
Fränkische Symphonieorchester
Die Bamberger Symphoniker setzen ihre Konzertreihe am 1. April fort mit einem weiteren Auftritt der großen Violoncello-Virtuosin Sol Gabetta, die Witold Lutoslawskis Cellokonzert interpretieren wird. Auch der symphonische Beitrag ist slavischer Herkunft: Krysztof Urbanski dirigiert die 10. Symphonie Dmitri Schostakowitschs. Ganz prominent wird es am 7. und 9. April, wenn der Ehrendirigent des Orchesters, Herbert Blomstedt, Symphonien von Franz Schubert (Nr. 3) und Anton Bruckner (Nr. 4, die „Romantische“) dirigieren wird. Am 28. April kehrt Sol Gabetta abermals zurück, diesmal mit den Noten des Cellokonzertes von Mieczyslaw Weinberg. Außerdem erklingen Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ und „Orawa“ von Wojciech Kilar.
Ein Sonderkonzert für die Schüler- und Studentenschaft am 7. gibt sich ganz iberisch: Emmanuel Chabriers „España“, Édouard Lalos „Symphonie espagnole“ und Claude Debussys „Iberia“ aus den „Images pour orchestre“ werden zu hören sein. Ein Programm mit folkloristischen Akzenten! Am Folgetag wird Kopfkino geboten, denn Arnold Schönbergs „Begleitmusik zu einer Lichtspielszene“ regt zu Phantasiereisen an. Außerdem auf dem Programm: die Uraufführung eines Variationenwerkes von Konstantia Gourzi, einer ehemaligen Künstlerhaus-Stipendiatin, und Anna Clynes „Dance“ für Violoncello und Orchester, interpretiert von Inbal Segev. Abo-Saisonausklang ist am 19. Mai mit dem Dirigenten Andrew Manze und dem Pianisten Seong-Jin Cho, der Mozarts Klavierkonzert A-Dur spielen wird. Dazu gibt es Werke von Haydn und Strawinski sowie die Symphonie Es-Dur von François-Joseph Gossec als Neuentdeckung.
Das Philharmonische Orchester des Landestheaters Coburg widmet sich am 2. April seinem neuen Schwerpunkt Filmmusik. Näheres wird später bekanntgegeben.
Das 5. Sinfoniekonzert steht unter dem Titel „Frühlingserwachen“ am 11. April an. Vom Generalmusikdirektor Daniel Carter geleitet (siehe auch unser Interview S. 2), erklingt jahreszeitgerecht die symphonische Dichtung „Frühling“ von Josef Suk, gefolgt von Antonín Dvoráks Klavierkonzert g-moll, dessen Solopart von Alexander Schimpf gespielt wird. Abschließend soll – der Name ist Programm – Robert Schumanns 1. Symphonie mit dem Beinamen „Der Frühling“ den Abend beschließen. Konzertbeginn bereits um 18.00 Uhr.
Die Hofer Symphoniker sind bei ihren regulären Symphoniekonzerten im Festsaal der Hofer Freiheitshalle bereits bei den Nummern 8 bis 10 angekommen. Am 1. April sowie am 29. April und am 20. Mai (10. Konzert) ist wieder der gewohnte symphonische Genuss garantiert, und die Einzelheiten zu den Programmen sowie den Ausführenden stehen auch schon fest. Das Bandoneon ist am 1. April – und das ist kein Aprilscherz! – ein origineller Gast in der Hofer Freiheitshalle. Hermann Bäumer dirigiert ein blutvolles, rein lateinamerikanisches Programm! Am Monatsende geht es mit einem reinen Beethoven-Programm konventioneller zu. Der Pianist Christian Zacharias dirigiert die 4. und 5. Symphonie und spielt überdies den Solopart des 1. Klavierkonzertes C-Dur. Das Maikonzert ist dem 20. Jahrhundert gewidmet mit Werken Kurt Weills und André Jolivets. Von Letzterem erklingt das Trompetenkonzert Nr. 2, das Selina Ott spielen wird.
Bei der Staatsphilharmonie Nürnberg ist der Monatswechsel März/April von Konzertformaten für die Kinder und die Jugend geprägt. Am 29. April steht das 6. Philharmonische Konzert unter dem Motto „Wahnsinn“ auf dem Programm. In der Tat werden in Werken wie Richard Wagners „Faust“-Ouvertüre oder in der „Symphonie fantastique“ von Hector Berlioz die Grenzen des Wahnsinns ausgelotet. Ob das auch für Henri Dutilleux’ Cellokonzert gilt, das sich immerhin auf Charles Baudelaires „Blumen des Bösen“ bezieht, werden der Dirigent John Fiore und die Violoncellistin Julia Hagen sicherlich beeindruckend beantworten. Das 7. Konzert am 20. Mai ist ausschließlich einem Werk Anton Bruckners gewidmet: Cornelius Meister dirigiert die 5. Symphonie, die er selbst sein „kontrapunktisches Meisterstück“ nannte.
Auch die Nürnberger Symphoniker halten’s mit dem Wahnsinn, allerdings ist es bei ihnen „Der ganz normale Wahnsinn“, der dem 18. Symphonischen Konzert am 3. April als Motto dient. Neben Viola und Violoncello kommt an diesem Abend auch der Dudelsack (!) zu seinem raren Recht. Wahnsinn, oder? Werke von Albert Roussel, Peter Maxwell Davies und Richard Strauss stehen auf dem Programm, das Jonathan Darlington auf dem Dirigentenpodest vorsieht. „Schauder oder Jubel“ kündigen die Symphoniker für den 9. April an, und wieder gibt es eine instrumentale Überraschung: Stas Venglevski wird das Bajan (Knopfakkordeon) in Anthony Galla-Rinis zweitem Akkordeonkonzert vorstellen. Daniel Boico dirigiert außerdem die „Corsaire“-Ouvertüre von Hector Berlioz und Sergej Prokofjews 5. Symphonie. Das 20. Konzert am 7. Mai unter dem Titel „Einfach fantastisch“ spielt mit seiner Devise natürlich auf die „Symphonie fantastique“ von Berlioz an, präsentiert aber mit Giuseppe Martuccis Klavierkonzert Nr. 1 d-moll auch eine Rarität, die wohl niemand kennt. Solist ist Federico Nicoletta, es dirigiert Vincenzo Milletari.
Das Philharmonische Orchester Würzburg hat sich für das 5. Sinfoniekonzert seiner Aboreihe am 31.3. und 1.4. unter dem poetisch klingenden Motto „Wunder – webend – wiegend“ allerlei Höhepunkte aus den großen Bühnenwerken Richard Wagners vorgenommen. Die Sopranistin Elena Batoukova-Kerl und der Tenor Torsten Kerl konnten als Solisten gewonnen werden für Auszüge aus dem „Fliegenden Holländer“, der „Walküre“ und dem „Tannhäuser“. Außerdem erklingen rein instrumentale Stücke aus „Rienzi“ und „Tristan und Isolde“. Die Leitung hat GMD Enrico Calesso. Am 5./6. Mai folgt, abermals von Calesso dirigiert, das 6. Sinfoniekonzert mit Peter Tschaikowskys 4. Symphonie f-moll und Ludwig van Beethovens Konzertsatz Wo05. Eine Neuentdeckung dürfte das romantische Flötenkonzert von Ferdinand Langer sein, das von Karl-Heinz Schütz interpretiert wird. Die Dramaturgie des unter dem Motto „Sinn - Sein - Sicht“ stehenden Konzertes obliegt Beate Kröhnert. Alle Konzerte finden im großen Saal der Hochschule für Musik statt.
Programme der Stadttheater, Konzerthäuser, Musikvereine und Agenturen
Die Gesellschaft der Kulturfreunde Bayreuth macht in symphonischer Hinsicht nach dem Ausflug in die Welterbestadt zu den Bamberger Symphonikern erst einmal Pause, bietet aber zwischendurch Kammermusik an unter dem Motto „Wurzeln und Flügel“.
Beim Gemeinnützigen Verein Erlangen (gVe) gastiert am 3. April das Royal Scottish National Orchestra und bringt mit der Geigerin Midori – deren Vorname wohl auf ewig rätselhaft bleiben wird – eine prominente Solistin mit auf’s Podium. Sie spielt Tschaikowskys Violinkonzert, während der Dirigent Thomas Søndergård sich mit der „Comedy Overture“ von William T. Walton und der Symphonie As-Dur op. 55 von Edward Elgar auseinandersetzen muss. Auch im Wonnemonat ist der gVe symphonisch intensiv unterwegs. Am 2. Mai kommt die Deutsch Radio Philharmonie nach Erlangen in die Heinrich-Lades-Halle und bringt ebenso einen Violinstar mit, nämlich Arabella Steinbacher, die Dvoráks Violinkonzert a-moll op. 53 interpretieren wird. Vom selben Komponisten steuert der Dirigent Pietari Inkinen die Konzertouvertüre zu „Othello“ bei, als Finale die 2. Symphonie Sergej Rachmaninows. Schließlich tritt das Belgian National Orchestra am 23. Mai mit dem Überflieger der Schlagzeugwelt auf, also mit Martin Grubinger. Er wird das Konzert für Schlagzeug und Orchester „Frozen in Time“ von Avner Dorman auf die üblicherweise mit Perkussionsinstrumenten vollgestellte Bühne bringen. Abermals gibt es Rachmaninow als Finale, diesmal sind es die wunderbaren Sinfonischen Tänze op. 45. Außerdem dirigiert Hugh Wolff noch Werke von Giovanni Gabrieli und Michael Torke.
Am Theater Ansbach heißt die Devise am 19. Mai „Strahlende Trompete“. Das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau begleitet den 26-jährigen Ausnahmetrompeter Simon Höfele bei den Werken von Pachelbel, Neruda, Tansman, Britten und Albinoni. Gespielt wird im Onoldiasaal.
Im Stadttheater Fürth ist man bezüglich der Konzertplanung noch zögerlich. Für den Mai ist einstweilen nichts festgelegt, am 14. April gibt es jedoch einen interessanten Abend, der zumindest orchestrale Bezüge hat: „Matthäus-Passion-2727“, ein Tanztheater mit Chor und Orchester.
Das Stadttheater Schweinfurt muss wegen der Sanierung einstweilen pausieren, doch als Neuigkeit ist immerhin zu vermelden, dass mit Christoph Wahlefeld ein neuer Intendant seinen Dienst angetreten hat – in schwierigen Zeiten!
Die Konzertagentur Hörtnagel in Nürnberg übernimmt am 27. April ein Programmangebot der Bamberger Symphoniker mit der Violoncellistin Sol Gabetta und dem Dirigenten Krzysztof Urbanski mit den schon oben erwähnten Werken von Mussorgsky, Kilar und Weinberg. Stolz darf das Orchester darauf sein, dass mit Tabea Zimmermann ein Weltstar die Leitung übernimmt.
Die TauberPhilharmonie in Weikersheim präsentiert am 23. April das Bundesjugendorchester mit einem „zwei:takt:“ überschriebenen Programm, in dem es um die Natur und Helden geht. Beethovens 6. Sinfonie (die so genannte „Pastorale“) und die Programmsinfonie „Harold in Italien“ von Hector Berlioz sind vorgesehen. Am 6. Mai kommt das Janáek Philharmonic Ostrava an die Tauber und hat Werke von Brahms, Duparc und Mahler (4. Symphonie) im Gepäck. Robert Jindra dirigiert, Katerina Knezikova singt die Sopranpartie.