Der Künstler Christofer Kochs (geb. 1969 in Osnabrück) umkreist in seinen Arbeiten das Thema Menschenbild aus zeitgenössischer Sicht und nähert sich diesem in Form von Serien. Eigene Weltanschauung, persönliche Erinnerungen, aktuelle Reflexionen über den Alltag und Adaptionen aus der Musik vereint er virtuos auf der Leinwand oder auf Papier in einer Malerei, in der die schwebenden Figurationen auch für eine große inhaltliche Offenheit stehen.
Seine Gemälde versteht er als Resonanzboden, der – wie die akustischen Schwingungen eines Instruments – eine Verbindung mit dem Betrachter erzeugen soll. Die Kunsthalle Schweinfurt stellt mit dieser monografischen Ausstellung die Bedeutung eines hochbegabten, jüngeren zeitgenössischen Künstlers heraus, der mit einem Hauptwerk in der städtischen Schausammlung „Wegmarken“ vertreten ist.
Christofer Kochs aktuelles Werk zeigt gemalte Bühnen, in denen Menschen isoliert im Raum inszeniert werden. Denn Figur, Architektur und Landschaft stehen in unterschiedlichen Ebenen, werden im Sinne kubistischer Darstellungsweisen facettiert und damit entfremdet. Was auf den ersten Blick als anheimelnde Landschaftsmalerei anmutet, entwickelt sich auf den zweiten als kompliziertes und tiefsinniges Bewegungs- und Bedeutungsgeflecht.
Das Multitalent Christofer Kochs ist in der realen Welt professioneller Musiker und fungiert im Orchester seiner Bilder als Dirigent und Solist zugleich. Seine persönliche Partitur klingt in der Melodie seines Hängekonzeptes an und in der wohlklingenden Stimmigkeit dieser Komposition. Christofer Kochs großes Können als Künstler und die tiefe Ernsthaftigkeit seiner Werke zeichnet die Schweinfurter Ausstellung in Form eines unvergleichlichen Klang- und Seherlebnis aus.
Weitere Infos zu Öffnungszeiten und Führungen finden Sie im Netz unter www.kunsthalle-schweinfurt.de.
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Resonanzboden, Holzschnitt im Handabzug, Öl, 34 x 26 cm, 2015-16, Foto © Wolfgang Reiserer, Augsburg