Zu einem Erfolgserlebnis avancierte das 24. Summerbreeze-Festival im mittelfränkischen Dinkelsbühl. Nach dem viertägigen Metal-Schlachtfest in der mittelfränkischen Peripherie dominierte eines: Fröhlich lachende Gesichter.
Die Macher um Achim Ostertag zogen einmal mehr alle Register und wurden dafür mit Lobeshymnen von allen Seiten überzogen. Polizei und Rettungsdienste zogen ein selten gehört positives Fazit. Besucher verließen erschöpft, aber glücklich die zwischen Sinbronn und Illschwang aufgebaute Stadt auf Zeit. Und der Veranstalter? Der übte direkt den Blick nach vorne und präsentierte die ersten 27 Bands, die im kommenden Jubiläumsjahr die Bühnen entern werden. Fast nebenbei lief da die Information, dass Ostertag selbst ab sofort auch wieder präsenter im Musikzirkus ist: Er steigt bei der noch jungen, aber doch sehr etabliert klingenden Plattenfirma Reaper Entertainment ein. Für ihn der perfekte Abschluss eines perfekten Festivals.
Einzig ein Makel – wenn man ihn denn als solchen bezeichnen will – haftete dem Summerbreeze an: Dave Mustaine und Megadeth, der Headliner der vier Tage schlechthin, lieferte musikalisch nur bedingt den Erwartungen der Metalheads entsprechend: Der einstige Metallica-Gründungsvater präsentierte sich ungewohnt ruhig auf der Bühne. Wenig druckvoll, dafür umso sentimentaler lieferte der Rotschopf einen zwar immer noch sehr ordentlichen Gig, bei dem seine Mitstreiter es zu einem guten werden ließen. Extrem positiv dagegen die Symbiose zwischen Mustaine und seinem Publikum: Fast schon innig die Dialoge des Frontmannes gegen Ende des Auftritts. Das seine Lippen kommende „I love you“ war wohl kaum hörbar und doch für jeden von den Lippen ablesbar.
Die Fans dankten es ihm. Wie vielen anderen Bands auch. Ob aus der Symphonic-Metal-Ecke kommend, ob mittelalterlich angehaucht oder auch einfach nur brachiale Härte dominierend: Die Headliner um In Extremo (leider parallel zu Sepultura aufspielend), Beyond the Black, Powerwolf, Hammerfall oder U.D.O. mit seinem inzwischen 71-jährigen Dauerbrenner Udo Dirkschneider am Mikrofon – sie alle wussten zu überzeugen. Einmal mehr herausragend war die Qualität der vermeintlich unbekannteren und aufkommenden Bands. Immer wieder fanden sich unter diesen echte Perlen, von denen, ganz Summerbreeze-typisch, die ein oder anderen ziemlich sicher in wenigen Jahren auch auf den beiden Hauptbühnen wiederfinden wird.