Etwa 700 Schwarz-Weiß-Fotografien hat der Mediziner Michael Schupmann zu einer exquisiten Sammlung zusammengetragen: angefangen bei den Mitgliedern der Gruppe „fotoform“, die nach dem Zweiten Weltkrieg durch ungewohnte Sichtweisen und Dunkelkammerexperimente auf sich aufmerksam machten, über die Reportagefotografie einer Barbara Klemm oder eines Will McBride bis hin zu den Arbeiten des Digitalpioniers Andreas Müller-Pohle. Dabei hat Schupmann diese Sammlung nicht mit musealem Anspruch aufgebaut. Seine Sicht als Amateur-Fotograf und Fotografie-Liebhaber seit der Tübinger Studienzeit in den 1970er Jahren war und blieb eine persönlich geprägte; dies zeigt sich auch daran, dass er zu fast allen Fotografen seiner Sammlung den persönlichen Kontakt suchte; ihn interessierten immer auch die Geschichten hinter den Bildern. So ist es Schupmann gelungen, seit Beginn seiner Sammeltätigkeit Ende der 1980er Jahre Fotografien vieler wichtiger deutscher Autorenfotografinnen und -fotografen und aller nennenswerter künstlerischer Strömungen in Westdeutschland nach 1945 (und im Wesentlichen bis 2000) zusammenzutragen: „subjektive“ und inszenierte Fotografie, Arbeiten des Visualismus der 1980er und 90er Jahre, berührende Reportagefotografien und nüchterne Dokumentaraufnahmen ebenso wie bedeutende Werke der Mode- und Sachfotografie sind vertreten. Konkrete und generative Fotografien bilden ein Bindeglied zum Bestand der Sammlung Ruppert im Museum im Kulturspeicher. Die Sammlung ist also schon historisch zu nennen. Mit einer Auswahl von rund 200 faszinierenden Einzelbildern erlaubt die Ausstellung einen Streifzug durch die Geschichte der Schwarz-Weiß-Fotografie in Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Ausstellung „Die Sammlung Schupmann – Fotografie in Westdeutschland 1945 bis 2000“ ist noch bis zum 25. Oktober 2020 im Museum im Kulturspeicher Würzburg, Oskar-Laredo-Platz 1, 97080 Würzburg zu sehen.
Öffnungszeiten
Di 13–18 Uhr, Mi 11–18 Uhr, Do 11–19 Uhr, Fr, Sa, So 11–18 Uhr, Montags geschlossen
Eintrittspreise
Erwachsene 4,50 Euro, ermäßigt 2,50 Euro, Gruppen ab 20 Personen 3,50 Euro, Kinder unter 6 J. frei, bis 14 J. und Schulklassen 2 Euro pro Kind.