Es war ein Fest der Sinne, das Würth Open Air im Vorjahr. Und auch 2024 verspricht das Festivalwochenende ein feineres seiner Zunft zu werden. Wo anderswo gerockt und gepogt wird, steht im Hohenloher Frankenland der familiäre Charakter im Fokus. Jetzt haben die Macher des am 28. und 29. Juni über die Bühne gehenden Festival-Wochenendes die drei Künstler des Eröffnungstages veröffentlicht. Mit Nico Santos, Lena und Leony setzten sie dabei gleich einmal ein Statement.
Was die drei Künstler eint? Sie sind absolute Charakterköpfe in der Szene. Was die drei unterscheidet? Die Haltwertzeit. Während Lena im Konzert der Großen hierzulande längst etabliert ist und Nico Santos auf dem allerbesten Wege ist, ihr das nachzutun und schon seit Jahren nachhaltige Songs auf den Markt bringt, steht die aufkommende Sängerin Leony noch vor der Aufgabe, ihre bemerkenswerten ersten Charterfolge zu bestätigen. Dabei stehen die Chancen für die 26-Jährige bestens. Blickt man hinter die Fassade, stellt man schließlich fest: Chartstürmer Santos ist nur unwesentlich länger als Sänger unterwegs als Leony es ist. Ihre Durchbrüche feierten die beiden Ende der 2010er-, anfangs der 2020er-Jahre.
Der Stern von Nico Santos begann 2017 hellauf zu leuchten. Mit seiner doppelt platin ausgezeichneten Single „Rooftop“ startete er raketenartig durch, vier seiner folgenden sechs Single-Auskopplungen heimsten goldene, eine sogar eine platine Schallplatte ein: Ein Star war geboren. Einer, der auch als Gastmusiker hohes Ansehen genießt. Und der mit einer solchen Kollaboration seinen bislang größten Erfolg feierte. An der Seite von Hip Hop-Senkrechtstarter Kontra K war er bei dessen Single „Die Sonne“ mit am Mikrofon. Am Ende stand der Song 2023 auf Platz 1 der deutschen Singlecharts. Und da schließt sich der Kreis von Santos und Leony. Die machte mit Kontra K ebenfalls gemeinsame Sache. Die Single „Follow“ heimste 2022 eine goldene Schallplatte ein, stand auf Rang 3 der Charts. Für die Schwester des Fußballprofis Korbinian Burger geht es steil bergauf, seit sie 2016 auf Solopfaden wandelt.
Eher einer Berg- und Talfahrt mit hoher Affinität zu starkem Wellengang gleich die Karriere von Lena. Lena Meyer-Landrut, wie sie anfänglich formierte, ist seit mehr als einer Dekade nicht mehr wegzudenken aus der deutschen Musiklandschaft. 2010 katapultierte sie sich raketengleich an die Spitze der hiesigen Import-Schlager. Mit „Satellite“ gewann die Hannoveranerin den European Vision Songcontest. Aus dem damals unbedarften Teenager ist längst eine der faszinierendsten deutschen Künstlerinnen der Neuzeit geworden. Insbesondere in den deutschsprachigen Ländern, aber auch in Skandinavien feierte die 31-jährige Sängerin mit den vielzähligen Talenten unzählige Erfolge. Ihre abgesahnten Preise aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Immer wieder plagt sie sich auf mit schwierigen Zeiten herum, um am Ende dann doch gestärkt aus diesen herauszukommen. Ein Punkt, weshalb sie vor allem auch bei jungem Publikum hohe Symphatiewerte genießt. Und dann wären da noch ihre Liveauftritte. Sie gilt als ausgemachte Stimmungskanone, wenn sie die Bühne betritt. Und da schließt sich dann der Kreis zu Nico Santos – mit dem zusammen Lena vor vier Jahren den Charthit „Better“ einspielte – und Leony. Auch die beiden wissen auf der Bühne zu überzeugen und Spaß zu vermitteln. Am 28. Juni in Künzelsau. Wer einen Tag später die Leute verzücken wird, das wollen die Macher des Würth Open Airs in den nächsten Tagen bekanntgeben.