Es ist ein Fest für die Familie. Ein Festival. Seit 1997 schon bittet Würth auf seinem Firmengelände in Künzelsau-Gaisbach zum Tanze. Auch in diesem Jahr haben sich die Macher ordentlich ins Zeug gelegt und bieten am 23. und 24. Juni einiges auf: Clueso und die Fantastischen Vier stehen am Freitag auf der Bühne, am Samstag werden sich Ayliva, SDP und 80er-Ikone Holly Johnson um das Publikum kümmern.
Clueso und die Fantastischen Vier: Zwei aus der Garde deutscher Künstler, die seit jeher ein enges Band zueinander pflegen. Vor fünf Jahren trieb es den 43-jährigen Erfurter und die Stuttgarter Hip Hop-Kombo gemeinsam ins Studio. Mit „Zusammen“ erschuf das Quintett eine Hymne auf die Freundschaft und das Miteinander: Ein Ohrwurm, den man im Land der Hohenloher Franken ziemlich sicher auch zu Gehör bekommen wird. Clueso, einst aus seiner Heimat ausgezogen nach Köln und dort vom Fanta4-Label Four Music unter Vertrag genommen, ist längst nicht mehr der Rapper, als der seine Karriere Fahrt aufnahm. Ob Pop, ob Rock, ob soulige Klänge: All das ist dem smarten Sonnyboy nicht fremd. Musikalisch über jeden Zweifel erhaben sind auch seine alten Kumpels der Fantastischen Vier. Egal, wo Thomas D., Michi Beck, Smudo und And Y. auftauchen: Abriss ist garantiert. Über 30 Jahre Bandgeschichte haben tiefe Spuren hinterlassen in Musik-Deutschland, Klassiker pflastern den Weg der Band, die live immer wieder für Überraschungen gut ist.
Eine Nuance ruhiger wird es am zweiten Tag des Festivals. Doch keine Spur weniger kultig. Ganz im Gegenteil. Nach Ayliva, die sich vor allem beim jungen Publikum mit ihren Auftritten auf Tik Tok und Instagram einen Namen machte, wird es nostalgisch. Eine der charismatischsten Sänger der 80er-Jahre beehrt das fränkisch-schwäbische Grenzgebiet: Holly Johnson. Der 63-jährige sorgte einst mit seiner Band „Frankie goes to Hollywood“ für Verzückung beim Publikum. An der Seite seines Partners Paul Rutherford, beide gehörten zu den ersten Prominenten die sich als homosexuell outeten, landete er einige Tophits. An vorderster Front die beiden Gassenhauer Relax und The Power of love. Doch auch nach der Trennung von der Band sorgte er für Furore, „Americanos“ und „Love Train“ laufen noch heute regelmäßig über den Äther. Der Abschluss der Festival-Tage ist der Berliner Kombo SDP vorbehalten. Das Erfolgsduo aus der Bundeshauptstadt hat sich vor über 20 Jahren formiert und bewegt seit ihrem Durchbruch 2012 die hiesige Musikszene beständig mit einer genreübergreifenden Mixtur aus eingängigen Rhythmen. Vor einem Jahr erhielten sie von Eins Live die Krone als beste Liveband – womit klar sein dürfte, was beim Würth Open Air zu erwarten ist. Mehr unter https://kultur.wuerth.com/de/kultur_wuerth/portal_kultur/kultur_1.php