Fränkische Symphonieorchester
Die Bamberger Symphoniker haben ihre neue Saison am 30. September in der Bamberger Konzerthalle eröffnet. Chefdirigent Jakub Hruša leitet auch die nächsten Konzerte am 6./7. Oktober, bei denen man sich auf die Pianistin Mitsuko Uchida freuen darf, die Beethovens 5. Klavierkonzert interpretieren wird. Ebenso prominent sind die Solisten am 15./16. Oktober, wenn ein romantisch-impressionistisches Programm ansteht. Daniel Müller-Schott (Violoncello) und Julia Fischer (Violine) gehören zu den ganz großen Namen ihrer Instrumentengattungen. Nach einer Slam Symphony am 21. Oktober folgt tags drauf ein Programm, das sich wie eine Hommage an die großartige Komponistin Lili Boulanger liest. Außerdem kommt das leider zu selten aufgeführte 1. Klavierkonzert fis-moll von Sergej Rachmaninow zu Gehör, gespielt von der gefeierten Pianistin Anna Vinnitskaja.
Damit ist es im Oktober noch nicht genug, auch Beethovens „Pastorale“ und das 2. Violoncellokonzert Schostakowitschs stehen am 28. auf dem Programm. Besonders stolz sind die Bamberger auf eine Einladung nach Rom, wo im November ein Gastspiel in der Bischofskirche des Papstes, San Paolo fuori le mure, gegeben wird. Bevor es zurück an die Regnitz geht, steht noch ein Auftritt in der Münchner Isarphilharmonie an, wo Jakub Hruša u.a. die 9. Symphonie Anton Bruckners dirigiert. Am 27. November geht es inhaltlich um das Jahresmotto „Schöpfung“, denn Giovanni Antonini dirigiert das gleichnamige Oratorium Joseph Haydns und darf auf den vokalen Beistand namhafter Solisten und des Dresdner Kammerchores zählen.
Das Philharmonische Orchester des Landestheaters Coburg beginnt seine Konzertsaison am 17. Oktober mit einem Abend in der Morizkirche, das unter dem Motto „Nach den Sternen greifen“ steht und daher auch veritable Sternenmusik aufbietet, so „A Road all Paved with Stars“ von Ralph Vaughan Williams. GMD Daniel Carter dirigiert außerdem eine „Symphonic Fantasy“ als deutsche Erstaufführung und die 4. Symphonie Es-dur von Anton Bruckner. Insgesamt werden sieben Sinfoniekonzerte angeboten, die teilweise im Großen Haus, teilweise im Kongresshaus Rosengarten oder in St. Moriz stattfinden. Ein „Mitmachkonzert“ findet am 5. November im Großen Haus statt. Das 2. Sinfoniekonzert am 20. November wartet mit dem Motto „Sehnsucht und Melancholie“ auf und präsentiert die Geigerin Laurent Breuninger mit Max Bruchs Violinkonzert sowie Tschaikowskys Sinfonie Nr. 5 e-moll, deren Beiname „Schicksalssymphonie“ einen bedrückend aktuellen Anstrich hat.
Die Hofer Symphoniker haben gleich im ersten Konzert ihrer neuen Saison am 23. September zum „Aufbruch“ aufgerufen und mit Anton Bruckners 4. Symphonie ein großes Kaliber präsentiert. Auch die Mottos der nächsten Konzerte klingen zuversichtlich, doch wer bei Werken „aus der Neuen Welt“ an Dvoráks Neunte denkt, liegt beim zweiten Konzert am 21. Oktober falsch. Die 1. Symphonie der jetzt wiederentdeckten Florence Price wird nämlich aufgeführt, dirigiert von Hermann Bäumer. Die prominente Geigerin Antje Weithaas spielt dazu Dvoráks Violinkonzert. „Jubilee“ lautet das Motto am 11. November, wenn Martijn Dendievel César Francks D-moll-Symphonie dirigieren und Jess Gillam das Saxophonkonzert von John Adams interpretieren wird.
Bei der Staatsphilharmonie Nürnberg gehen die von GMD Joana Mallwitz eingeführten „Expeditionskonzerte“ – Reisen ins „Innere der Meisterwerke“ – bereits in ihre fünfte Spielzeit. Vor allem aber ist das 100-jährige Jubiläum des Orchesters ein Anlass zum Feiern. Dies geschieht zunächst mit dem Eröffnungskonzert am 10. Oktober, das die scheidende Chefdirigentin Joana Mallwitz ebenso dirigieren wird wie das eigentliche Festkonzert am 15. Oktober, für das sogar eine Uraufführug in Auftrag gegeben wurde: die 5. Symphonie von Lera Auerbach. Außerdem stehen bei diesen beiden Konzerten Werke von Wagner, Mussorgsky und Strauss im Mittelpunkt. Die nächsten Philharmonischen Konzerte – insgesamt wird es deren acht geben – folgen ab 27. Januar. Natürlich warten auch wieder allerlei Sonderkonzerte sowie die aufregende Reihe „Querformat“ auf die geneigte Hörerschaft.
Die Nürnberger Symphoniker begrüßen ihren neuen Chefdirigenten Jonathan Darlington zu Saisonbeginn mit einem der berühmtesten Liebespaare und einem Draufgänger. „Romeo und Julia“ sind bei Hector Berlioz und Sergej Prokofjew angesagt, „Don Juan“ bei Richard Strauss. Darlington wird auch im Oktober zweimal dirigieren, ebenso im Neujahrskonzert am 5./6. Januar in der Meistersingerhalle. Die Reihe der 20 Symphonischen Konzerte setzt sich am 8. Oktober unter dem Motto „Alles im Fluss“ fort, wenn Renchang Fu nicht nur Smetanas „Moldau“ dirigiert, sondern auch das recht romantisierende Klavierkonzert „Yellow River“, bei dem Haiou Zhang am Flügel sitzen wird. Anschließend geht’s in derselben Besetzung nach Hamburg zum ehrenvollen Auftritt in der dortigen Elbphilharmonie.
Das Philharmonische Orchester Würzburg beginnt die Reihe seiner sechs Sinfoniekonzerte am 13./14. Oktober im Konzertsaal der Hochschule für Musik. Werke von Beethoven, Battistelli und Ginastera stehen auf dem Programm. Auftakt war bereits am 24. September mit einem „Galakonzert Debüt“ in der Tauberphilharmonie Weikersheim.
Programme der Stadttheater, Musikvereine, Agenturen und Konzerthäuser
Am Theater Ansbach geben sich renommierte Orchester die Klinke in die Hand, angefangen mit den Nürnberger Symphonikern, die am 24. Oktober mit dem Oboistenweltstar Albrecht Mayer auftreten, der zugleich auch den Dirigierstab führen wird.
Hörtnagel Konzerte in Nürnberg beginnt die Reihe seiner acht Meisterkonzerte erst am 18. November, dann allerdings mit einem Konzertjuwel: Die Meistergeigerin Hilary Hahn spielt das Violinkonzert von Jean Sibelius. Zuvor erklingt „Chorale“ von Lindberg und danach Dvoráks Symphonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“. Nicholas Collon dirigiert das Finnish Radio Symphonie Orchestra. Der nächste Termin ist bald darauf, nämlich am. 1. Dezember.
Beim gVe, dem gemeinnützigen Theater- und Konzertverein Erlangen, kommt nach dem orchestralen Saisonauftakt mit dem Radio-Symphonieorchester Prag am 20. Oktober das National Symphony Orchestra of Ukraina mit der angesagten Pianistin Olga Scheps in die Lades-Halle. Drei Tage später ist dort der prominente Dauergast, die Bamberger Symphoniker, mit Petr Popelka am Dirigentenpult und Anna Vinnitskaya an den Klaviertasten zu hören. Am Monatsende gastiert die Staatsphilharmonie Nürnberg mit ihrem Expeditionskonzert unter der Leitung von Joana Mallwitz in Erlangen. Der symphonische Reigen geht auch im Folgemonat weiter, zunächst mit dem Orchestre National de Lille am 8., dann mit den Wiener Symphonikern am 16. November.
Im Stadttheater Fürth gibt es 2022/23 wieder zwei Konzertmieten. Beginn ist bei der K1 am 27. Oktober mit einem Gastspiel der Bamberger Symphoniker unter der Leitung von Antonello Manacorda. Neben Beethovens Pastoralsymphonie erklingt das Violoncellokonzert von Dmitri Schostakowitsch, gespielt von Marius Urba.
Das Stadttheater Schweinfurt muss wegen der Sanierung einstweilen pausieren, doch mit Christoph Wahlefeld hat ein neuer Intendant seinen Dienst angetreten und bemüht sich um die Realisierung einzelner Angebote. „Bald gibt’s wieder Theater!“ hat er versprochen, und das gilt natürlich auch für die Musik. Ab Oktober soll’s losgehen (Siehe auch unser Interview S. ??).
Die TauberPhilharmonie in Weikersheim läutet die neue Saison unter dem Motto „Orchesterherbst“ mit gleich drei Landesjugendorchestern ein: einmal aus der Saar und zweimal aus Baden-Württemberg (Jazz und symphonisch). Am 12. November gastieren die Jenaer Sinfoniker mit der Pianistin Lilya Zilberstein, die auch Duopartnerin von Martha Argerich ist, in der Tauberphilharmonie und spielen u.a. Sergej Rachmaninows 2. Klavierkonzert.