist begrenzt. Bitte nach Möglichkeit mit
öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Zwischen dem Saal der
Alevitischen Gemeinde in der Bozener Str. 4a und der Innenstadt wird
es zu den Veranstaltungen am 10., 11., 12., 17. und 18.Februar einen
Shuttleservice geben.
Tickets und Updates
Der Kartenvorverkauf für die
Veranstaltungen des Brechtfestivals beginnt ab Mitte Dezember 2022.
Unter brechtfestival.de gibt es tagesaktuelle Infos zum Ablauf des
Programms, zu den jeweils geltenden Hygienemaßnahmen vor Ort und zu
Rückgabemöglichkeiten für Tickets abgesagter Veranstaltungen.
Kurzfristige Änderungen werden auch auf den Social-Media-Kanälen geteilt.
Brechtfestival-Kanäle
Webseite: brechtfestival.de
Instagram: instagram.com/brechtfestival/
Facebook: facebook.com/brechtfestival/
Twitter: twitter.com/BrechtfestivalA
Kurzbiografie Julian Warner
Julian Warner ist
Künstler und Kurator. Unter dem Alias Fehler Kuti veröffentlicht er
vielbesprochene Popmusik und Performances. Er war künstlerischer
Leiter des Festivals der KulturRegion Stuttgart 2022 und co-kuratierte
Performing Arts Festivals für das Künstler*innenhaus Mousonturm (mit
Elisa Liepsch), die Münchner Kammerspiele (mit Julia Grosse) und die
Berliner Sophiensaele. 2021 entwarf er für das internationale
Theaterfestival Spielart ein Großprojekt im öffentlichen Raum zu
gegenwärtigen Diskursen der Angst („Global Angst: Parlament. Parade.
Ritual.“). Er war Performer diverser Essay-Performances von Oliver
Zahn sowie Dramaturg und Ethnograf von Anta Helena Reckes Schwarzkopie
Mittelreich. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete und lehrte
er am Institut für Kulturanthropologie der Georg-August-Universität
Göttingen und ist mit Elisa Liepsch Ko-Herausgeber des Sammelbandes
„Allianzen — Kritische Praxis an weißen Institutionen“. Zuletzt gab er
einen Sammelband zum Stand der postkolonialen Kritik in Deutschland
heraus: „After Europe. Beiträge zur dekolonialen Kritik“ erschien 2021
im Verbrecher Verlag. Julian Warner ist Künstlerischer Leiter der
Brechtfestivals 2023-2025.