
In der Villa „Silberblick“ verbrachte der kranke Friedrich Nietzsche, gepflegt von seiner Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche, die letzten Lebensjahre. Nach seinem Tod ließ sie das Gebäude, besonders die Archivräume, von Henry van de Velde umgestalten: Innenarchitektur und Ausstattung zählen zu den gelungensten Schöpfungen des belgischen Architekten und Designers.
Der Rundgang durch die Ausstellung umfasst die von Henry van de Velde gestalteten Erdgeschossräume: das ehemalige Speisezimmer, den Bibliotheks- und Vortragsraum sowie das Arbeitszimmer für Archivare. Das Raumensemble ist als Gesamtkunstwerk fast vollständig erhalten. Van de Velde entwarf das komplette Interieur: nicht nur die hölzernen Einbauten und Bodenbeläge, sondern neben den Möbelstücken mitsamt Stoffbezügen auch den Flügel, die Öfen, Lampen und dekorativen Vasen.
Im Mittelpunkt der Präsentation steht der Bibliotheksraum mit der von Max Klinger geschaffenen Nietzsche-Herme aus Marmor und der von van de Velde entworfenen Inneneinrichtung. Im ehemaligen Speisezimmer dokumentiert eine Ausstellung die widerspruchsvolle Geschichte des Hauses und dessen Rolle im Nietzsche-Kult des Nationalsozialismus. Heute finden hier auch Veranstaltungen des Kollegs Friedrich Nietzsche statt, das seit 1999 seinen Sitz im ersten Obergeschoss der Villa hat.
Das Nietzsche-Archiv liegt in der Humboldtstraße 36, 99425 Weimar. Es wird von der Klassik Stiftung Weimar verwaltet. Diese wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie dem Freistaat Thüringen und der Stadt Weimar.
Öffnungszeiten: Mi - Mo von 10.00 bis 18.00 Uhr, Di geschlossen
Eintritt 4,50 Euro, erm. 3,50 Euro, Schülerinnen und Schüler (16 - 20 Jahre) 1,50 Euro.
Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Besuch über aktuelle Meldungen des Museums online unter www.klassik-stiftung.de/nietzsche-archiv.