Till Brönner ist im Jazzbereich einer der Fixpunkte in Deutschland. Der Grammy-nominierte, sechsfache Echo-Gewinner und seine Trompete gelten als eines der trendgebenden und maßgeblichen Aushängeschilder des Genres, längst ist der 53-jährige Musiker in der Hall of Fame angelangt. Doch Brönner ist nicht nur Jazzer. Brönner ist Multitalent und Wandler zwischen den Genres. Der Blick über den jazzigen Tellerrand hinaus: Bei dem auch als Fotografen tätigen Musiker ist der so etwas wie tägliches Brot.
Einen guten Namen hat er sich seit einigen Jahren auch mit seiner inzwischen traditionellen Weihnachtstournee gemacht. Alle Jahre wieder verzückt Brönner Fans und solche, die es werden wollen in der Vorweihnachtszeit mit seinem „Silent Night“-Programm. Am 10. November gastiert er in der Bamberger Konzerthalle, am 16. November dürfen die Menschen in der Evangelisch-Lutherischen St. Johanniskirche in Würzburg sich daran erfreuen.
Brönner selbst verspricht: „Stimmungsvolle Konzert-Momente, die Ihresgleichen suchen, sind garantiert. Wir sehen uns, wenn es heißt: Silent Night – all is wonderful, all is bright!“ – man darf davon ausgehen, dass er nicht zu viel verspricht. Schließlich ist er, der unzählige goldene und platine Schallplatten in seinem Fundus hat, einer, dessen Name nicht nur gelesen glänzt. Nimmt er seine Trompete in die Hände: Dann sind Gänsehautmomente vorprogrammiert. Erst recht in der Weihnachtszeit, wenn bedächtigere Klänge dominieren und den Stress und die Hektik des Alltags vergessen lassen. Ruhe und Besinnlichkeit sind Trumpf beim ansonsten so extrovertierten rheinländischen Ausnahmekünstler, der seit vielen Jahren in Potsdam und Los Angeles residiert.
Wie spektakulär sein Name auch ausserhalb seiner Heimat klingt, das zeigt eine Kleinigkeit, die gar nicht einmal so klein ist. Vor acht Jahren wurde Brönner als einziger (!) Jazzmusiker aus dem deutschsprachigen Raum vom damaligen amerikanischen Präsidenten Barack Obama ins Weiße Haus eingeladen, um mit 45 Kollegen den International Jazzday der Unesco, Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, mit einem Konzert zu feiern. Mit an Bord: Herbie Hancock, Aretha Franklin, Al Jarreau und Sting – um nur einige zu nennen. Doch Brönner wäre nicht Brönner, würde er nicht neben allem Ballyhoo auch das Kleine, das Intime lieben. Und genau deshalb wird er auch in diesem Jahr die von ihm so geliebte Stille in der Adventszeit präsentieren. In Kirchen und kleinen Konzertsälen. Intim und doch irgendwie ganz groß.