
Die langjährige Erfahrung ist Sarah Howell in ihrem neuesten Projekt und auf dem nunmehr dritten Album in wenigen Jahren deutlich anzumerken. Sehr aufgeräumte Popmusik, melodisch reizvoll, klanglich ausgereift, in klugen Arrangements und mit starker Aussagekraft sind auf „Still“ zu hören. „Bryde erforscht die Liebe und ist dabei sowohl schmerzlich als auch weltklug“, verspricht die Album-Info und trifft den Nagel auf den Kopf. Irgendwo zwischen den Manic Street Preachers und Alanis Morisette zeichnet sie auf überlegten Texten weit mehr als nur schnöde Liebesgeschichten. Aber auch die. Neben Religion, Heilung und der Macht des Geistes. Bryde zeichnet facettenreich starke kleine Songkunstwerke, die immer und immer wieder ins Ohr gehen und dabei jedes Mal aufs neue spannende Einzelheiten offenbaren. Hörbar ohnehin, tanzbar auch, denkbar zudem und allen voran fühlbar. Musik, die über den Bauch in Körper und Geist gelangt, die Auszeichnungen verdient und ein noch deutlich größeres Publikum. Perfektionismus, der den Emotionen nicht schadet. Klang, der in der obersten Liga seines gleichen sucht. Poesie, die im Klangbett schlummert. Ein Stuhl ist ein Stuhl ist ein Stuhl. Ein Still ist ein Still ist ein Still. Einfach wunderbar.