Die Corona-Auszeit hat manches erschwert, aber eines kann sie nicht verhindern: dass der Musikverein Bamberg ein rundes Jubiläum begeht und dies auch gebührlich feiert, vor allem musikalisch. Vor 150 Jahren wurde der Verein, der die regelmäßige Pflege der klassischen Musik erst nach Bamberg brachte, zum zweiten Mal gegründet, nachdem er bereits 1822 schon ein erstes Mal gegründet worden war. Da sich aber in den Jahren vor 1872 eine mehrjährige Vakanz ergeben hatte, gilt heute das letztere Datum als offizielles Gründungsjahr.
Aus diesem Anlass wird es am Sonntag, 22. Mai, ein Jubiläumskonzert im Joseph-Keilberth-Saal der Bamberger Konzerthalle geben. Zuvor jedoch findet am 4. April noch der Klavierabend mit Martin Helmchen als 6. Konzert der Abonnementreihe statt. Der preisgekrönte Pianist wird Werke von J.S. Bach, Robert Schumann, Belá Bartók und Franz Schubert spielen.
Martin Helmchen gehört nicht zu den Shooting-Stars, die mit einem Paukenschlag die Konzertszene betreten und bisweilen auch schnell wieder verschwunden sind. Er hat sich vielmehr allmählich ins Rampenlicht gespielt und seine steile Karriere zielstrebig und stetig entwickelt. „Noblesse und Präsenz“ werden ihm von der Kritik attestiert, und seine durchdachten Programme beeindrucken das Publikum allerorten.
Für das Jubiläumskonzert hat der Musikverein gleich zwei renommierte Ensembles eingeladen: „German Hornsound“ und das „Schumann Quartett“. Letzteres beruht auf dem gemeinsamen Musizieren von drei Brüdern seit Kindheitstagen, zu denen der Bratschist Veit Hertenstein hinzugetreten ist. Sie gastieren weltweit in den prominentesten Konzerthallen als Quartett oder mit exquisiten Partnern und werden für ihre „blitzende Virtuosität und Überraschungsbereitschaft“ gerühmt.
Dem Hornquartett german hornsound, das sich aus vier ehemaligen Studenten der Hornklasse von Christian Lampert an der Stuttgarter Musikhochschule gegründet hat, ist es gelungen, sich mit neuen Konzertformaten, Arrangements oder eigenen Projekten einen Namen von internationalem Rang zu machen. Alle vier haben exponierte Stellen in großen Orchestern.
Das Festkonzert selbst findet wie üblich um 20.00 Uhr statt, doch zuvor, um 18.00, wird das 150jährige Bestehen des Vereins in einem Festakt mit Sektempfang gefeiert, bei dem die Musiker bereits Proben ihres überragenden Könnens einstreuen dürfen. Also vorgemerkt: Sonntag, 22. Mai, 18.00 und 20.00 Uhr!