
Jubiläum im Künstlerhaus Villa Concordia! Das Internationale Künstlerhaus in Bamberg wird 25 Jahre alt. Seit 1997 leistet die Villa Concordia ihren Beitrag zur Förderung des europäischen Gedankens, durch die Pflege der kulturellen Beziehungen Bayerns zu anderen Staaten. Die diesjährigen Preisträger:innen des vom Freistaat Bayern verliehenen Villa Concordia-Stipendiums sind aus dem Anlass des 25. Jubiläums aus Frankreich und Deutschland. Bereits im ersten Jahr des Bestehens der Villa Concordia war Frankreich das Gastland. Die Villa Concordia möchte so an ihre Anfänge erinnern. Die 13 Stipendiat:innen werden ihren Schaffensschwerpunkt für 5 oder 11 Monate nach Bamberg verlagern und sich im Rahmen von Veranstaltungen in das Kulturleben der Stadt und Region einbringen. Im Mai wurden die Gäste im Garten der Villa Concordia von Direktorin Nora-Eugenie Gomringer begrüßt und der Öffentlichkeit vorgestellt. Folgende Persönlichkeiten aus Deutschland und Frankreich haben die Einladung des Ministers für das Villa Concordia-Stipendium 2022/23 angenommen und erhalten ab April bzw. Oktober diesen Jahres ein Barstipendium von 1.500 EUR monatlich sowie freies Wohnen und Arbeiten in den Gebäuden des Künstlerhauses in Bamberg: Garance Arcadias stammt aus Südfrankreich und studierte an den Kunsthochschulen in Nizza und München. Von zahlreichen Institutionen subventioniert und mit mehreren Stipendien ausgezeichnet, schloss sie 2018 mit Unterstützung der Alexander Tutsek Stiftung ihr Studium als Meisterschülerin von Prof. Gregor Schneider ab. An ihren Forschungen zum Thema Passage und Liminalität arbeitet sie in München. In Bamberg plant sie, Skulpturen aus zerbrochenem Glas herzustellen, um eine Praxis zu entwickeln, die sich stärker auf das Konzept des "infra-mince" konzentriert. Andreas Chwatal, geboren 1982 in Regensburg, arbeitet primär mit dem Medium der Zeichnung. Neben wichtigen Ausstellungen in den vergangenen Jahren, wie 2018 “Limbo Lichtspiele“ im Museum Villa Stuck präsentiert er seit 2011 Einzelausstellungen in den Galerien Andreas Grimm und Jo van de Loo in München. Barbara Herold ist Medienkünstlerin. Sie studierte Freie Kunst/Neue und Digitale Medien an der Hochschule der Bildenden Künste in Saarbrücken. Seit 2013 arbeitet sie zum Thema Natur und Künstlichkeit. Ihre Arbeiten sind in der Sammlung der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, und den Sammlungen der Stadt München und Esslingen zu sehen. Im öffentlichen Raum sind ihre geobasierten Augmented Reality Installationen in München, Würzburg und Esslingen zu erleben. Melissa Mayer Galbraith aus Frankreich studierte Malerei und Grafik an der der Pariser Akademie. 1985 begann ihre künstlerische Karriere in München. Parallel zu ihrem malerischen Schaffen engagiert sie sich stark im Bereich der Druckgrafik. Von 1999 bis 2017 war sie Mitglied im Vorstand bei e.a.münchen, Gesellschaft zur Förderung künstlerischer Druckgrafik e.V.. Auch die Werkstatt für Lithografie Steindruck im Münchner Künstlerhaus hat sie 1998 mitbegründet. Ihre Werke werden im In- und Ausland ausgestellt und sind unter anderen in der Staatlichen Graphischen Sammlung München, der Bayerischen Staatsbibliothek und dem Toledo Museum of Art in Ohio vertreten. Seit 2009 unterrichtet sie an der Akademie der Bildenden Künste München.
Im Bereich Literatur kommen drei besondere Damen in das Internationale Künstlerhaus. Barbara Fontaine ist 1968 in Paris geboren und studierte dort Germanistik und Romanistik. Die hauptberufliche Übersetzerin aus dem Deutschen wurde mehrfach ausgezeichnet, unterrichtet gelegentlich an der Ecole de Traduction Littéraire in Paris und leitet seit 2011 regelmäßig die Übersetzerwerkstätte im Rahmen des Goldschmidt- und des ViceVersa-Programms. Nina Jäckle wurde 1966 in Stuttgart geboren und besuchte Sprachschulen in der französischen Schweiz sowie in Paris. Eigentlich wollte sie Literatur übersetzen, beschloss dann lieber selbst zu schreiben. Patricia Klobusiczky, 1968 in Berlin geboren, studierte in Düsseldorf literarisches Übersetzen und war zehn Jahre als Lektorin tätig. Seit 2006 arbeitet sie freiberuflich als Moderatorin und Übersetzerin aus dem Französischen und Englischen. Von 2017 bis 2021 war sie erste Vorsitzende des Verbands deutschsprachiger Übersetzer:innen und engagiert sich nach wie vor für die Belange ihrer Berufsgruppe und der Buchbranche.
Ein zusätzlicher Künstler:innen Austausch ist eine weitere Besonderheit zu Ehren des 25-jährigen Bestehens des Internationalen Künstlerhauses in Bamberg, sowie des 50-jährigen Bestehens des Deutschen Studienzentrums in Venedig. Zur Zeit der Biennale Venedigs können vier Stipendiat:innen beider Institutionen für vier Wochen die jeweils andere Stadt und Einrichtung kennenlernen. Zudem wird 12 geflohenen ukrainischen Kunstschaffenden im Rahmen eines von Staatsminister Markus Blume aufgelegten 5-monatigen Sonderstipendiums Ukraine ebenfalls Unterstützung zugesichert werden.