Sie haben keine guten Erinnerungen an die Corona-Pandemie? Sie sind damit nicht alleine und wer könnte es Ihnen auch verdenken? Doch es gab sie, diese ominösen hellen Sterne am dunklen Pandemie-Himmel. Ohne Corona gäbe es das Pijazzo-Festival in Bayreuth vermutlich – sogar mit ziemlicher Sicherheit – nicht. Das Jazzforum um seinen Kreativkopf Kaspar Schlösser überlegte in Pandemie-Zeiten lange, wie man die düsteren Schatten am bis kurz vorher tiefblau scheinenden oberfränkischen Himmel vertreiben könnte und wieder Sonne – zumindest ein bisschen davon – am Konzerthimmel erleben könnte. Die Lösung fand sich unter dem historischen Dach des Hoftheaters der Steingräber-Klaviermanufaktur. Und siehe da: Es wurde Licht. Das Jazzforum und die Firma fanden Wege für ein Konzerterlebnis unter Einhaltung aller Maßnahmen. Die Restrektionen gingen im Laufe der Zeit fort. Die Veranstaltungsreihe ist geblieben. Zum Glück für Jazz-Freunde.
Zwischen 9. und 12. Mai dürfen die Macher erneut in den schmucken, kleinen Hof der Klaviermanufaktur inmitten Innenstadt bitten. Der Fokus der vier Festival-Tage, an denen fünf Künstler auftreten, der gilt in diesem Jahr dem Piano und dessen zahlreicher Facetten und Spielmöglichkeiten. Das liebste Spielgerät der Künstler ist aber auch die einzige Gemeinsamkeit, die die Gäste auf der Bühne aufweisen. Zu verschieden agieren die jeweiligen Akteure. Was die Open Air-Veranstaltungen doppelt spannend macht, ist die Lust auf Improvisation. Schließlich ist die Stadtkirche nur wenige Meter entfernt vom Ort des Geschehens – und das Glockengeläut animiert nicht selten die Protagonisten zu ungeplanten Zwischenspielen – des Öfteren in den letzten Jahren hat das schon für feine Interaktionen zwischen Publikum und Bühne gesorgt.
Zu Gast in der Bezirkshauptstadt sind: Harold López-Nussa mit seinem Quartet, Vincent Meissner mit seinem Trio, Giovanni Guidi Quartet an der Seite von Andy Sheppard, Younee und die niederländische Jazz-Ikone Jasper van’t Hof, der Bayreuth nicht zum ersten Mal verzückt. Das komplette Programm lesen Sie unter www.jazz-bayreuth.de. Ein Interview mit der smarten Koreanerin Younee, einem der aufstrebenden Sterne im Jazz, finden Sie in den nächsten Tagen auf www.art5drei.de