Freilichtmuseen gibt es anderswo! Dinkelsbühl ist lebendige Gegenwart. Türme und Tore umgeben eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Deutschlands. Im Juni und Juli dominieren die Farben des Sommers auch in der mittelfränkischen Stadt im Landkreis Ansbach. Ab 30. Mai startet des Landestheater Dinkelsbühl mit seiner Schlagerrevue „Petticoat und Minirock“, eine Gelegenheit für viele, sich in die Zeit der großen Schlager wie „Capri Fischer“ oder auch „Twist again“ entführen zu lassen. In über 20 Vorstellungen wird die Geschichte von Menschen und deren Träumen und was letztlich daraus wird, erzählt.
Ebenfalls im Juni und Juli wird das prächtige Festspiel „Die Kinderzeche“ veranstaltet. „Festlich wogt die bunte Menge, Freude winkt allüberall.“ So beschreibt die Dinkelsbühler Hymne die Begeisterung in der alten Reichsstadt, wenn alljährlich im Juli das traditionelle Heimatfest, das an die Wirren des Dreißigjährigen Krieges erinnert, gefeiert wird. Seit über 100 Jahren gibt es das historische Spiel, das den Besucher mit dem kriegerischen Geschehen des Jahres 1632 vertraut macht und die Dramatik jener Zeit heraufbeschwört. Damals, in den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs, wurde die Stadt von schwedischen Soldaten belagert, Plünderung und Zerstörung drohten. Der Überlieferung nach war es das Eingreifen eines mutigen Mädchens, das Dinkelsbühl vor dem Untergang bewahrte. Zehn Tage lang herrscht alljährlich Ausnahmezustand an der Wörnitz, wenn das Geschehen wieder zum Leben erweckt wird. Dann lagern schwedische Truppen vor den Mauern, die Verteidiger Dinkelsbühls besetzen die Tore, Bettler und Bürger ziehen durch die Straßen. Im prächtigen Schrannensaal erleben die Gäste eine dramatische Ratssitzung, die mit dem Auftritt der Kinderlore und ihrer Schar endet.
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„Ronja“, Foto © Hans Dramanski
„Harmonists“, Foto © Hans Dramanski