Die Künstlerin Antje Guske (*1978 in Dresden) schafft mit ihren großformatigen Objekten abstrakte, modulhafte Abbildungen alltäglicher Dinge wie Dächer, Flussläufe oder auch Sonnenuntergänge und transferiert sie - in frei gewählter Anordnung - in geschlossene Räume, wie die einer Galerie. Dem Betrachter ermöglicht sie so, ihre Welt zu betreten und vollkommen von ihr umgeben zu sein. Eine Welt, die sich mit allen Sinnen erleben lässt. Die Künstlerin zeigt, wohin sie in ihrer eigenen Wahrnehmung den Fokus legt. Sie lenkt den Blick auf feine Details, auf die oft übersehene Schönheit im Alltäglichen. Für den Betrachter ergeben sich so neue Blickwinkel auf die Welt und die Inspiration zu anderen Sichtweisen.
Thorsten Groetschel (*1975 in Karlsruhe) lädt den Betrachter mit seiner Arbeit ebenfalls dazu ein, zum bewussten Beobachter seiner Umgebung zu werden. In seiner fotorealistischen Malerei hält er den einzigartigen Moment im Jetzt fest. Da ist der Blick auf das Spiel der Wolken am Sommerhimmel, der Teil einer Hausfassade, der ehemalige Schulweg, ein Auto, das vor dem Haus parkt. Die Malerei von Thorsten Groetschel ist dennoch keine realistische Abbildung der Wirklichkeit. Was er zeigt, sind Momente, Erinnerungsfragmente an das eigene Leben und Erleben, die für den Künstler, ganz subjektiv, von Bedeutung sind und beim Betrachter ebenso Erinnerungen und Assoziationen hervorrufen können - wenngleich andere. Emotional aufgeladen werden seine Bilder durch die Wahl der Farben, durch das gekonnte Spiel von Licht und Schatten. Dazu kommen ebenso poetische wie irritierende Störfelder, wie Farbspritzer, die auf einer anderen Ebene der Wahrnehmung an den künstlerischen Prozess erinnern. Typisch für das Werk des Künstlers ist das Oszillieren zwischen Nah- und Fernwirkung mit ganz unterschiedlichen Seherlebnissen. So legt die Nahsicht auf die aus der Entfernung fotorealistisch anmutenden Bilder spannende Reliefwirkungen oder farbliche Strukturen frei. Ergänzt wird die Werkschau Thorsten Groetschels durch konzeptionelle, grafische Wortkunst.
Die Ausstellung „open world“ ist vom 8. Oktober bis zum 5. November im Kunstverein Kronach, Siechenangerstraße 13, 96317 Kronach zu sehen. Die Vernissage findet am 8. Oktober um 17 Uhr statt. Weitere Informationen findet man online unter www.kunstverein-kronach.de.