Alles neu macht der September beim Würzburger StraMu-Festival. Na gut. Nicht alles. Vieles geht seinen traditionellen und gewohnten Gang. Aber unter neuer Führung. Würzburgs Kulturpreisträger Ralf Duggen, lange Jahre verantwortlich für das Umsonst & Draußen-Festivals ist neuer Leiter des beliebten Straßenmusikfestivals, das seines Zeichens als eines der größten Festivals für Straßenmusik und Straßenkunst in ganz Europa gilt. Und das auch noch für den schmalen Geldbeutel.
„Die Belebung der Innenstadt mit Musik und Artistik schafft unmittelbare kulturelle Erlebnisse und vielerlei Begegnungen“, so der aus dem unterfränkischen Aschaffenburg stammende neue Macher der bewegten Tage. Großen Respekt hat Duggen vor der Arbeit von Festival-Gründerin Antje Molz und dem bisherigen Leiter Mike Sopp, der der Großveranstaltung zuletzt eine Dekade lang vorstand und es stetig weiterentwickelte. „Sicher gibt es Ideen, wie man das Stramu weiterentwickeln kann“, sagt Duggen, „aber das Festival ist gut so wie es ist und ich freue mich darauf“. Vorausblickend auf die 20. Auflage des Events ist ihm die Vorfreude anzumerken. Mit Recht.
Von 8. bis 10. September ist es soweit. „Würzburg verwandelt sich in ein großes Theater“, versprechen die Macher. Und man muss kein Prophet sein, um zu wissen: Dem ist so. Gut 100000 Menschen werden erwartet. An den gut zwanzig Spielorten werden sich Künstlerinnen und Künstler jeglicher Themenspektren und aus aller Herren Länder einfinden und – wie gewohnt – ohne Gage, dafür aber auf die Spendenbereitschaft der Besucher hoffend („Gefällt’s dir gut, wirf was in‘ Hut!“), ihre Kunst darbieten. An jeder Ecke gibt es echte Straßenmusik auf Augenhöhe, ohne Absperrungen, Geländer und Bühnen. Auge in Auge, Hand in Hand. Neben viel Musik wird es natürlich auch Straßentheater, Jonglage- und Tanzeinlagen, Feuershows und Zauberei zu bestaunen geben. Einzig auf eines hoffen die Macher, die Teilnehmer und die Besucher: Zuletzt hatte Wettergott Petrus im Vorjahr nur ein bedingtes Herz für die flanierende und dennoch begeisterte Besucherschaft. Bis kurz vor Festivalbeginn regnete und gewitterte es zeitweise bedenklich heftig, mit dem Startschuss allerdings ließ sich sogar die Sonne hin und wieder kurz blicken. Ob Duggens Premiere sonnenüberflutet stattfinden wird? Zu wünschen wäre es ihm und seinen zahlreichen Helfern, die zeitweise schon seit vielen Jahren als helfende Hände an Bord sind – um das liebenswerte Städtchen Würzburg mit seinen Gassen und Brücken noch liebenswerter zu machen.