
Es ist in der Erlanger Theaterbühne fifty-fifty alle Jahre wieder eines der unbestrittenen Highlights: Am 23. Dezember rufen Wulli & Sonja die Gäste zum musikalischen Rückblick in die schmucken Räume mitten in der Innenstadt.
Zum mittlerweile achten Mal gönnt sich das Duo eine Auszeit vom Weihnachtstrubel und resümiert die vergangenen zwölf Monate in der ihnen eigenen Art. Tiefgehend nachdenklich aber auch humorig feiernd ziehen die beiden Bilanz und blicken auf das kommende Jahr nach vorne. Apropos kommendes Jahr: Das hat für die Freunde des Kleinkunsttheaters im fifty-fifty einmal mehr zahlreiche Überraschungen parat. Aber auch der Abschluss des noch laufenden Jahres geht nicht ganz ohne Glanz und Gloria vonstatten. Es warten noch einige Leckerbissen aus der Kabarett- und Musikszene auf das interessierte Publikum. Das ein oder andere Event ist dabei schon weit im Vorfeld ausverkauft gewesen.
Am 20. Dezember bittet der Münchner Kabarettist Christian Springer sein Publikum in einen seiner Herzensläden. Der nicht erst seit seinem jahrelangen Gastspiel auf dem berüchtigten Nockherberg allerorten sehr beliebte, im linken Spektrum der Politik angesiedelte, Pointenjäger gilt als einer, der den Finger in die blutenden Wunden legt. Er kritisiert, er analysiert und: Er macht. Seit vielen Jahren ist Springer mit der von ihm gegründeten Organisation „Orienthelfer e. V.“ in Syrien und anderen Brennpunkten zu Gast, um vor Ort zu helfen. Elf Tage vor seinem 60. Wiegenfest darf Springer im fifty-fifty noch einmal Vollgas geben. Das tut er weiterhin. Wenn auch nicht mehr ganz so wie in jungen Zeiten. Er soll einst Hausverbot im Nockherberg gehabt haben, ehe er dort auf der Bühne durchstartete. Warum? Als junger Revoluzzer soll der damals schon künstlerisch aktive Springer rohe Eier in Richtung Franz Josef Strauß geworfen haben. Heutzutage ist er längst einer der gefragtesten Gesprächspartner, landauf, landab. Schließlich hat er viel zu erzählen. Nicht nur von seinem Dasein als Kabarettist.
Am 10. Januar 2025 ist Stefan Eichner in den heiligen Hallen des fifty-fifty präsent. Der Oberfranke besticht nicht nur durch seine fränkische Ausgabe des Kultcomics Asterix, sondern auch mit seinem Faible für Chansons. Er spielt Reinhard Mey. Und das auf allerhöchstem Niveau. Seit einiger Zeit schon tourt er damit durch die Republik, ausverkaufte Hallen sind dabei garantiert.
Eine Woche später ist die Bühne für den Nachwuchs reserviert. Mit Fee Brembeck kommt eine aus der Garde der jungen und hochtalentierten Kabarettistinnen nach Erlangen. „Komm du erst mal aus meinem Alter“ hat sie ihr Programm untertitelt. Ein durchaus zum Schmunzeln anregender Titel: Schließlich ist die aus dem Stand-up-Comedy-Segment hervorgegangene Künstlerin gerade einmal zarte 30 Jahre alt. Humoristische Eindrücke gepaart mit dem Alltag der heutigen Zeit ergeben schlussendlich einen höchst amüsanten Abend. Das breite Publikum liebt die Münchnerin für ihren generationenverbindenden Humor. Mehrfache Auszeichnungen sprechen da eine sehr deutliche Sprache.
Einen Tag später, am 18. Januar, darf einer aus der altgedienten Garde fränkischer Humoristen seinen Qualitäten unter Beweis stellen: Mäc Härder, Bamberger Dauerbrenner in der Kabarettisten-Szene, gastiert mit seinem Programm „Leben beginnt, wenn Hund tot und Kinder aus dem Haus“. Man könnte es fast ein bisschen als Fortsetzung des Brembeck-Programmes vom Vortag sehen. Schließlich philosophiert Härder über die Tage, die Brembeck erst noch bevorstehen. Er stellt sich den Fragen des Lebens, die kommen, wenn man plötzlich wieder sturmfrei hat. Man tun und lassen kann, wann man will, wie man will und vor allem auch was man will. Um festzustellen: Es ist gar nicht so schlecht, jemanden im Haushalt zu haben, der einem bei Computer- und Handyproblemen hilft, der Lösungen parat hat und der das Leben lebenswert macht. Einmal mehr: Großer Sport des Dauerbrenners. Und seinem Motto: „Was der Arzt ist für die Kranken, ist Mäc Härder für die Franken.“ Bühne frei, alter Meister fränkischen Humors!
Der Auftakt ins kommende Kalenderjahr ist Stefan Danziger vorbehalten. Der 31-jährige Dresdener gastiert am 4. Januar in Erlangen. In seinem neuen Programm gibt er wieder skurrile Blicke auf geschichtsträchtige Personen. Nette Wikinger, der polyamoröse Iwan der Schreckliche und Mr. Hexogen sind nur einige Protagonisten seiner Show. Was die Sonnenblume mit Kolonialismus zu tun hat und warum die vier apokalyptischen Reiter nicht einfach nur vier Mädchen auf einem Reiterhof in Brandenburg sind? Das versucht Danziger zu ergründen. Gleichzeitig resümiert er seine Kindheit im Ostblock, in dem nur Loser im Erdgeschoss eines Neubaublocks wohnten. Danziger hadert mit dem sich ständig veränderndem Alltag als junger Vater, voller Pegasi, Kaufmannsladen und dem neuen Haustier. Eine (w)irre Reise durch seine Gedankenwelt voller lustiger Anekdoten und völlig (w)irre Fakten der Geschichte und des alltäglichen Wahnsinns warten auf seine Gäste.
Das komplette Programm des fifty-fifty können Sie nachlesen unter dem Link www.theaterfiftyfifty.de/me-spielplan/.