Auf der Bühne des Erlanger Fifty-Fifty-Theaters wird es im April wieder weiblich: Insgesamt drei Termine werden auf der Kleinkunstbühne von Frauen bespielt. Und auch sonst ist einiges geboten in dem schmucken Kleinod.
Schon am ersten Tag wird es heiter. Katie Freudenschuss gibt sich die Ehre. Mit im Gepäck: Tamara, ihr alter Ego, der allerlei Köstlichkeiten in petto hat. Wer Freudenschuss nicht kennt, der weiß nicht, dass er sie doch kennt. „Ihren größten Hit“, nennt sie nicht unironisch die Werbemusik für Bratmaxe von Meica. In etwas so berühmt wie die Saitenbacher-Werbung, aber weit weniger nervig. Auf der Bühne ist die Wahl-Hamburgerin weit davon entfernt, sich nur darüber zu definieren. Sie singt, sie spielt Klavier, sie blödelt herrlich herum. Und das Publikum ist der unsichtbare dritte Part des Programms „Nichts bleibt, wie es wird."
Nicht minder amüsantes ist zwei Wochen später, am 15. April zu erwarten. Dann dürfen die Gäste die wundervolle Maria Vollmer begrüßen. Die aus Heidelberg stammende Vollblutkabarettistin gilt als eine der ersten Stunde. Seit über zwei Dekaden tingelt die mehrfach preisgekrönte Vollmer durch die Lande, erst als Duo First Lady an der Seite von Eva-Maria Michel, seit über zehn Jahren auch solo. Und auch ohne ihre langjährige Kollegin überzeugt die Ehefrau von Comedian Peter Vollmer seit jeher: In „Tantra, Tupper & Tequila“ nimmt sie sich, ihr Umfeld und das älterwerden herrlich aufs Korn. Und stellt fest: Scheiß drauf! Machen statt warten ist die weitaus produktivere Art, das Leben zu genießen.
Am 21. April sagt Alexandra Gauger in Erlangen Servus. Eine der schönsten Diven auf deutschen Bühnen. Sie spielt mit Witz, viel Charme und einer brillanten Stimme. Seit sie ihre einstige Bühnenfigur Fräulein Cäsar vor zehn Jahren in Rente schickte und seither als sie selbst unterwegs ist, toppt die früher mit renommierten Musikern tourende Gauger sich stets selbst. Ihr neues Programm „Exbombe. Frisch getrennt. Total enthemmt!“ lässt schon im Titel keine Fragen offen. Es wird gnadenlos abgerechnet. Mit sich selbst, mit seinem Umfeld. Aber vor allem mit dem Ex.
Doch nicht nur die weibliche Fraktion tummelt sich auf der Fifty-Fifty-Bühne. Jeweils zehn Veranstaltungen präsentieren die Macher – das komplette Programm lesen sie unter www.theaterfiftyfifty.de. Der Geheimtipp dabei, der tummelt sich am 6. Mai in Erlangen: Stephan Bauer. Der aus unzähligen Comedy-Formaten im deutschen Fernsehen bekannte Niedersachse hat es sich zur Aufgabe gemacht, als melancholischer Genußmensch die Gesellschaft in all ihren Facetten in ihre Kleinteile zu zerrupfen. Und das mit herrlich pointierten Gags am laufenden Band.